FIRMEN-BLICK-Rumänische Wirecard-Tochter an Zahlungsabwickler SIBS verkauft

Reuters

Veröffentlicht am 28.09.2020 16:59

28. Sep (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

WIRECRAD WDIG.DE - Frankfurt: Der Insolvenzverwalter hat eine weitere Gesellschaft des kollabierten Zahlungsabwicklers verkauft. Alle Aktien an der Wirecard Romania SA seien an den vor allem in Portugal tätigen Zahlungsdienstleister SIBS veräußert worden, teilte der Anwalt Michael Jaffe mit, der für die Resteverwertung bei Wirecard zuständig ist. SIBS erweitere durch die Wirecard-Tochter seine Positon in Osteuropa. Zum Verkaufspreis machte Jaffe keine Angaben. Für weitere Töchter in Indonesien und Vietnam gebe es großes Interesse.

HSBC HSBA.L - Frankfurt/Paris: Die Bank bekommt ihre 270 Filialen in Frankreich Insidern zufolge nur mit hohen Verlusten verkauft. Der US-Finanzinvestor Cerberus CBS.UL wolle zusammen mit einem anderen Investor lediglich einen symbolischen Euro bezahlen und verlange noch eine Kapitalspritze von 500 Millionen Euro für die Sparte, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen zu Reuters. "Für HSBC wird der Verkaufspreis desaströs sein", sagte ein Insider. Die beiden Investoren seien die letzten verbliebenen Interessenten in dem Prozess. Die französischen Banken, die eine Übernahme der HSBC-Filialen geprüft hatten, hätten sich mittlerweile zurückgezogen.

DEVON ENERGY DVN.N - Bangalore: Der US-amerikanischer Mineralölkonzern Devon Energy übernimmt den Rivalen WPX Energy WPX.N für 2,56 Milliarden Dollar. Die WPX-Aktionäre erhielten je Stammaktie 0,5165 Devon-Aktien, wie beide Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Der Deal bewertet WPX mit 4,56 Dollar pro Aktie, ein Plus von 2,7 Prozent zum Schlusskurs am Freitag. Nach der Transaktion werde Devon 57 Prozent des kombinierten Ölkonzerns, der auf einen Unternehmenswert von rund zwölf Milliarden Dollar kommt, besitzen. Wegen der niedrigen Energiepreise denken Firmen in der Öl- und Gasindustrie verstärkt über Zusammenschlüsse nach.

PIERER MOBILITY PMAG.S - Zürich: Die KTM-Motorräder des österreichischen Herstellers Pierer Mobility sind gefragt. Das Unternehmen hob seine Umsatzprognose für das zweite Halbjahr an und rechnet nun mit mehr als 850 Millionen Euro Verkaufserlös statt mit mehr als 800 Millionen. Im gesamten Jahr dürfte der Umsatz über 1,45 Milliarden Euro liegen, wie Pierer Mobility mitteilte. Die Betriebsgewinnmarge (Ebit) dürfte 2020 weiterhin zwischen vier bis sechs Prozent liegen.

SINA SINA.O - Bangalore: Der Eigner des chinesischen Twitter TWTR.N -Konkurrenten Weibo wird von der Börse genommen. Eine von Firmenchef Charles Chao angeführte Holdinggesellschaft werde den Mutterkonzern Sina in einem 2,6 Milliarden Dollar schweren Deal privatisieren, hieß es. Der Angebotspreis von 43,30 Dollar entspricht einem Aufschlag von 18 Prozent auf den Schlusskurs vom 2. Juli. Dies war der letzte Handelstag vor einem vorläufigen Angebot. Bisher hält die von Chao kontrollierte Holding New Wave 12,15 Prozent an Sina. Das Twitter-Pendant ist seit 2014 an der Wall Street gelistet. Vorbörslich stiegen die Aktien rund acht Prozent. Nachdem chinesische Technologiekonzerne jahrelang Börsennotierungen in den USA anstrebten, haben die Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden weltgrößten Wirtschaftsmächten inzwischen eine Gegenbewegung ausgelöst. Viele Firmen erwägen einen Wechsel an die Börsen in Shanghai, Shenzhen oder Hongkong.

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ARCELORMITTAL MT.LU - Bengaluru/Brüssel: Der weltgrößte Stahlhersteller verkauft sein US-Geschäft an Cleveland-Cliffs CLF.N , den größten US-Hersteller von Eisenerz-Pellets für die Stahlherstellung. Der Kaufpreis betrage rund 1,4 Milliarden Dollar in bar und Aktien. Der Käufer werde durch die Transaktion zum größten Flachstahlproduzenten Nordamerikas.

