FOKUS 1-Freude über Siemens-Zahlen hält sich in Grenzen

Reuters

Veröffentlicht am 25.01.2011 12:37

* Dax 0,4 Prozent im Plus

* Siemens geben Gewinne ab

* MAN auf Erholungskurs

* Vossloh nach Herunterstufung unter Druck

(neu: MAN, Autowerte, Finanzwerte, Vossloh, Händler )

Frankfurt, 25. Jan (Reuters) - Ein unerwartet hoher Rekordgewinn bei Siemens hat die Dax<.GDAXI>-Anleger am Dienstag nicht nachhaltig überzeugt. Bis zum Mittag lag der deutsche Leitindex lediglich 0,4 Prozent höher bei 7094 Zählern. "Die Anleger bleiben weiter auf der Hut", sagte ein Händler. "Gute Zahlen werden derzeit nur als Bestätigung für den jüngsten Aufwärtstrend gesehen, und ob der in den kommenden Monaten tatsächlich anhält, bleibt die große Unbekannte." Die Aktien des Dax-Schwergewichts Siemens legten in der Spitze bis zu 2,3 Prozent zu, notierten am Mittag aber nur noch 0,6 Prozent fester. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft lag im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember bei 1,79 Milliarden Euro und damit fast ein Fünftel über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Zahlen seien gut, aber die Überraschung halte sich in Grenzen, da insgesamt bereits mit einem guten Ergebnis gerechnet worden sei, sagte ein Börsianer.

Neuen Schwung erwarteten Händler von den am Nachmittag anstehenden Daten zum US-Verbrauchervertrauen (16.00 Uhr). Die Hoffnungen auf eine Stärkung der konjunkturellen Erholung in den USA würden vor allem im Industriesektor zunehmen, schrieb Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Demgegenüber zeigt der private Verbrauch aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit noch Schwächen."

Am deutschen Aktienmarkt hatten die Anleger neben Siemens auch MAN im Blick: Die Papiere des Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzerns legten über drei Prozent zu, nachdem sie seit Jahresbeginn wie auch viele Autowerte deutlich Federn lassen mussten. Die Gewinnmitnahmen bei den Favoriten des vergangenen Jahres scheinen langsam nachlassen, sagte ein Händler. Gestützt wurde der Kurs laut Börsianern auch von einer Kaufempfehlung der DZ Bank. "Insbesondere nach der guten Kursentwicklung der reinen Pkw-Hersteller in 2010 erwarten wir nun eine stärkere Fokussierung auf die Nutzfahrzeughersteller", schrieben die Experten in einem Kurzkommentar.

Zulegen konnten nach ihren Vortagsverlusten auch Daimler, die sich um 1,7 Prozent verteuerten. Bei den Autowerten lagen BMW 2,3 Prozent fester, Volkswagen notierten nahezu unverändert.

BANKENWERTE AUF TALFAHRT

Auf Talfahrt gingen angesichts neuer Sorgen um die Stabilität europäischer Finanzinstitute die Bankenwerte: An der Börse von Madrid<.IBEX> gaben Bankinter, Banco de Valencia, Santander und BBVA zwischen fünf und drei Prozent nach. Damit gehörten sie auch im europäischen Stoxx-Branchenindex<.SX7P> zu den größten Verlierern, der 1,9 Prozent schwächer notierte. Im Dax führten die Titel der Commerzbank und Deutscher Bank mit Abschlägen von je rund 1,4 Prozent die Verliererliste an. "Das hat mit aufkeimenden Befürchtungen zu tun, dass die Europäer den Euro-Rettungsschirm EFSF nicht richtig einsetzen und dort weiter Unstimmigkeit zwischen den Regierungen herrschen", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Die härtere Gangart der spanischen Regierung bei den Eigenkapitalregeln von schwachen Banken hätte den Markt eigentlich beruhigen müssen. Den Analysten der Matrix Group zufolge könnte die Forderung an eine Kernkapitalquote von über acht Prozent womöglich nicht hoch genug sein, um das Vertrauen in den spanischen Bankensektor zu stärken.

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Keine Freude kam bei Vossloh-Anlegern auf. Die Titel des Bahntechnik-Konzerns gaben im MDax<.MDAXI> knapp drei Prozent nach. Die Analysten der DZ Bank stuften die Papiere auf "sell" von "buy" herunter. Als Grund nannte Analyst Markus Turnwald die steigenden Stahlpreise, die das Wachstum drosseln dürften. Auch das Engagement in Spanien, Portugal und Frankreich, wo Vossloh ein Viertel seines Umsatzes erwirtschafte, wirke sich angesichts der Haushaltsprobleme von Ländern des Euro-Raumes negativ aus.

(Reporter: Daniela Pegna; unter Mitarbeit von Tom Körkemeier; redigiert von Jörn Poltz)

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