Goldman Sachs warnt: Dem S&P 500 droht weiterer Absturz um 15%

Investing.com

Veröffentlicht am 11.03.2020 14:47

Aktualisiert 11.03.2020 14:58

Von Robert Zach

Investing.com - Der Chef-Aktienstratege von Goldman Sachs (NYSE:GS) warnt: der längste Bullenmarkt in der US-amerikanischen Geschichte wird wohl bald zu Ende gehen. Weitere Kursverluste beim S&P 500 seien vorprogrammiert, sagte er.

David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei Goldman, schrieb, dass der historische Zinsrückgang einen "Kollaps" der Unternehmensergebnisse im zweiten und dritten Quartal wahrscheinlich nicht verhindern wird, und riet seinen Kunden, ihre Investitionen in Unternehmen mit stabilen Gewinnen und starken Bilanzen zu konzentrieren, wie der Finanzinformationsdienst CNBC berichtete.

"Nach 11 Jahren, 13% annualisiertem Gewinnwachstum und 16% Kurssteigerung glauben wir, dass die Hausse des S&P 500 bald ein Ende findet", warnte Kostin in einer Kundenmitteilung. "Die Anleger haben ihre Aktienpositionen in den letzten Wochen reduziert, aber nicht auf Niveaus, die an der Talsohle anderer großer Korrekturen in diesem Zyklus erreicht wurden."

Der Aktienstratege senkte seine Halbjahresprognose für den S&P 500 auf 2.450 Punkte. Damit sieht die Investmentbank den US-Standardindex um weitere 15 Prozent einbrechen, ausgehend vom aktuellen Niveau. Schon im vergangenen Monat erlitt der Standard & Poor's 500 einen Verlust von 14 Prozent.

Der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average liegen beide mehr als 14 Prozent unter den im Februar erreichten Allzeithochs. Die Anleger haben in den letzten Wochen weltweit Aktien abgestraft, da sich das neuartige Coronavirus rund um den Globus ausbreitet und die Produktivität der Unternehmen bedroht.

"Sowohl die Real- als auch die Finanzwirtschaft weisen akute Anzeichen von Stress auf", schrieb Kostin.

"Die Lieferketten wurden unterbrochen, und die Endnachfrage ist in vielen Branchen zurückgegangen. Der Reiseverkehr geht stark zurück, da sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen in ihren Tätigkeiten eingeschränkt sind", fuhr er fort. "Fluggesellschaften, Hotels, Kreuzfahrtbetreiber und Kasinos berichten über einen Nachfrageeinbruch, geringere Auslastung und Stornierungen. Die Mitarbeiter werden in den Urlaub geschickt."

Aber die Verluste am Aktienmarkt, die mit den allgemeinen Sorgen um die Wirtschaft einhergingen, waren je nach Branche sehr unterschiedlich.

Der Goldman-Stratege Kostin zum Beispiel sagte, seine Prognose für schwächere Unternehmensgewinne im Jahr 2020 hänge von niedrigeren Ölpreisen und Zinssätzen ab, die "die Gewinne von Energie- und Finanzunternehmen schmälern". Diese beiden Sektoren haben den breiteren Aktienmarkt auch während des Ausverkaufs im März underperformt, da der Ölpreis-Crash die Energieaktien erschüttert und ein Absturz der langfristigen Zinssätze die Margen der Banken bedroht.

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"Auch die inländische Geschäftstätigkeit außerhalb dieser Sektoren wird wahrscheinlich schwächer sein, als wir ursprünglich prognostiziert hatten, was durch reduzierte oder zurückgenommene Geschäftsausblicke einer Reihe von Firmen in den letzten Wochen unterstrichen wurde", fügte Kostin hinzu.

Der Energy Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLE), der die Performance der größten Energieproduzenten in den USA misst, ist diese Woche um 23,9 Prozent gesunken, nachdem es der OPEC nicht gelungen war, Russland zu einer Kürzung der Ölförderung zu bewegen. Das Scheitern der Gespräche führte wiederum zu einem Preisrückgang von 25 Prozent bei der US-Ölsorte West Texas Intermediate und zu einem starken Ausverkauf bei Energieaktien.

Unterdessen hat ein Crash der langfristigen Zinssätze auf Rekordtiefs den SPDR® S&P Bank ETF (NYSE:KBE), stark belastet. Er ist in diesem Jahr bereits um 30 Prozent gefallen. JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM) und Citigroup (NYSE:C) sind seit Anfang des Jahres um 27 Prozent bzw. 30 Prozent gesunken.

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