Fiverr-Aktie nach Absturz kaufen? Das musst du wissen

The Motley Fool

Veröffentlicht am 11.08.2021 10:38

Aktualisiert 11.08.2021 11:05

Fiverr-Aktie nach Absturz kaufen? Das musst du wissen

Beobachter und Aktionäre der Fiverr-Aktie (NYSE:FVRR)(WKN: A2PLX6) mussten zuletzt einen ordentlichen Schock ertragen. Die Anteilsscheine vom Corona-Profiteur mussten nach der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen einen herben Abschlag von über 20 % hinnehmen – allein an einem Tag.

Wenn du nun darüber nachdenkst, die Fiverr-Aktie zu kaufen, nachdem das Unternehmen gut ein Viertel seiner Marktkapitalisierung verloren hat, solltest du weiterlesen. Denn nachfolgend möchte ich auf ein paar wichtige Dinge aus dem Ergebnisbericht eingehen, die man in diesem Zusammenhang wissen muss.

h2 Fiverr-Aktie: Quartalszahlen im Überblick /h2

Vorab sollten wir festhalten, dass der Kurssturz der Fiverr-Aktie weniger mit den aktuellen Zahlen zu tun hatte, sondern vielmehr mit der Prognose für das Gesamtjahr. Dazu kommen wir gleich wieder. Sehen wir uns zunächst das frische Zahlenwerk an.

  • Der Umsatz stieg im zweiten Quartal 2021 um 60 % auf 75,3 Mio. US-Dollar.
  • Die Anzahl der aktiven Käufer erhöhte sich um 43 % auf insgesamt 4 Mio.
  • Der Umsatz je Käufer stieg im Jahresvergleich von 184 auf nun 226 US-Dollar.
  • Fiverr konnte seine Provisionsrate weiter steigern: Mittlerweile liegt die „take rate“ bei 27,8 %.
  • Bei der Bruttomarge (GAAP) erzielte das Unternehmen einen Wert in Höhe von 83,4 % (Vorjahr: 83,1 %).

Wie man sieht, konnte der Marktplatzanbieter für Freelancer-Dienstleistungen diese wichtigen Leistungsindikatoren allesamt verbessern. Vor allem ermutigend ist es, dass die Plattform weiterhin viele neue aktive Käufer willkommen heißt. Außerdem geben Käufer im Durchschnitt immer mehr aus, was dafürspricht, dass Fiverr seinen Nutzern einen Mehrwert bringt.

Der Hauptteil des Umsatzes kommt von Käufern, die jeweils einen Umsatz von mindestens 500 US-Dollar haben. Diese Nutzergruppe steht für 61 % des Umsatzes auf dem Hauptmarktplatz von Fiverr. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass Nutzer auf die Plattform kommen und tendenziell mehr ausgeben. Bei einer steigenden Provisionsrate bedeutet das in meinen Augen nur Positives für das Unternehmen.

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Wieso wurde die Fiverr-Aktie also vom Markt so abgestraft?

h2 Genauere Analyse der Fiverr-Situation /h2

Im Wesentlichen lässt sich die Enttäuschung über die Fiverr-Aktie meiner Auffassung nach anhand zweier Dinge festmachen. Zum einen vergrößerte sich der Nettoverlust (GAAP) im zweiten Quartal dieses Jahres auf minus 13,3 Mio. US-Dollar. Im Vorjahresquartal fiel lediglich ein Verlust in Höhe von minus 0,1 Mio. US-Dollar an. Zum anderen aber verringerte das Management von Fiverr die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich.

Während davor noch mit Umsätzen in der Größenordnung von 302 bis 308 Mio. US-Dollar geplant wurde, rechnet das Unternehmen nun „nur“ noch mit 280 bis 288 Mio. US-Dollar. Angesichts der Tatsache, dass der Hype um die Fiverr-Aktie groß war, wundert mich dieser Abverkauf nicht wirklich. Anleger befürchten nun, dass das Wachstum insgesamt abflaut.

Hierzu muss man bedenken, dass das Unternehmen deutlich von stärkeren Internetaktivitäten während der Corona-Lockdowns profitierte. Mit zunehmenden Lockerungen im zweiten Quartal flachte das Wachstum folgerichtig ab. Ich finde es nur richtig, dass das Management dieser Entwicklung zufolge die Prognose entsprechend anpasst.

h2 Fazit zur Fiverr-Aktie /h2

Ist die angepasste Prognose für das laufende Geschäftsjahr ärgerlich? Vielleicht. Ändert sich deswegen etwas am langfristigen Rückenwind für die Fiverr-Aktie? Eher nicht.

Das Unternehmen wird auch weiterhin von Trends wie mehr Digitalisierung und der Dezentralisierung von Arbeitsplätzen profitieren. Bei einem adressierbaren Markt von allein 100 Mrd. US-Dollar in den USA scheint noch reichlich Raum für weiteres Wachstum.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Fiverr langfristig immer noch attraktiv für Investoren erscheint . Für diejenigen Investoren, die zuvor den Einstieg verpasst haben, könnte die Aktie nun einen Blick wert sein.

Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Fiverr. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fastly (NYSE:FSLY).

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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool