FIRMEN-BLICK-TUI-Chef - Das Geschäft kommt 2022 wieder voll zurück

Reuters

Veröffentlicht am 22.06.2020 23:16

Frankfurt, 22. Jun (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

TUI TUIGn.DE - Berlin: Der Tourismuskonzern wittert trotz Coronakrise wieder Morgenluft. "Das Geschäft läuft wieder an. Sie sehen mich angespannt optimistisch", sagte der TUI-Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen der "Frankfurt Allgemeinen Zeitung" auf die Frage, wie groß die Gefahr, sei, dass TUI doch noch in Existenznot komme. "Während wir uns dieses Jahr auf die Liquidität fokussieren, werden wir nächstes Jahr wieder vermehrt an der Profitabilität arbeiten. Ich bin mir sicher, dass 2022 das Geschäft dann voll zurückkommt." TUI ist mit einem Staatskredit von 1,8 Milliarden Euro gestützt worden. Im Mai sprach TUI Medienberichten zufolge mit dem Bund über weitere 1,2 Milliarden Euro. Auf die Frage ob, TUI das Geld brauche, sagte Joussen: "Wir haben unsere Kosten um 70 Prozent massiv gesenkt, und die Reisewarnungen für viele Länder sind gefallen. Aber kein Mensch weiß, wie es mit dem Virus weitergeht, wann es Medizin und Impfstoffe gibt. Wir arbeiten natürlich mit mehreren Szenarien und tun gut daran, in diesen Szenarien auch über weitere Finanzquellen nachzudenken."

APPLE AAPL.O - Berlin: Der Technologiekonzern führt iPhone-basierte Autoschlüssel ein. Nutzer könnten mit dem System ihr Fahrzeug entriegeln und starten sowie den digitalen Schlüssel mit Freunden und Familienmitgliedern mit Hilfe von Nachrichten teilen, kündigte der US-Konzern auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC an. Die 5er-Reihe von BMW BMWG.DE , die ab nächstem Monat ausgeliefert werde, verfüge über diese Möglichkeit. Weitere Autos kämen kommendes Jahr auf den Markt.

KKR KKR.N - Berlin: Der US-Finanzinvestor hat seinen Anteil bei ProSiebenSat.1 PSMGn.DE weiter erhöht und hält nun direkt 6,61 Prozent der Stimmrechte. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Pflichtmitteilung hervor. Zudem wurde bekannt, dass der norwegische Staat über die Norges Bank inzwischen 5,22 Prozent an dem deutschen Fernsehkonzern hält - 3,22 Prozent direkt und 2,0 Prozent über Finanzinstrumente.

COMPUGROUP MEDICAL COP1n.DE - Frankfurt: Der Koblenzer Medizinsoftware-Hersteller wirft gut 5,3 Millionen Aktien auf den Markt. Der Großteil davon kommt aus den Bestand an eigenen Aktien, dazu kommt eine Kapitalerhöhung um knapp ein Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Das Paket, das insgesamt zehn Prozent des Grundkapitals entspricht und institutionellen Investoren angeboten wird, hat zum Schlusskurs vom Montag einen Börsenwert von knapp 355 Millionen Euro. Von dem Erlös erhofft sich Compugroup "finanzielle Flexibilität zur Umsetzung ihrer Strategie, weiter organisch und bei sich bietenden Gelegenheiten durch Unternehmensakquisitionen dynamisch zu wachsen".

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GILEAD GILD.O - Bangalore: Der US-Pharmakonzern will bis Ende des Jahres von seinem potenziellen Corona-Mittel Remdesivir mehr als zwei Millionen Behandlungsdosen herstellen. Im August sollen zudem Studien mit einer benutzerfreundlicheren Inhalations-Version beginnen, wie das Unternehmen mitteilte. Remdesivir wird gegenwärtig intravenös verabreicht. Das Mittel wird als großer Hoffnungsträger in der Behandlung von Covid-19-Patienten angesehen und ist bereits in einigen Ländern, darunter den USA, in Notfällen zur Behandlung zugelassen.

INNOGY INNOG.S - Essen: Der Energiekonzern Innogy (DE:IGY) hat Siemens Gamesa SGREN.MC SIEGn.DE als Vorzugslieferant für einen geplanten Windpark vor der britischen Küste gewählt. Innogy wolle 100 Turbinen für den 1,4 Gigawatt starken Windpark bestellen, sofern hierfür die Investitionsentscheidung fällt. Mit den Bauarbeiten für das Feld 195 Kilometer vor der Küste solle 2023 begonnen werden. Rein rechnerisch könne der Windpark 1,2 Millionen Menschen mit Strom versorgen.

NANOGATE N7GG.DE - Berlin: Nach dem Scheitern der Gespräche mit Banken über ein Finanzierungskonzept hat die Saarbrücker Nanotechnologiefirma Insolvenz angemeldet. Ziel sei es, das Unternehmen im Zuge der laufenden Restrukturierung in Eigenverwaltung zu sanieren, teilte das Unternehmen am Montag mit, das rund 1800 Mitarbeiter beschäftigt. Nanogate entwickelt und produziert Oberflächen beispielsweise aus Kunststoff und Metall und veredelt sie, um sie langlebiger zu machen. Zuletzt wurden dem Unternehmen Ausfälle in Folge der Coronavirus-Pandemie zum Verhängnis, die die Liquiditätsnöte verschärften. Zudem konnten Tilgungszahlungen nicht mehr verschoben werden.

