Insider - Allianz bei französischer Aviva-Tochter aus dem Rennen

Reuters

Veröffentlicht am 11.12.2020 18:33

London/Paris, 11. Dez (Reuters) - Die französische Groupe Macif MACIF.UL hat im Rennen um die Frankreich-Tochter des britischen Versicherers Aviva AV.L Finanzkreisen zufolge die Nase vorn. Die Allianz ALVG.DE , die sich mit dem Abwicklungs-Spezialisten Athora zusammengetan und zeitweise exklusive Verhandlungen geführt hatte, sei aus dem Rennen, sagten mehrere mit den Gesprächen vertraute Kreise der Nachrichtenagentur Reuters. Der Widerstand der Gewerkschaften und der französischen Vertriebspartner gegen die Alianz sei zu groß gewesen. Macif, ein 1960 gegründeter Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der seinen Kunden gehört, sei derzeit der einzige Bieter, der sich sehr um die Übernahme bemühe und bereit sei, die von Aviva geforderten drei Milliarden Euro zu zahlen, sagte einer der Insider.

In dem von den Investmentbanken JPMorgan (NYSE:JPM) und Rothschild organisierten Verkaufsprozess sind Finanzkreisen zufolge Mitte Januar unverbindliche Gebote fällig. Interesse zeigen auch der französische Branchenriese AXA AXAF.PA , die staatlichen Banque Postale mit ihrer Lebensversicherungstochter CNP CNPP.PA und die italienische Generali GASI.MI . AXA und CNP seien aber nicht bereit, so viel zu bezahlen, sagten Insider. Finanzinvestoren wie Blackstone BX.N , Cinven CINV.UL und CVC CVC.UL seien bereit, sich mit dem erfolgreichen Bieter zusammenzutun und bei der Finanzierung zu helfen. AXA, Banque Postale und Generali wollten sich dazu nicht äußern, Macif war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die neue Aviva-Chefin Amanda Blanc will den Versicherer auf Großbritannien, Irland und Kanada fokussieren. Sie ist auf schnelle Erfolge bei der Bereinigung des Portfolios angewiesen. Frankreich ist die größte Auslandstochter von Aviva. 2019 trug sie 473 Millionen Pfund und damit fast die Hälfte zum operativen Gewinn des Europa-Geschäfts bei. Ein Aviva-Sprecher sagte, man lote weiterhin Optionen für das Europa- und Asien-Geschäft aus, unter anderem für Frankreich. Die italienische Leben-Tochter Aviva Vita hatte der Konzern im November für 400 Millionen Euro an den Bank-Partner UBI Banca verkauft. Das restliche Italien-Geschäft steht ebenso zum Verkauf wie das in Polen.

Eine französische Lösung könnte leichter die Zustimmung der Regulierungsbehörden bekommen. Der Vertriebspartner von Aviva in Frankreich, Afer, hatte sich besorgt geäußert, dass es bei einem Verkauf an die Allianz zu Stellenstreichungen und strategischen Veränderungen kommen könnte. Die Allianz und Athora - dahinter steht der US-Finanzinvestor Apollo APO.N - wollten sich das Unternehmen aufteilen: Die Allianz war nur an der Schaden- und Unfall-Sparte interessiert, Athora sollte das Neugeschäft mit Leben-Policen einstellen und die Verträge abwickeln. Die Allianz hätte mit der Übernahme die Chance bekommen, auch in Frankreich unter die ersten Drei auf dem Markt zu kommen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert