FIRMEN-BLICK-Umsatzeinbruch und Verlust bei Autozulieferer Grammer

Reuters

Veröffentlicht am 13.07.2020 18:01

13. Jul (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

GRAMMER GMMG.DE - München: Der bayerische Autozulieferer, Lkw- und Zug-Sitzehersteller ist im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe bei rund 50 Millionen Euro (Vorjahr: Gewinn von 26,2 Millionen) gelegen, teilte das Unternehmen mit. Dazu hätten auch Sondereffekte wie Abschreibungen auf Grundstücke und Projekte beigetragen. Der Umsatz brach um 46 Prozent auf 281 Millionen Euro ein, weil viele Autobauer in der Coronakrise die Produktion in Europa und in den USA zeitweise gestoppt hatten.

VOLKSWAGEN VOWG_p.DE - München: Der Autobauer will seine Autositz-Tochter Sitech mit der konkurrierenden Sparte des fränkischen Autozulieferers Brose zusammenführen. Geplant sei ein Gemeinschaftsunternehmen für Komplettsitze, Sitzstrukturen und -komponenten, das auch andere Autohersteller beliefern soll, teilten die künftigen Partner mit. Volkswagen (DE:VOWG) und Brose sollen je 50 Prozent daran halten. Die Verträge sollen bis Ende des Jahres unterzeichnet werden. Teil der Vereinbarung sei eine Beschäftigungssicherung bis 2029, sagte die stellvertretende VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Brose beschäftigt in der Sitz-Sparte 8000 Mitarbeiter, Volkswagen mehr als 5000.

LONZA LONN.S - Zürich: Der Schweizer Arznei-Auftragsfertiger liefert an die chinesische Junshi Biosciences 1877.HK Technologie zur Herstellung eines Wirkstoffkandidaten gegen das Coronavirus. Bei JS016 handle sich um den ersten Covid-19 neutralisierenden Antikörper, der in China klinisch getestet werde, wie Lonza mitteilte. Bereits im Juni habe eine klinische Studie der Phase I mit JS016 begonnen. Junshi Biosciences entwickle die Therapie gemeinsam mit der amerikanischen Eli Lilly LLY.N . Junshi sei für die klinische Entwicklung im Großraum China, Lilly im Rest der Welt zuständig.

BARCLAYS BARC.L - London: Erleichterungen der Bankenaufseher polstern die Kapitaldecke der britischen Großbank auf. Die harte Kernkapitalquote werde sich per Ende Juni auf rund 14 Prozent von 13,1 Prozent Ende März verbessern, teilte Barclays mit. Die Bank verwies auf eine Reihe von Entscheidungen mit denen die Aufseher den Geldhäusern in der Corona-Krise entgegen gekommen sind. Zudem seien die Bilanzrisiken (RWA) geringer als bislang erwartet. In den Halbjahreszahlen, die am 29. Juli veröffentlicht werden sollen, würden sich die Herausforderungen der Corona-Krise etwa in Form von Kreditausfällen widerspiegeln. Positiv wirke sich hingegen das weiterhin brummende Kapitalmarktgeschäft aus.

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HEWLETT PACKARD ENTERPRISE HPE.N - Berlin: Der US-Konzern erwirbt für 925 Millionen Dollar den Firmen-Netzwerkanbieter Silver Peak. Das kalifornische Unternehmen werde in die Aruba-Sparte integriert, teilte Hewlett Packard Enterprise (NYSE:HPE) mit. Durch den Zukauf will der US-Konzern seinen Fokus stärker auf sogenannte Edge-to-Cloud-Produkte legen, die für die nahtlose Verbindung von Systemen in der Netzwerkperipherie, im Rechenzentrum und in der Cloud sorgen.

PEPSICO PEP.O - Bangalore: Die Coronavirus-Krise belastet den US-Getränkekonzern. Pepsico setzte im zweiten Quartal mit 15,95 Milliarden Dollar drei Prozent weniger um als noch vor einem Jahr. Analysten hatten allerdings einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Der Gewinn fiel um 19 Prozent auf 1,65 Milliarden Dollar. Insbesondere in der Getränkesparte gingen die Erlöse zurück. Allein in Nordamerika betrug das Minus sieben Prozent, da aufgrund der Pandemie Restaurants geschlossen blieben und Sportveranstaltungen verschoben wurden. Dagegen sprang die Nachfrage nach Snacks wie Kartoffel- und Tortillachips in die Höhe. "Das Essverhalten vieler Verbraucher hat sich geändert, da sie viel mehr Zeit zu Hause verbringen", sagte Pepsico-Chef Ramon Laguarta. Die höhere Nachfrage nach Snacks konnte die Einbußen bei Getränken jedoch nicht wettmachen.

