FIRMEN-BLICK-Türkische Wirecard-Tochter an Finanzinvestor verkauft

Reuters

Veröffentlicht am 30.03.2021 10:28

30. Mrz (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

WIRECARD WDIG.F - Frankfurt: Der Insolvenzverwalter des zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers hat die Türkei-Tochter an den Finanzinvestor Finch Capital GBverkauft. Der Gläubigerausschuss habe dem Verkauf der Wirecard (DE:WDIG) Ödeme Ve Elektronik Para Hizmetleri bereits zugestimmt, die Genehmigung durch die örtlichen Aufsichtsbehörden stehe noch aus, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffe mit. Die Firma in der Türkei sei die letzte europäische Tochtergesellschaft, die nach dem Verkauf des Kerngeschäfts von Wirecard noch zu verwerten war. Für Töchter in Asien liefen noch Verkaufsprozesse.

SAMSUNG ELECTRONICS 005930.KS - Seoul: Der weltgrößte Handyhersteller sieht seine Chip-Produktion im US-Werk in Austin (Texas) nach einer einmonatigen Unterbrechung beinahe wieder auf normalem Niveau. Samsung (F:SAMEq) wollte aber keine Angaben dazu machen, wann die Fertigung wieder vollständig rund läuft. Der Konzern und andere Chiphersteller mit Produktionsstätten in der Region hatten Mitte Februar wegen Unwetters die Produktion stilllegen müssen, was den weltweiten Halbleiterengpass noch verschärfte. Marktbeobachter von TrendForce schätzen, dass durch die Störung die Smartphone-Produktion weltweit im zweiten Quartal um fünf Prozent geschmälert wird.

DELIVEROO IPO-DLV.L - London: Der britische Essenslieferdienst wird bei seinem geplanten Börsengang wohl weniger einnehmen als erhofft. Die Banken nannten einen Preis je Aktie von 3,90 Pfund. Dies würde das 2013 gegründete Unternehmen bei der für Mittwoch angepeilten Neuemission mit 7,6 Milliarden Pfund bewerten und damit weniger als erwartet. Deliveroo hatte zuletzt die Preisspanne auf 3,90 bis 4,10 Pfund reduziert von zuvor 3,90 bis 4,60 Pfund. Als Grund wurden Marktschwankungen genannt. Einige Fondsmanager hatten erklärt, nicht mitzeichnen zu wollen und stellten infrage, ob das Verluste schreibende Geschäft jemals seine Bewertung rechtfertigen kann.

CANCOM COKG.DE - Berlin: Das Münchner IT-Beratungshaus will im laufenden Jahr kräftig wachsen. Es werde mit einem deutlich steigenden Umsatz sowie Betriebsergebnis (Ebitda) gerechnet, kündigte das Unternehmen an. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um 6,5 Prozent auf knapp 1,65 Milliarden Euro geklettert, während das Ebitda um 3,3 Prozent auf 123 Millionen Euro zulegte. Für das vergangene Jahr schlägt Cancom (F:COKG) eine Dividende in Höhe von 75 Cent je Aktie vor nach 50 Cent im Vorjahr.

SCOUT24 G24n.DE - Berlin: Der Kleinanzeigen-Betreiber lässt seine Aktionäre am milliardenschweren Verkauf des Autoanzeigen-Geschäfts teilhaben und startet einen Aktienrückkauf in Höhe von fast einer Milliarde Euro. Ingesamt würden bis zu knapp 13,98 Millionen Anteilsscheine für 69,66 Euro zurückgekauft, teilte Scout24 mit. Das Gesamtvolumen des Angebots liege bei 973,6 Millionen Euro. "So nähern wir uns einer ausgewogenen Kapitalstruktur an, die zu unserem auf ImmoScout24 fokussierten Geschäftsmodell passt", sagte Finanzvorstand Dirk Schmelzer. Die Annahmefrist beginnt am 1. April und endet am 16. April. Am Montag war die Aktie bei 62,55 Euro aus dem Handel gegangen.

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NOVARTIS NOVN.S - Zürich: Der Schweizer Pharmakonzern erweitert seine Entwicklungspipeline im Bereich Nuklearmedizin. Das Unternehmen sicherte sich von der Firma Sofie Biosciences die Rechte für die Wirkstoffe FAPI-46 und FAPI-74. Diese sogenannten Radioligands zielen auf das Fibroblasten-Aktivierungsprotein (FAP) ab, das in vielen soliden Tumoren vorkommt und dem eine wichtige Rolle beim Zellwachstum zugebilligt wird. Zudem ließ die Europäische Kommission das Multiple-Sklerose-Medikament Kesimpta zu. Die Marktfreigabe wurde erwartet, nachdem ein Ausschuss der Arzneimittelbehörde EMA im Februar bereits eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hatte.

ROCHE ROG.S - Zürich: Das Medikament Evrysdi des Schweizer Pharmakonzerns ist in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Muskelschwund zugelassen worden. Die Europäische Kommission gab die Arznei für Kinder ab einem Alter von zwei Monaten frei. Die Zulassung wurde erwartet, nachdem ein Ausschuss der Arzneimittelbehörde EMA im Februar bereits eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hatte. Die schwerste Form der Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) verläuft bei Kleinkindern meist tödlich. Im weltgrößten Gesundheitsmarkt USA ist Evrysdi, dem Analysten Milliardenumsätze zutrauen, seit vergangenem August auf dem Markt.

SPACEX - Washington: Das Weltraumunternehmen des Tesla TSLA.O -Gründers Elon Musk ist wegen möglicher Sicherheitsverstöße ins Visier eines Untersuchungsausschusses des US-Repräsentantenhauses geraten. In einem Schreiben an die US-Flugaufsichtsbehörde FAA heißt es, dass die Mitarbeiter des Ausschusses seit zwei Monaten "SpaceX-Startaktivitäten untersuchen, die in ihrer Gesamtheit ernsthafte Fragen aufwerfen". Die FAA hatte zuvor festgestellt, dass der Start von Starship SN8 im Dezember stattfand, ohne dass das Unternehmen nachweisen konnte, dass das Risiko für die Öffentlichkeit durch eine Schockwelle bei einer Explosion der Trägerrakete innerhalb der regulatorischen Grenzen liege. SpaceX reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme und die FAA lehnte einen Kommentar zunächst ab.

TESLA TSLA.O - Washington: In den USA wird erneut ein Unfall mit einem Tesla, der vermutlich im Autopilot-Modus unterwegs war, untersucht. Am Montag krachte ein Tesla in New Jersey in einen Sattelschlepper. Der 44-jährige Fahrer sagte, er habe den Tempomat eingeschaltet gehabt, "als er kurzzeitig nicht auf die Fahrbahn achtete" und sich sein Auto unter den Anhänger bohrte, hieß es in eine Erklärung der lokalen Polizei. Der Aufprall sei so heftig gewesen, dass das Dach auf der Beifahrerseite abgerissen wurde, der Fahrer habe jedoch nur leichte Verletzungen erlitten. Tesla reagierte nicht sofort auf eine Reuters-Bitte um Stellungnahme. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht derzeit 23 Unfälle, in denen ein Tesla verwickelt ist. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) und +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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