UBER UBER.N - London: Der US-Fahrdienstvermittler erhält seine Lizenz in London zurück. Der zuständige Richter Tan Ikram erteilte Uber (NYSE:UBER) die Erlaubnis, wieder in der britischen Hauptstadt fahren zu können. Die dortige Verkehrsbehörde hatte Uber 2019 wegen einer Reihe von Fehlern die Lizenz entzogen - und das nicht zum ersten Mal. Im Mittelpunkt der Kritik stand neben Versicherungsfragen der Fakt, dass unbefugte Fahrer Gäste abgeholt hatten. Ikram bezeichnete den Taxi-Rivalen nun als geeignet, um eine Lizenz inne zu haben. Noch muss geklärt werden, wie lange und unter welchen Bedingungen Uber nun die Erlaubnis erhält, in dem für das Unternehmen wichtigen Londoner Markt aktiv zu sein. In den USA kletterte die Uber-Aktie vorbörslich mehr als sechs Prozent.

WILLIAM HILL WMH.L - Bangalore: Der US-Kasinobetreiber Caesars CZR.O hat Übernahmeverhandlungen mit dem britischen Buchmacher aufgenommen. Das Unternehmen aus Las Vegas wolle bis zu 2,9 Milliarden Pfund (3,2 Milliarden Euro) für die Übernahme zahlen, teilten beide Firmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Übernahme würde Caesars die volle Kontrolle über das US-Joint-Venture der beiden Firmen im Bereich Sportwetten und Online-Gaming übertragen. Interesse an dem britischen Wettunternehmen hatte auch die Beteiligungsgesellschaft Gruppe Apollo APO.N bekundet.

ROCHE ROG.S - Zürich: Das Medikament Evrysdi hat dem Pharmakonzern zufolge in einer Langfriststudie seine Wirksamkeit bei Muskelschwund unter Beweis gestellt. Nach zwei Jahren Behandlung lebten 88 Prozent der an Spinaler Muskelatrophie (SMA) erkrankten Säuglinge noch und benötigten keine dauernde Beatmung. 59 Prozent der Kleinkinder konnten mindestens fünf Sekunden ohne Hilfe sitzen. Hinweise auf Sicherheitsbedenken gab es keine. Evrysdi wurde im August in den USA zur Behandlung von Kindern ab einem Alter von zwei Monaten zugelassen. Die schwerste Form der Erbkrankheit SMA führt bei Kleinkindern meist zum Tod.

BIG HIT ENTERTAINMENT - Die Managementfirma der koreanischen Popband BTS stößt bei ihrem Börsengang auf großes Investoreninteresse. Investoren hätten tausend mal mehr Aktien kaufen wollen als angeboten, hieß es. Der Ausgabepreis sei daher mit 135.000 Won am oberen Ende der Preisspanne festgesetzt worden. Big Hit managt die K-Pop-Band BTS, die zuletzt mit "Dynamite" einen Nummer-Eins-Hit in den USA hatte. Der größte koreanische Börsengang seit drei Jahren soll umgerechnet 820 Millionen Dollar einbringen.

SONOVA SOON.S - Zürich: Der Schweizer Hörgeräte-Hersteller erholt sich schneller als angenommen von dem Einbruch im Zuge der Coronavirus-Krise. Sonova erhöhte die Prognose und rechnet damit, im ersten Geschäftshalbjahr beim Umsatz rund 79 Prozent des Vorjahresniveau zu erreichen. Die um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinnmarge (Ebita) werde etwa 15 Prozent betragen. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21 werde dann unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen ein Anstieg der Verkaufserlöse um vier bis acht Prozent und eine bereinigte Ebita-Marge von 20 bis 30 Prozent erwartet.

KIOXIA - Der weltweit zweitgrößte Speicherchiphersteller hat seinen für den 6. Oktober geplanten Gang an die Börse auf unbestimmte Zeit verschoben. Zwar sei das Interesse groß gewesen, aber der jetzige Zeitpunkt mit schwankungsanfälligen Märkten und der Angst vor einer zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie sei nicht der beste für die Investoren, teilte Kioxia-Chef Nobuo Hayasaka mit. Die Firma, früher bekannt als Toshiba (T:6502) Memory, werde ein IPO zu einem geeigneten Zeitpunkt prüfen. "Wir haben keine Eile." Der Börsengang wäre der bisher größte in Japan in diesem Jahr gewesen. Nach der angepeilten Preisspanne wäre das Unternehmen mit maximal rund 18 Milliarden bewertet worden.

ARCELORMITTAL MT.LU - New York: Der weltgrößte Stahlkonzern erwägt die Fusion seines US-Geschäfts mit Cleveland-Cliffs CLF.N , dem größten US-Produzenten von Eisenerzpellets, wie mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Der US-Teil von ArcelorMittal mit 18.000 Beschäftigten hat einem der Insider zufolge einen Wert zwischen zwei und drei Milliarden Dollar. Die Marktkapitalisierung von Cleveland-Cliffs - 11.000 Mitarbeiter - beläuft sich auf 2,3 Milliarden Dollar. Dass es zu einer Transaktion komme, sei noch nicht sicher. Falls die Gespräche erfolgreich seien, könne ein Deal in der nächsten Tage angekündigt werden. Von beiden Firmen war eine Stellungnahme zunächst nicht erhältlich. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter 030 2201 33702)

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