Gazprom-Aktie: „Nord Stream 2 kommt – komme, was da wolle!“

The Motley Fool

Veröffentlicht am 05.10.2019 07:53

Aktualisiert 05.10.2019 08:06

Wenn es einen Themenkomplex gibt, der den Investoren des russischen Erdgaskonzerns Zuletzt regten sich insbesondere der dänische und der US-Widerstand gegen das Projekt .

Nun scheint es jedoch Bewegung im Kontext dieser Pipeline zu geben. Schauen wir mal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten und wie möglicherweise ein Plan B im Kontext des aktuellen Widerstands aussehen wird.

Nord Stream 2 kommt – wenn nicht mit, dann ohne Dänemark Erst in der vergangenen Woche hat sich der Chef des Aufsichtsrates des Konzerns zu dem bisherigen Verfahrensgang bei Nord Stream 2 geäußert. Wie der Manager des Unternehmens hierbei einerseits feststellte, sei der bisherige Bauverlauf im Zeitplan und man gehe davon aus, dass man lediglich noch vier, fünf Wochen benötige, um den Bau der Pipeline abzuschließen. Man sei daher auf einem guten Wege, bis November oder Dezember das Projekt realisiert zu haben.

Andererseits, und möglicherweise sogar bemerkenswerter oder vielsagender, äußerte sich der Aufsichtsratsvorsitzende dahin gehend, dass das Projekt auf alle Fälle fertig gebaut werde. Und das auch explizit unabhängig von der dänischen Entscheidung, ob das Projekt hier legitimiert wird, oder eben nicht.

Sofern die Zustimmung verweigert werde, plane man einfach ein wenig um. Stattdessen werde man, auch ohne dänische Hoheitsgewässer zu berühren, bauen können, einfach indem man die Pipeline durch neutrale Gewässer verlege. Dass die Pipeline, die bereits zu rund 83 % fertiggestellt ist, im Endeffekt realisiert wird, scheint für das Management des russischen Konzerns daher keine Frage mehr zu sein. Sondern lediglich die Ausprägung, wie und wo im Endeffekt noch die fehlenden Röhren verlegt werden.

Das lässt das Ganze in einem völlig anderen Licht erscheinen Wenn du mich fragst, könnte das vieles in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lassen. Dänemark, das derzeit von vielen Seiten beackert wird und zuletzt auch von den US-Amerikanern ordentlich Druck bekommen hat, wäre somit gar kein so gewichtiges Zünglein mehr an der Waage, wie viele vielleicht denken.

Gazprom hat bereits einen Plan B und wird vielleicht sogar schon andere Sorgenfelder haben als die Fertigstellung dieser umstrittenen Pipeline. Offensichtlich handelt es sich für das Management bloß noch um eine Aufgabe, die entweder mit oder ohne Dänemark abgefrühstückt werden kann. Durchaus interessant.

Sobald die Pipeline liegt, ist es zwar immer noch eine Frage, ob sie denn letztlich in Betrieb genommen wird. Wenn der Rummel um das Ob oder das Wie jedoch zunehmend leiser wird, könnte möglicherweise der mediale Fokus fehlen, der hier derzeit noch – auch politisch, vielleicht sogar gewollt – ein wenig bremsend wirkt.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die Fertigstellung scheint jedenfalls nicht mehr das primäre Problem zu sein, was durchaus einige Dinge verändern konnte. So mancher Investor, der politisches Hickhack kennt, könnte in Anbetracht dieser Einschätzung daher durchaus aufatmen.

Gazprom: Die Aussichten scheinen sich aufzuhellen Mal abgesehen von den generellen konjunkturellen Sorgenfeldern und dem Handelskonflikt scheinen sich die Aussichten für Gazprom daher nun aufzuhellen. Bei Nord Stream 2 werden weiter Fakten geschaffen, Dänemark hält möglicherweise kein allzu mächtiges Veto in der Hand. Das gefällt.

Zudem existieren mit den strategischen Pipelines in Richtung Türkei und China zwei weitere Großprojekte, die hier neue und wachsende Absatzquellen schaffen können. Für den russischen Konzern könnten sich daher eigentlich nicht bloß die Aussichten aufhellen, sondern möglicherweise sogar regelrechte Chancen entstehen – insbesondere durch die noch immer vorhandene preiswerte Bewertung.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert