FOKUS 1-Fernost-Börsen nehmen sich US-Kursfeuerwerk zum Vorbild

Reuters

Veröffentlicht am 06.10.2010 08:17

* Japan kehrt zur Nullzinspolitik zurück

* Nikkei schließt auf höchstem Stand seit zwei Monaten

* Immobilientitel gehören zu größten Gewinnern in Japan

* Dollar fällt - Experten rechnen mit Fed-Schritten

(neu: Japan-Schluss; Analysten; Details)

Tokio, 06. Okt (Reuters) - Japans überraschende Rückkehr zur Nullzinspolitik hat die Anleger in Fernost am Mittwoch zu Käufen angeregt. Börsianer hofften, dass nach Japan auch die Notenbanken in den USA und Großbritannien ihre Geldschleusen für die Wirtschaft weiter öffnen würden. Am Dienstag hatte diese Verheißung bereits die US-Börsen zu einem Höhenflug angetrieben.

Der Nikkei-Index.N225 der 225 führenden Werte schloss mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 9691 Punkte und damit auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> gewann 1,4 Prozent auf 844 Punkte. Auch die Aktienmärkte in Taiwan<.TWII>, Südkorea.KS11 , Singapur<.FTSTI> und Australien<.AXJO> verzeichneten deutliche Aufschläge.

Die Bank of Japan (BoJ) hatte im Kampf gegen die Wirtschaftskrise und den starken Yen den Zinssatz am Dienstag auf 0,0 bis 0,1 von zuvor 0,1 Prozent reduziert. Zudem flutet sie den Markt weiter mit billigem Geld, indem sie über einen Fonds Vermögenswerte kaufen will. Zu den größten Gewinnern gehörten börsennotierte Immobilientitel (REITs), da die Währungshüter unerwartet auch diese Titel kaufen wollen, um Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Gleichzeitig bremste die relative Stärke der Landeswährung Yen die Kursgewinne. "Der Markt begrüßt zwar die Entscheidung der Bank of Japan, aber wir können davon keinen großen Einfluss auf die Fundamentaldaten erwarten", gab Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management zu bedenken. "Die geldpolitische Lockerung wird ihre Wirkung ja nicht sofort entfalten, den wirtschaftlichen Ausblick verbessern und die Deflation vertreiben."

Zu den Gewinnern des Immobiliensektors gehörten etwa die Aktien von Mitsui Fudosan<8801.T> und Mitsubishi Real Estate<8802.T> mit einem Plus von 3,5 Prozent und 4,2 Prozent. Auch die Anteilsscheine von Finanzinstituten waren auf der Gewinnerliste wiederzufinden. Die japanische Finanzaufsicht wies einen Medienbericht zurück, wonach die Großbanken des Landes zum Aufbau eines zusätzlichen Geldpuffers neben den Eigenkapitalanforderungen Basel III gezwungen werden. Die Aktien der größten japanischen Geldhäuser Mitsubishi UFJ Financial Group<8306.T>, Mizuho Financial Group<8411.T> und Sumitomo Mitsui Financial<8316.T> legten 2,6 Prozent, 8,6 Prozent sowie 1,8 Prozent zu.

YEN TROTZ ZINSSENKUNG WEITER STARK

Der Euro notierte im asiatischen Handel weiter nahe seinem jüngsten Acht-Monatshoch. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete 1,3844 Dollar und damit fast genau so viel wie am Dienstagabend in New York. Der Dollar fiel zum Yen etwas auf 83,14 Yen. Der Dollar war zuletzt unter Verkaufsdruck geraten, da die US-Notenbank Fed weitere Liquiditätshilfen für die kriselnde US-Wirtschaft in Betracht zieht.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

(Reporter: Aiko Hayashi; bearbeitet von Nadine Schimroszik; redigiert von Kerstin Dörr)

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert