Investieren in REITs: Darauf solltest du achten

The Motley Fool

Veröffentlicht am 21.05.2023 10:30

Aktualisiert 21.05.2023 11:35

Investieren in REITs: Darauf solltest du achten

Gerade einkommensorientierte Anleger investieren gerne in Real Estate Investment Trusts (REITs). Dafür gibt es gute Gründe. Denn REITs zahlen oft hohe Dividenden und haben sich als Gruppe langfristig besser als der breite Aktienmarkt entwickelt. Aufgrund stark gestiegener Zinsen sind die Kurse vieler REITs deutlich gesunken und könnten heute schöne Einstiegschancen bieten. Doch beim Investieren in REITs gibt es einige zu beachtende Besonderheiten. Diese schauen wir uns genauer an.

h2 Eine kurze Einführung in REITs/h2 Doch bevor wir zu diesen Besonderheiten kommen, beginnen wir mit einigen Grundlagen. REITs sind börsennotierte Unternehmen deren Haupttätigkeit darin besteht, Immobilien zu besitzen und zu verwalten. Sie erzielen also Einnahmen durch die Vermietung und schütten in aller Regel einen Großteil dieser Mieteinnahmen an die Aktionäre aus. Dies liegt daran, dass REITs von bestimmten Steuern befreit sind, soweit sie einen gewissen Prozentsatz ihrer Erträge ausschütten.

Nun könnte man denken, dass alle REITs ähnlich sind. Vom Grundsatz her ist das so. Allerdings unterscheiden sie sich deutlich anhand der Immobilien, die sie verwalten und vermieten. Das Spektrum reicht von normalen Wohnimmobilien oder Einkaufszentren über Funkmasten und Datenzentren bin hin zu Altenheimen oder Kasinos. Ein REIT, der sich auf Immobilien für den Anbau und die Verarbeitung von Cannabis spezialisiert ( Innovative Industrial Properties (NYSE:IIPR)) unterliegt ganz anderen Einflussfaktoren als ein REIT, der Kinos, Freizeitparks und Bowlingcenter betreibt und vermietet (EPR Properties).

h2 Darauf sollte man als Anleger besonders achten/h2 Bei einem Investment in REITs gelten grundsätzlich ähnliche Maßstäbe wie bei normalen Aktien. Das Geschäftsmodell sowie die Wachstumsaussichten sollten intakt sein, das Management sollte überzeugen und die Bewertung angemessen sein. Schaut man genauer hin, fallen jedoch einige Besonderheiten auf.

Funds from Operations Am wichtigsten erscheint mir die Tatsache, dass klassische Gewinne bei REITs wenig aussagekräftig sind. Denn die Gewinne werden durch Abschreibungen auf die Immobilien sowie Veräußerungsgewinne oder -verluste verzerrt. Entsprechend sollte man REITs niemals anhand der Gewinnentwicklung oder des KGV bewerten.

Stattdessen schaut man auf die Funds from Operations (FFO). Diese Kennzahl gibt den operativen Cashflow an. Anhand des FFO kann man die Aktie bewerten und auch die Ausschüttungsquote der Dividende sollte man mit den FFO ins Verhältnis setzen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Mieterstruktur bei REITs Weiterhin ist ein Blick auf die Mieter meiner Meinung nach essenziell. Während ich mich bei normalen Unternehmen nur am Rande für die Kundenstruktur interessiere, schaue ich bei REITs dort ganz genau hin. Die meisten Investor-Relations-Seiten geben uns Aktionären einen ziemlich genauen Überblick über die Mieterstruktur.

Anhand dieser Mieterstruktur kann ich das Risiko zukünftiger Mietausfälle abschätzen. Bei EPR Properties sind die bedeutendsten Mieter (mit jeweils fast 10 % Anteil an den gesamten Mieterträgen) zum Beispiel große Kinoketten, die schon länger Schwierigkeiten haben. Eine dieser Ketten hat sogar Insolvenz angemeldet. Das Risiko von schwerwiegenden Mietausfällen ist entsprechend hoch.

Im Gegensatz dazu sind die bedeutendsten Mieter bei Realty Income (NYSE:O) (ein REIT, der Einzelhandelsimmobilien betreibt) Discounthändler, Apotheken und kleine Supermärkte. Diese machen jeweils nicht mehr als 4 % der Gesamtmiete aus und scheinen mir finanziell jeweils solide aufgestellt.

Verschuldung Gerade in den heutigen Zeiten stark steigender Zinsen darf die Verschuldung als wichtiges Merkmal natürlich nicht fehlen. Da REITs für den Erwerb der Immobilien tendenziell hohe Schulden aufnehmen, ist ein genauer Blick auf die Verschuldung angebracht. Als Maßstab für die Höhe der Verschuldung bietet sich das wiederkehrende EBITDA an. Da REITs in aller Regel über recht stabile Mieteinnahmen verfügen, empfinde ich Nettoschulden bis zum sechsfachen EBITDA unkritisch.

Neben der reinen Schuldenhöhe interessiert mich auch, wann die Schulden fällig werden und wie hoch der bisher zu zahlende Zinssatz ist. Je später die Schulden fällig werden (also refinanziert werden müssen) und je gleichmäßiger die Verteilung auf die Jahre ist, desto besser. Ein Warnzeichen wäre es zum Beispiel, wenn der bisher gezahlte Zinssatz bei 2 % liegt und ein Großteil der Schulden im nächsten Jahr fällig wird.

Wer auf diese Faktoren achtet, kann mit Investments in REITs gut fahren. Denn langfristig haben REITs höhere Renditen als der breite Aktienmarkt erzielt – bei geringeren Schwankungen.

Der Artikel Investieren in REITs: Darauf solltest du achten ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Realty Income. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert