The Motley Fool
Veröffentlicht am 03.07.2022 08:00
Insiderkäufe als positives Signal? Diese 2 Aktien wurden massiv vom eigenen Management gekauft!
Wer kennt die Situation nicht? Man ist auf der Suche nach spannenden Anlagemöglichkeiten und recherchiert online. Dabei stechen einem früh die Analystenempfehlungen von bekannten Großbanken wie Goldman Sachs (NYSE:GS) oder JPMorgan (NYSE:JPM) ins Auge.
Keine Frage, die Finanzexperten dieser Geldhäuser wissen schon, was sie tun. Zumindest haben sie einen tieferen Einblick in die analysierten Unternehmen als ein Privatanleger. Doch wer hat den besten Einblick? Wer bekommt gute sowie schlechte Nachrichten als Erstes auf den Tisch und muss dafür auch Rede und Antwort stehen? Klar, das Management. Wenn dann das Management bzw. einzelne Vorstände beginnen, Aktien vom eigenen Unternehmen zu erwerben, sollte man genauer hinsehen. Das war im Juni bei den folgenden beiden Unternehmen der Fall.
Reifenhersteller in der Krise Dass das Management von Continental (ETR:CONG) (WKN: 543900) am 1. Juni 2022 um knapp 3,4 Mio. Euro Aktien erworben hat, liegt wohl mehr an der aktuell günstigen Bewertung als an den fundamentalen Chancen des Unternehmens. Denn mit dem Automobilsektor ist auch der bekannte Reifenhersteller in eine Krise geschlittert.
Wurde die Aktie im Jahr 2018 noch jenseits von 200 Euro bewertet, beträgt der aktuelle Kurs lediglich 66 Euro (Stand: 01.07.2022, maßgeblich für alle Kennzahlen). Doch niedrige Kurse müssen nicht zwangsläufig eine günstige Bewertung darstellen. Denn im Geschäftsjahr 2018 wurde ein Ergebnis pro Aktie von 14,49 Euro erwirtschaftet. Für das Geschäftsjahr 2022 wird hingegen ein Ergebnis von 5,55 Euro erwartet. Somit beträgt das geschätzte KGV aktuell ca. 11,89. Grundsätzlich nicht teuer, jedoch gibt es aus meiner Sicht interessantere Chancen am deutschen Aktienmarkt.
Profiteur der Volatilität Gänzlich unterschiedlich steht die Deutsche Börse (WKN: 581005) da. Denn das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren nachhaltig wachsende Unternehmensergebnisse verzeichnen. Das spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der jenem von Continental zwar ähnelt, jedoch in die andere Richtung zeigt.
Bei dieser Aktie schlug der Vorstand am 7. Juni 2022 zu und erwarb Aktien im Wert von 3,7 Mio. Euro. Nichtsdestotrotz liegt die Bewertung des Unternehmens deutlich über jener von Continental. Dies lässt sich für mich jedoch mit der Krisensicherheit des Geschäftsmodells begründen. Denn in Zeiten hoher Volatilität sorgt jeder Kauf bzw. Verkauf für Gebühren und somit Umsätze für die Deutsche Börse.
Dennoch bleibt abzuwarten, ob die aktuelle wirtschaftliche Situation nicht auch negative Auswirkungen auf die Deutsche Börse haben könnte. Denn es besteht zum einen das Risiko, dass sich Privatanleger mehr und mehr zurückziehen und dem Aktienmarkt für längere Zeit fernbleiben. Zum anderen könnten steigende Lebenshaltungskosten zu geringeren Aktienkäufen führen. Somit bleibt das Unternehmen mit einem geschätzten KGV von 21,27 für das Jahr 2022 ambitioniert bewertet.
Entwicklung seit den Insiderkäufen Da die Insiderkäufe bereits 3 bis 4 Wochen zurückliegen, kann man bereits einen ersten Schluss ziehen, ob diese den Aktienkurs der beiden Unternehmen stabilisieren konnten. Für Continental ergibt sich eine durchwachsene Bilanz. Wenige Tage nach den Aktienkäufen stieg der Kurs zwar um über 5 % an, stürzte jedoch in den letzten Tagen mit den Automobilherstellern regelrecht ab. Somit liegt der Vorstand bereits über 7 % in der Verlustzone.
Die Vorstände der Deutschen Börse hatten ein besseres Händchen. Denn die Kurse liegen aktuell auf dem Niveau des Einstandspreises.
Folglich können auch Aktienkäufe des Managements mit einem hohen Volumen die Kurse im aktuellen Umfeld nicht nachhaltig gen Norden schieben. Dennoch zeigen diese Transaktionen das Vertrauen des Managements in das eigene Unternehmen. Eine Tatsache, die mich als Aktionär beruhigen würde.
Der Artikel Insiderkäufe als positives Signal? Diese 2 Aktien wurden massiv vom eigenen Management gekauft! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Michael besitzt keine der erwähnten Aktien. JP Morgan Chase ist ein Werbepartner von The Ascent, einem Unternehmen von Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Goldman Sachs.
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Geschrieben von: The Motley Fool
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