FOKUS 2-Bernanke schiebt Dax auf neues Zwei-Jahres-Hoch

Reuters

Veröffentlicht am 15.10.2010 15:19

* Bernanke bekräftigt lockere Geldpolitik

* US-Daten bestätigen Kurs der Notenbanker

* Google überzeugt Anleger - GE eher nicht

(neu: General Electric, Bernanke, US-Zahlen)

Frankfurt, 15. Okt (Reuters) - Die Aussicht auf weitere Geldspritzen für die US-Volkswirtschaft haben am Freitag die Kurse am europäischen Aktienmarkt weiter nach oben geschoben. Der Dax<.GDAXI> kletterte bis zum frühen Nachmittag um 0,9 Prozent auf 6512 Punkte und notierte damit so hoch wie seit dem 3. September 2008 nicht mehr. Sollte der Dax auf dem Niveau schließen, hätte er allein in dieser Woche gut drei Prozent zugelegt. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> notierte 0,4 Prozent fester bei 2847 Zählern.

US-Notenbankchef Ben Bernanke erklärte bei einer Rede in den USA, die niedrige Inflation und die hohe Arbeitslosigkeit lieferten weiterhin Argumente für die Fed zum Handeln. "Es ist vorstellbar, dass bereits auf der November-Sitzung die Entscheidung für eine Ausweitung der lockeren Geldpolitik gefällt wird", erklärte Analyst Thomas Amend von HSBC Trinkaus. Ein Händler brachte es so auf den Punkt: "Hört sich nach Ben 'Potter' Bernanke an: 'Wir zaubern uns Inflation'."

Bislang droht in den USA aber noch keine Inflation: Im September war das Plus der Verbraucherpreise mit 0,1 Prozent zum Vormonat und 1,1 Prozent zum Vorjahr sogar geringer ausgefallen als erwartet.

VERSORGER IM DAX WIEDER GEFRAGT - DT. BÖRSE GESUCHT

Gute Stimmung verbreitete am Morgen schon der Internetkonzern Google mit seinem Quartalsergebnis, das besser als erwartet ausfiel. Dessen Aktien übersprangen im vorbörslichen US-Handel erstmals seit Januar wieder die Marke von 600 Dollar.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Aktien der beiden Versorger RWE und E.ON, die je mehr als ein Prozent zulegten. Beide Titel gehörten zu den Werten, die nach den jüngsten Kursschüben des Dax noch das stärkste Aufwärtspotenzial hätten, sagten Händler. Während der Dax seit Jahresanfang gut neun Prozent gewonnen hat, haben E.ON und RWE je rund 25 Prozent verloren. Ähnlich sieht es bei den Aktien des Börsenbetreibers Deutsche Börse aus, die am Freitag 2,4 Prozent zulegten. Ein Grund könnten die angesichts des hohen Dax-Standes wieder anziehenden Umsätze am Aktienmarkt sein, die der Börse zugute kämen, hieß es.

Mit Kursverlusten reagierten die Aktien von General Electric auf den Zwischenbericht des Mischkonzerns und Siemens-Konkurrenten. Vor allem der überraschend schwache Umsatzanstieg vergraulte einige Anleger. GE rutschten vorbörslich in New York ins Minus und verloren in Frankfurt rund zwei Prozent. Siemens grenzten ihre Gewinne nur zeitweise ein. Im Verlauf setzten die Aktien ihren Aufwärtstrend mit einem Plus von knapp einem Prozent fort.

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Gefragt waren zudem Infineon-Aktien, die um 1,5 Prozent anzogen. Profitieren konnten die Titel von guten Nachrichten aus der US-Technologiebranche: Wie Branchenprimus Intel übertraf auch der Chipkonzern AMD mit seinem Gewinn die Erwartungen. In Frankfurt zogen AMD um rund drei Prozent an.

DEUTSCHE BANK: ZWANGSRÄUMUNGEN IN USA BETREFFEN UNS NICHT

Unter Druck gerieten die Aktien der Deutschen Bank, die 0,7 Prozent einbüßten und damit zu den Schlusslichtern im Dax zählten. In den USA soll die Geschäftspraxis der Banken bei Zwangsversteigerungen von Immobilien untersucht werden. Die Deutsche Bank sieht sich davon zwar nicht betroffen. Dennoch waren einige Anleger eher negativ gestimmt.

In Paris hielten Carrefour die rote Laterne im CAC40<.FCHI>. Die Aktien fielen um über vier Prozent, nachdem der französische Rivale der deutschen Metro trotz einer Umsatzsteigerung im dritten Quartal seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr leicht gesenkt hatte. Die Metro-Titel zogen im Verlauf wieder an.

(Reporter: Andrea Lentz; unter Mitarbeit von Tom Körkemeier und Daniela Pegna; redigiert von Hakan Ersen)

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