Investment-Grade- & High-Yield-Spreads: Risiko für Cashflows und Unternehmensgewinne?

Investing.com

Veröffentlicht am 10.10.2022 12:55

Aktualisiert 10.10.2022 13:06

von Robert Zach

Investing.com - Mit großen Schritten nähern sich die Märkte der nächsten Berichtssaison. Am Freitag fällt offiziell der Startschuss für die Bilanzsaison zum dritten Quartal. Selten zuvor herrschte an der Wall Street so viel Unsicherheit über die Höhe der künftigen Unternehmensgewinne und Cashflows wie heute.

Schuld daran sind gleich mehrere Faktoren: angefangen bei der Aufwertung des Dollars, die sich negativ auf Unternehmen auswirkt, die einen großen Teil ihres Umsatzes im Ausland erzielen, über Inflations- und Rezessionssorgen bis hin zu anhaltenden Engpässen in der Lieferkette, die aber allmählich nachlassen .

Zur Beurteilung des Risikos zukünftiger Cashflows und Unternehmensgewinne analysierten die Experten von DataTrek im Hinblick auf die anstehende Berichtssaison die Spreads von Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen.

Wenn die allgemeine Risikotoleranz der Marktteilnehmer gering ist und sich die Investoren eher auf stabile Vermögenswerte begrenzen, steigt der Spread tendenziell an. Höhere Spreads deuten auf ein höheres Ausfallrisiko bei Junk Bonds hin und können Ausdruck der allgemeinen Unternehmensbedingungen (und damit der Kreditqualität) und/oder einer allgemeineren Abschwächung der Wirtschaftslage sein.

Der Spread für Hochzinsanleihen ist vor allem im historischen Kontext von großem Nutzen, schließlich wollen die meisten Investoren wissen, wie groß der Spread heute im Vergleich zu den Durchschnittswerten in der Vergangenheit ist.

Gegenwärtig liegt die High-Yield-Spread in den USA zwischen 400 und 500 Basispunkten und damit immer noch unter dem langfristigen Durchschnitt von rund 600 Basispunkten. Gleichwohl befindet er sich seit Jahresbeginn im Aufwärtsmodus. Auf dem Höhepunkt des Börsencrashs im März 2020 lag der Spread bei 870 Basispunkten, zur Zeit der Finanzkrise sogar bei fast 2.000 Basispunkten.