FOKUS 2-Enttäuschende Bilanzen und Schuldenkrise drücken Dax

Reuters

Veröffentlicht am 28.07.2011 14:39

* Unternehmenszahlen überzeugen nur selten

* Schuldenkrise beiderseits des Atlantik beunruhigt

(neu: neu durchgeschrieben, Lafarge)

Frankfurt, 28. Jul (Reuters) - Enttäuschende Geschäftszahlen und zurückhaltende Ausblicke von Konzernen wie Siemens oder BASF haben Anleger am Donnerstag zum Rückzug aus dem europäischen Aktienmarkt bewogen. Darüber hinaus schlug vielen das Hick-Hack um die Anhebung der US-Schuldengrenze auf die Stimmung. Und auch die europäische Schuldenkrise gilt alles andere als ausgestanden. "Das ist ein Cocktail aus Angst, Enttäuschung und Gewinnmitnahmen", sagte ein Händler.

Der Dax<.gdaxi> rutschte um 1,7 Prozent auf 7131 Punkte ab, der EuroStoxx50<.stoxx50e> verlor ein Prozent auf 2665 Zähler. Gleichzeitig schossen die Volatilitätsindizes VDax<.v1xi> und VStoxx<.v2tx> um jeweils rund zehn Prozent in die Höhe.

Selbst, wenn sich Demokraten und Republikaner in letzter Minute zusammenraufen und die drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden, ist die US-Schuldenkrise für viele Börsianer damit nicht bewältigt: "Es wird eine Einigung geben, das ist nicht das Problem", betonte David Thebault, Chef-Händler des Brokerhauses Global Equities. "Das ganze ist aber ein Weckruf, denn wir beginnen nun, die Zahlungsunfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft einzupreisen. Dies ist etwas, das vor wenigen Monaten noch undenkbar gewesen wäre."

Auch diesseits des Atlantik ist das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit von Staaten geschrumpft. So musste Italien bei der knapp acht Milliarden schweren Emission von Staatspapieren Investoren mit höheren Zinsen locken. "Die höheren Renditen sind keine Überraschung, aber beruhigen auch nicht gerade", sagte ein Händler. Die Gefahr vor einem Übergreifen der Schuldenkrise weitere Euro-Staaten sei noch nicht gebannt.

VW TROTZ MILLIARDENGEWINN AUF TALFAHRT

Trotz einer Gewinnverdoppelung rangierten Volkswagen mit einem Minus von 6,7 Prozent auf 134,45 Euro am Ende des Dax-Feldes. Die Aktien von BASF verloren 5,6 Prozent auf 62,20 Euro und lagen damit auf Platz zwei der Verliererliste. Index-Schwergewicht Siemens notierte 1,4 Prozent tiefer bei 89,90 Euro. Alle drei hatten die Erwartungen des Marktes verfehlt. Analysten monierten außerdem die teilweise zurückhaltenden Ausblicke.

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Weit oben auf den Verkaufslisten standen auch Lufthansa und Air France-KLM. Die deutsche Fluggesellschaft hatte Investoren auf Turbulenzen im zweiten Halbjahr ein. Air France schockte den Markt mit schlechter als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnissen. Die Aktien der beiden Konkurrenten brachen um 3,2 beziehungsweise 8,7 Prozent ein. Auch die Muttergesellschaft des Erzrivalen British Airways, IAG, musste Federn lassen: Die Aktie verlor 1,8 Prozent.

In der Zement-Branche drückte das schwache Ergebnis des Weltmarktführers Lafarge auf die Stimmung. Dessen Aktien rutschten um 6,1 Prozent ab. HeidelbergCement und Holcim gaben daraufhin jeweils rund 3,5 Prozent nach.

Zu den wenigen Unternehmen, deren Zahlen honoriert wurden, gehörte Renault. Angesichts eines optimistischen Ausblicks gingen Investoren über den 20-prozentigen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr hinweg und machten die Aktie mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 37,35 Euro zum Spitzenreiter im Pariser Auswahlindex CAC40<.fchi>.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Olaf Brenner)

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