Gazprom-Aktie: Der EU-Widerstand gegen Nord Stream 2 wird größer!

The Motley Fool

Veröffentlicht am 14.09.2019 08:33

Die Aktie von Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276) besitzt eigentlich so einige Chancen. Die Bewertung ist trotz eines gewaltigen Kursplus in diesem Jahr noch immer sehr preiswert, die Dividende ist hoch und könnte in den kommenden Jahren sogar noch steigen . Selbst bei lediglich stabilen Aussichten könnte das unterm Strich einen spannenden Chance-Risiko-Mix bedeuten.

Wenn es jedoch einen Themenbereich gibt, der die Investoren immer mal wieder in Panik versetzt, dann ist es die Nordsee-Pipeline Nord Stream 2. Schon des Öfteren regte sich der politische Widerstand gegen das Projekt und obwohl sich die Pipeline bereits im Bau befindet, scheint eine Legitimation noch immer sehr fraglich.

In diesen Tagen hat sich nun eine neue Europapolitikerin gegen das Projekt ausgesprochen. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren hierzu wissen sollten.

EU-Vizepräsidentin bezweifelt Notwendigkeit Wie die designierte Vizepräsidentin der EU-Kommission Margrethe Vestager nun verkündete, zweifele sie an der Notwendigkeit einer weiteren Nordsee-Pipeline. Eine weitere Pipeline neben der bestehenden Nord Stream 1 zu bauen ergebe keinen Sinn, wie die Spitzenpolitikerin mehr oder minder wörtlich sagte, was durchaus eine gewisse politische Reichweite besitzen könnte.

Ferner sei Nord Stream 2 auch kein europäisches Projekt, was nicht näher begründet wird und angesichts der Beteiligung von Firmen wie BASF (DE:BASFN) oder OMV (DE:OMVV) neben Gazprom durchaus kritisch beäugt werden kann. Wie auch immer, letztlich benötige Europa zwar eine Gasinfrastruktur, und Gas sei ein flexibler Brennstoff sowie eine Grundlast für erneuerbare Energien. Nichtsdestoweniger gebe es bereits eine Nordseepipeline, die nach Ansicht der EU-Spitzenpolitikerin irgendwie ausreichend sein dürfte.

Eine durchaus gewagte These in Zeiten, in denen Wachstum wohl immer auch in gewisser Weise noch immer von fossilen Brennstoffen abhängig ist und die Nachfrage in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter steigen könnte. Allerdings steht die Kritik nun erst einmal im Raum und Investoren und Akteure müssen diese nun verdauen.

Nicht die einzigen Kritiker, aber … Für das Großprojekt von Gazprom scheint daher wieder die Zeit anzubrechen, wo sich die Kritik an dieser Pipeline eher mehrt. Erst vor wenigen Wochen äußerte sich auch US-Präsident Trump abschätzig über die Ostseepipeline, was nun im Zusammenspiel mit der EU-Kritik ein definitiv großes Gewicht bei diesem richtungsweisenden und wichtigen Projekt sein dürfte.

Investoren sollten allerdings hierbei nicht vergessen, dass Nord Stream 2 nicht die einzige künftige Wachstumsquelle für den russischen Gaskonzern sein dürfte. In den kommenden Jahren werden schließlich weitere Pipelines in Richtung China sowie in die Türkei in Betrieb gehen , was wohl auf weniger Widerstand stoßen wird und das absatztechnische Wachstum des Erdgaskonzerns weiter ankurbeln dürfte.

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Nord Stream 2 gehört zwar ebenfalls in den Reigen dieser strategisch wichtigen Projekte, da sich hinter diesem Namen ein möglicher erweiterter Absatz in die EU verbergen könnte. Selbst wenn das Projekt jedoch zum Leben erweckt werden sollte, könnte Gazprom dennoch weiteres Wachstum bevorstehen. Zumal die aktuellen Verwerfungen rund um Nord Stream 2 in die aktuell noch immer günstige Bewertung bereits eingepreist sein dürfte.

Die Chancen überwiegen immer noch In meinen Augen könnten die Chancen bei Gazprom daher unterm Strich noch immer überwiegen. Die Bewertung ist, wie gesagt, günstig, die Dividende hoch und mit China und der Türkei scheint es zudem zwei dankbarere Abnehmer des Erdgases zu geben als die EU. Bei dieser spannenden Aussichtslage kann man sich als Investor möglicherweise sogar fragen, wer Nord Stream 2 denn überhaupt braucht. Investoren und Interessierte vielleicht nicht einmal, um hier eine dennoch vorhandene, spannende langfristige Möglichkeit sehen zu können.

Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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