NOKIA NOKIA.HE - Paris: Der finnische Telekomausrüster baut bei seiner französischen Tochter Alcatel-Lucent (PA:ALUA) International ein Drittel aller Stellen ab. Insgesamt 1233 Jobs seien betroffen, teilte das Unternehmen mit und bestätigte damit einen Reuters-Bericht. Der Ericsson ERICb.ST - und Huawei HWT.UL -Konkurrent begründete die Entscheidung mit dem Kostendruck. Die Pläne könnten ein politisches Nachspiel haben: Nokia hatte Alcatel-Lucent vor fünf Jahren übernommen und versprochen, die Belegschaft zu halten und den Bereich Forschung und Entwicklung auszubauen. Einer Sprecherin zufolge muss sich das Unternehmen seit diesem Monat daran nicht mehr halten. Die Übernahme war 2015 vom damaligen Wirtschaftsminister und heutigen Präsidenten Emmanuel Macron genau überprüft worden.

SONOVIA - Tel Aviv: Das israelische Startup-Unternehmen hat positive Laborergebnisse mit einem virusneutralisierenden Stoff erzielt. Tests in einem Labor in Schanghai hätten gezeigt, dass das in den Masken verwendete waschbare Gewebe mehr als 90 Prozent des Coronavirus neutralisierte, dem es ausgesetzt war, teilte Sonovia mit. Das Unternehmen geht davon aus, den Stoff in den kommenden Wochen so weiter entwickeln zu können, dass er fast 99 Prozent des Coronavirus neutralisieren könne. Die wiederverwendbaren antiviralen Masken seien mit Zinkoxid-Nanopartikeln beschichtet, die Bakterien, Pilze und Viren zerstören sollen. Sonovia, das in diesem Jahr einen Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq plant, erwartet noch eine "bedeutende Reihe von Tests" in einem zertifizierten Labor in Deutschland.

JD SPORTS JD.L - Bangalore: Der größte britische Sportartikel-Händler prüft Optionen für sein verlustbringendes Outdoor-Bekleidungsgeschäft. JD hatte GO Outdoor mit seinen rund 2300 Mitarbeitern vor mehr als drei Jahren für 112 Millionen Pfund (124 Millionen Euro) übernommen. Nun steht die Tochter unter Gläubigerschutz. "Während dieses Moratoriums können die Gläubiger von Go ohne die Erlaubnis des Gerichts keine rechtlichen Schritte einleiten oder bestehende Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen fortsetzen", erklärte das Unternehmen. Ein Verwalter wurde noch nicht benannt. Sky News hatte am Samstag berichtet, JD habe eine Absichtserklärung eingereicht, Deloitte zu ernennen.

TOSHIBA 6502.T - Tokio: Der japanische Industriekonzern will seinen Anteil am Speicherchip-Hersteller Kioxia Holdings reduzieren. Der Großteil der Erlöse werde den Aktionären zufließen, kündigte Toshiba an. Unklar ist, wie der Verkauf ablaufen soll. Insidern zufolge dürfte er nach und nach erfolgen und mit einem Börsengang des weltweit zweitgrößten Flash-Speicherchip-Anbieters später dieses Jahres starten. Laut Medienberichten könnte Kioxia dabei mit bis zu 32 Milliarden Dollar bewertet werden. Toshiba hatte die frühere Tochter 2018 für 18 Milliarden Dollar an ein vom Finanzinvestor Bain Capital geführtes Konsortium verkauft und dabei einen Anteil von 40,2 Prozent erworben.

HUAWEI HWT.UL - Berlin: Der weltgrößte Telekomausrüster aus China setzt auf freien Marktzugang in Deutschland. "Ich bin zuversichtlich, dass Berlin in der künftigen Regulierung der Telekommunikationsmärkte niemanden ausschließen wird, der sich immer an alle Regeln gehalten hat", sagte der stellvertretende Deutschlandchef David Wang der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zugleich sagte Wang, Huawei habe beim Netzaufbau "immer zuverlässig geliefert, ohne dass es auch nur ein einziges ernsthaftes Sicherheitsproblem gegeben hätte". Er bestätigte, kürzlich mit Marktführer Deutsche Telekom DTEGn.DE neue Geschäfte zum Netzaufbau vereinbart zu haben und verwies darauf, dass es "keinerlei" Beweise für die Spionage-Anschuldigungen gebe. Mit Blick auf die Vorwürfe und Sanktionen der USA warnte Wang vor einer "Zersplitterung der Technologiewelt".

AMERICAN AIRLINE SAAL.O - Bangalore: Die US-Fluggesellschaft will sich mit dem Verkauf von Aktien sowie zusätzlichen Schuldverschreibungen rund 3,5 Milliarden Dollar an Liquidität zum Bewältigen der Corona-Krise sichern. Das Unternehmen plane, 1,5 Milliarden Dollar mit dem Verkauf von Aktien und Wandelanleihen einzusammeln, erklärte American Airlines (NASDAQ:AAL). Zusätzlich sollen Schuldverschreibungen sowie ein Neukredit in Höhe von 500 Millionen Dollar weitere 1,5 Milliarden in die Kasse spülen. Die Branche verzeichnete im Juni eine leichte Erholung, nachdem der Flugbetrieb infolge des Coronavirus-Ausbruchs fast zum Erliegen gekommen war. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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