ISM-Index hievt Dax bei leichtem Minus über die 9.500 Punkte-Marke

Investing.com

Veröffentlicht am 05.05.2014 18:03

Dax beendet Handelstag mit nur moderatem Verlust

Investing.com – Der DAX war bis zum frühen Nachmittag deutlich eingebrochen und nahm von der 9.500 Punkte-Marke zwischendurch Abstand. Vorübergehend rutschte er auf ein Tagestief von 9.407,09 Zählern, doch konnte er die Verluste wieder eindämmen, nachdem der ISM-Dienstleistungsindex deutlich über den Erwartungen ausfiel. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem moderaten Abschlag von 0,28% auf 9.529,50 Punkte. In der zweiten Reihe gab der MDax um 0,61% auf 16.028,26 Zähler nach. Der TecDax machte seine Abschläge wieder wett und schloss um 0,22% höher bei 1.230,25 Punkten.

Die Wall Street war heute zuerst schwach gestartet. Sowohl der Dow Jones, der S&P und der Nasadaq 100 gingen mit leichten Verlusten in die neue Handelswoche.
Wesentlicher Belastungsfaktor waren schwache Konjunkturzahlen aus China, wo im April endgültigen Zahlen zufolge der HSBC Einkaufsmanagerindex für das chinesische verarbeitende Gewerbe minimal von 48 Punkten im März auf 48,1 gestiegen war, teilte heute das Markit-Institut in London mit. Die Zahl fiel leicht unter den Markterwartungen aus und liegt nach wie vor unter der Wachstum signalisierenden Schwelle von 50 Punkten.

Auch das Quartalsergebnis von Pfizer enttäuschte. Der US-Pharmakonzern hat zum Jahresauftakt auch zum Teil aufgrund von negativen Währungseffekten einen Gewinnrückgang von 15% auf 2,33 Mrd. Dollar verzeichnet. Der Ablauf der Exklusivität der Viagra und des Blutfettsenkers Lipitor setzten auch dem Konzernumsatz zu. Die Pfizer Ltd (NYSE:PFE)-Aktie gab zuletzt um 2,42% nach. Das Unternehmen hatte letzten Freitag sein milliardenschweres Übernahmeangebot an den britischen Konkurrent AstraZeneca erhöht. Beabsichtigt sich somit Zugriff auf dessen viel versprechende Krebs- und Diabetesmittel sichern.

Ein über den Erwartungen ausgefallener ISM-Dienstleistungsindex sorgte allerdings später für etwas Antrieb. Dieser ist im April um 2,1 Punkte auf 55,2 Zähler gestiegen, teilte heute das Institute for Supply Management (ISM) mit.

Zuletzt notierte der Dow 30 ein dünnes Plus von 0,02% auf 16.515,50 Punkte, der S&P 500 drehte ins Plus und rückte minimal um 0,08% auf 1.882,70 Zähler vor und der Nasdaq 100 legte um 0,24% auf 3.596,20 Zähler zu.

Doch steht die Ukraine nach wie vor im Fokus der Anleger und kann bei weiterer Zuspitzung die Kurse durchaus erneut ins Minus reißen. Die Eskalierung der Gewalt an den Ostgebieten zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten, die zunehmend einen Bürgerkrieg befürchten lässt, ließen die Kurse heute Morgen europaweit einstürzen.

Über das Wochenende hatten die Gewalttaten weiter zugenommen. Die Zusammenstöße sind auf weitere Schwarzmeergebiete, wie u.a. auch Odessa übergegriffen. Nachdem letzten Freitag über 40 Separatisten bei einem Brand in Odessa ums Leben kamen und rund 200 verletzt wurden, hat das ukrainische Innenministerium die örtliche Polizei entlassen und ukrainischen Soldaten die Kontrolle zugewiesen.

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Die Regierung in Kiew hat die Kontrolle über einige Regionen bereits verloren und am Sonntag seine Offensive mit Kampfhubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen fortgesetzt. Jüngsten Medienberichten zufolge hätten die Regierungseinheiten prorussische Rebellen in der Umgebung von Slowiansk verdrängt. Dabei seien Angaben des ukrainischen Innenministeriums 4 Soldaten umgekommen und weitere 30 verletzt worden. Premierminister Arsenij Jazenjuk sagte heute dem britischen Fernsehsender BBC der Konflikt gehe in einen „echten Krieg“ über und machte Russland dafür verantwortlich.

Am Dienstag treffen die Finanzminister der sieben führenden Industriestaaten auf einem G7-Sondertreffen in Rom zusammen, um über die Ukraine-Krise zu beraten. Auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wird teilnehmen und nach Alternativen zur Energieversorgung suchen, um die Abhängigkeit der EU von Russland zu reduzieren.
In Moskau schloss der MICEX um 0,50% tiefer. Der Rubel notierte gegenüber dem Euro bei 49,619, während der EUR/UAH bei 16,1615 Griwna je Euro notierte.

Zusätzlich hat sich die Sentix-Investorenstimmung im Euroraum überraschend stark eingetrübt. Der Indikator gab im Mai von 14,1 Punkten im April auf 12,8 Zähler nach, teilte heute das Forschungsinstitut in Frankfurt mit. Auch für Deutschland verschlechterten sich die Erwartungen der Anleger. Der entsprechende Index ging von 28,9 im Vormonat auf 28,1 Zähler zurück.

Zudem sind die Erzeugerpreise in der Währungsunion im März erneut gefallen. Gegenüber Februar gaben die Produzentenpreise aufgrund der sich fortsetzenden Abwärtstendenz bei Energie und Vorleistungsgütern um 0,2% nach, teilte heute die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Im Vorjahresvergleich gingen die Preise auf Erzeugerebene um 1,7% zurück.

Die jüngst veröffentlichten Werte dürften auch im Vorfeld der Bekanntgabe des Leitzinsentscheids der EZB diesen Donnerstag von der Notenbank beachtet werden. Nachdem die Inflation der Eurozone im April allerdings wieder moderat gestiegen ist, wird nicht mit der Einführung von zusätzlichen und sogar unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen gerechnet.

Der EUR/USD stürzte nach Bekanntgabe der Inflation im europäischen verarbeitenden Gewerbe vorübergehend auf 1,3871 Dollar ein. Der Kurs erholte sich am frühen Nachmittag sogar auf ein Tageshoch von 1,3886. Zuletzt notierte er bei 1,3882.

An den europäischen Aktienmärkten verzeichneten die wichtigsten Leitindexe Verluste. Die Börse in London blieb heute anlässlich des May Bank Holiday geschlossen. Der CAC 40 legte um 0,10% zu, der Ibex 35 notierte ein hauchdünnes Plus von 0,02% und er FTSE MIB verzeichnete ein Minus von 0,65%.

Am Frankfurter Parkett ging Merck & Co Inc (NYSE:MRK) als Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 0,92% aus dem Handel. Topwerte im MDax und TecDax sind Fraport und Cancom bei Anstiegen von jeweils 0,79% und 6,54%.

Zu den derzeitigen Flops zählen BASF, Wincor Nixdorf O.N. (XETRA:WING) und Sartorius bei Abschlägen von jeweils 3,25%, 5,11% und 3,869%. Im Fall des im MDax notierten Geldautomaten- und Kassensystemherstellers haben der Konflikt in der Ukraine und Probleme in der Türkei das Geschäft im ersten Geschäftshalbjahr, das in März endete, belastet. Der Umsatz ging um 3% auf 1,23 Mrd. Euro zurück. Der operative Gewinn nahm leicht um 3% auf 68 Millionen zu.

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