BIONTECH BNTX.O - Frankfurt: Das deutsche Biotechunternehmen und sein Partner Pfizer (NYSE:PFE) PFE.N können bei einem Erfolg ihres Coronavirus-Impfstoffprojekts mit einer beschleunigten Zulassung in den USA rechnen. Zwei Impfstoffkandidaten von BioNTech, BNT162b1 und BNT162b2, erhielten von der US-Gesundheitsbehörde FDA den sogenannten "Fast-Track"-Status, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Es sind die in der Entwicklung am weitesten vorangeschrittenen Coronavirus-Impfstoffkandidaten von vier aus dem Projekt. Mit dem Status will die FDA die Entwicklung von wichtigen Medikamenten und Impfstoffen erleichtern und deren Überprüfung beschleunigen, damit sie schneller zur Verfügung stehen. BioNTech plant den Start einer klinischen Wirksamkeitsstudie mit bis zu 30.000 Teilnehmern noch in diesem Monat.

ALIBABA BABA.N - Shanghai: Der Mitgründer des chinesischen Technologiekonzerns, Jack Ma, hat seinen Anteil an dem Amazon-Konkurrenten im vergangenen Jahr auf 4,8 Prozent von zuvor 6,2 Prozent reduziert. Gemessen am aktuellen Aktienkurs hat Ma dadurch mehr als acht Milliarden Dollar eingenommen, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Im September war Ma von der Firmenspitze zurückgetreten und konzentriert sich seither vor allem auf seine philanthropischen Aktivitäten. Zu welchem Preis Ma seinen Anteil letztlich wirklich verkaufte, ist nicht bekannt. Alibabas Vize-Verwaltungsratsvorsitzender Joseph Tsai trennte sich 2019 von einem Anteil, dessen Wert sich am Freitag auf 3,3 Milliarden Dollar belief.

APPLE AAPL.O - Shanghai: Der Smartphone-Absatz in China ist Regierungsdaten zufolge im Juni um 16 Prozent gesunken. Demnach lieferten Smartphone-Hersteller 27,7 Millionen Geräte aus, nach 32,7 Millionen im Juni 2019. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Mobiltelefonen in China trotz der Erholung des Landes von der Coronavirus-Pandemie mau bleibt, was für Apple und seine lokalen Konkurrenten wie Huawei HWT.UL schlecht ist.

ANALOG DEVICES ADI.O - New York: Der US-Chipkonzern übernimmt für fast 21 Milliarden Dollar den US-Konkurrenten Maxim Integrated MXIM.O . Es handele sich um ein reines Aktiengeschäft, teilte der Hersteller von Sensoren und Verstärkern für verschiedene Industrien vom Transport- bis zum Gesundheitssektor mit. Durch den Zukauf gewinnt Analog Devices neue Standbeine in den Bereichen autonomes Fahren sowie 5G-Netzwerke. Zudem dürften sich Synergien im Geschäft mit integrierten Schaltkreisen ergeben, in dem beide Firmen aktiv sind. Konkret sieht der Deal vor, dass Maxim-Aktionäre 0,630 einer Analog-Devices-Aktie erhalten.

AKZO NOBEL AKZO.AS - Amsterdam: Der niederländische Farben- und Lackhersteller hat im zweiten Quartal wegen des Shutdown zur Eindämmung des Coronavirus einen Geschäftseinbruch verbucht. Bei einem Umsatzrückgang um 19 Prozent auf 238 Millionen Euro sank das Betriebsergebnis um 22 Prozent auf 238 Millionen. Der Vorstand teilte mit, im Juni hätten die Geschäfte wieder angezogen. Die Umsatzeinbußen hätten noch bei fünf Prozent gelegen, nachdem sie im April und Mai um ein Viertel eingebrochen waren.

ALFA LAVAL ALFA.ST Stockholm: Der schwedische Industriekonzern will für 1,73 Milliarden Euro den finnischen Ventil-Anbieter Neles NELES.HE übernehmen. Das Angebot von 11,50 Euro je Neles-Aktie entspreche einer Prämie von rund 32,8 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Freitag. Neles produziert Ventile für die Öl- und Gasindustrie bis hin zur Zellstoff- und Papierbranche. "Wir sehen eine starke industrielle Logik, da der Deal eine Lücke im Angebot von Alfa schließt", kommentierte Analyst Mattias Holmberg von DNB Markets. An der Börse in Helsinki sorgte die Offerte für einen Kurssprung bei Neles um knapp 39 Prozent. Die Papiere sind mit zwölf Euro so teuer wie nie.

DNB DNB.OL - Oslo: Norwegens größte Bank ist im zweiten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. "Die norwegische Wirtschaft kommt auf die Beine, und in einer Reihe von Sektoren sieht es viel besser aus als am Ende des letzten Quartals", sagte die DNB-Chefin Kjerstin Braathen. Zwar fiel der Nettogewinn im zweiten Quartal dieses Jahres auf fünf Milliarden Kronen (rund 500 Millionen Euro) von 6,1 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum, doch er übertraf damit die Analystenprognose von 2,8 Milliarden Kronen. Im ersten Quartal hatte DNB wegen des Pandemie-bedingten Wirtschaftsstillstands 5,77 Milliarden Kronen Verlust angehäuft.

FRAPORT FRAG.DE - Düsseldorf: Die Zahl der Passagiere am Frankfurter Flughafen ist im Juni infolge der Reisebeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus um knapp 91 Prozent auf 599.314 eingebrochen. Im ersten Halbjahr lag das Minus bei 63,8 Prozent. Auch an den internationalen Standorten lag das Fluggastaufkommen im Juni zwischen 78,1 und 99,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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