FIRMEN-BLICK-Probleme im Treuhandgeschäft - 250 Mio Strafe für JPMorgan

Reuters

Veröffentlicht am 24.11.2020 17:25

24. Nov (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

JPMORGAN CHASE JPM (NYSE:JPM).N - Washington: Wegen Versäumnissen im Treuhandgeschäft hat die US-Aufsichtsbehörde OCC eine Strafe von 250 Millionen Dollar gegen die US-Großbank verhängt. Die Bank habe Probleme beim Risikomanagement und bei den internen Kontrollen gehabt, diese aber inzwischen behoben.

BOEING BA.N - Paris: Für das nach Abstürzen mit Flugverbot belegte Passagierflugzeug 737 MAX des US-Herstellers rückt auch in Europa die Wiederzulassung näher. Die EU-Flugsicherheitsbehörde EASA setzte am Dienstag einen Anhörungsprozess in Gang, an dessen Ende im Januar die formelle Wiederzulassung des Jets stehen soll. Wann es tatsächlich zu ersten Flügen kommt, hängt davon ab, wie schnell die Software upgedatet und die Piloten geschult werden können. In den USA soll die 737 MAX ab dem 29. Dezember wieder fliegen. Bei zwei Abstürzen 2018 und 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen.

TIFFANY TIF.N - Bangalore: Hohe Nachfrage aus Asien dämpft den Umsatzrückgang des vor der Übernahme stehenden Traditionsjuweliers in der Corona-Krise. So schrumpften die Erlöse im dritten Quartal um ein Prozent auf eine Milliarde Dollar. Analysten hatten ein Minus von drei Prozent erwartet. Der Gewinn stieg auf 119 (Vorjahr: 78) Millionen Dollar. "Wir hatten ein starkes drittes Quartal, das Bände über die anhaltende Stärke der Marke Tiffany (NYSE:TIF) spricht und uns Vertrauen in die wichtige Weihnachtszeit gibt", sagte Konzernchef Alessandro Bogliolo. Tiffany steht vor der Übernahme durch den französischen Luxusgüterkonzern LVMH LVMH.PA .

XIAOMI 1810.HK - Shenzhen: Der chinesische Smartphone-Anbieter profitiert von den Problemen des größeren Rivalen Huawei. Der Umsatz sei im dritten Quartal um 34 Prozent auf 72,1 Milliarden Yuan (umgerechnet 9,2 Milliarden Euro) geklettert, teilte Xiaomi mit. Der Gewinn legte um fast 20 Prozent zu. Xiaomi hat jüngst den Marktanteil in der Volksrepublik und Europa ausgebaut, während Huawei die schärferen US-Sanktionen zu schaffen machen. Den Marktbeobachtern von Canalys zufolge stieg Xiaomi im dritten Quartal zum weltweit drittgrößten Smartphone-Verkäufer auf - hinter Samsung (F:SAMEq) Electronics 005930.KS und Huawei HWT.UL .

SIEMENS HEALTHINEERS SHLG.DE - München: Der Medizintechnikkonzern macht Fortschritte bei der Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian VAR.N . Nach der Federal Trade Commission (FTC) gab auch der für Investitionen ausländischer Unternehmen zuständige Ausschuss CFIUS (Committee on Foreign Investment in the United States) grünes Licht. CFIUS habe keine Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit, wie die Siemens SIEGn.DE -Tochter mitteilte. Siemens Healthineers (AS:ADYEN) gehe weiterhin davon aus, dass der Zusammenschluss mit Varian in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2021 vollzogen werde. - Moskau: Der russische Onlinehändler nimmt bei seinem Börsengang in New York fast eine Milliarde Dollar ein und feiert damit das größte Aktienmarktdebüt eines russischen Unternehmens in drei Jahren. Die Hinterlegungsscheine (ADS) würden zu 30 Dollar angeboten und damit oberhalb der Preisspanne, teilte Ozon mit. Zudem wurde auch die Zahl der angebotenen Papiere erhöht. Investoren rissen sich darum, am anhaltenden Boom beim Online-Shopping in Russland teilzuhaben. Der Wildberries-Konkurrent, an dem das Konglomerat Sistema AFKS.MM beteiligt ist, zählt inzwischen mehr als elf Millionen Kunden. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie florieren die Geschäfte. Der E-Commerce-Sektor ist in der ersten Jahreshälfte in Russland um 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

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RECIPHARM RECIb.ST - Stockholm: Der schwedische Medikamente-Hersteller wird für den US-Pharmakonzern Modern MRNA.O die Abfüllung und Versieglung der Verpackungen von dessen neuen Covid-19-Impfstoff übernehmen. Ein entsprechender vorläufiger Vertrag sei abgeschlossen worden, teilte Recipharm mit. "Wir sind unglaublich glücklich über die Zusammenarbeit mit Moderna bei diesem äußerst wichtigen Projekt im Kampf gegen Covid-19", sagte Recipharm-Chef Thomas Eldered. Der Abfüllungs- und Versiegelungsprozess werde im französischen Monts vorgenommen.

HAMBURGER HAFEN - Hamburg: Der Containerumschlag in Deutschlands größtem Seehafen erholt sich nur langsam vom Corona-Schock. Bis Ende September wurden 6,3 Millionen Stahlboxen über die Kaikanten der Hansestadt gehoben, ein Rückgang um knapp zehn Prozent, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing mitteilte. Zur Jahresmitte lag das Minus noch bei 12,4 Prozent. Inzwischen hat der für Hamburg besonders wichtige Chinahandel wieder Fahrt aufgenommen, lag beim Containerumschlag nach drei Quartalen aber noch im Minus. Für das Gesamtjahr hofft der Hafen, den Rückgang im Seegüterumschlag im einstelligen Prozentbereich eingrenzen zu können.

KPN KPN.AS - Amsterdam: Das größte niederländische Telekommunikationsunternehmen will auf die Kostenbremse treten und so seine Gewinne steigern. Der Vorstand kündigte an, die jährlichen Kosten im Zeitraum 2021 um 250 Millionen Euro zu senken. Gleichzeitig soll der Ausbau des Glasfasernetzes beschleunigt werden. "KPN wird die Anzahl der Haushalte mit Hochgeschwindigkeitsinternet bis 2025 verdoppeln", hieß es.

GOOGLE GOOGL.O - Washington: Eine Gruppe von US-Bundesstaaten bereitet Insidern zufolge eine Klage wegen wettbewerbsfeindlichen Verhaltens gegen den weltgrößten Suchmaschinenanbieter vor. Geplant sei, die Klage Anfang bis Mitte Dezember einzureichen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Erst im Oktober hatten das Justizministerium und elf Bundesstaaten die Tochter des Internetkonzerns Alphabet verklagt. Sie werfen dem Unternehmen vor, bei Suchergebnissen und im Werbegeschäft Konkurrenten benachteiligt zu haben, was Google wiederum zurückweist. Die Bundesstaaten Colorado, Iowa, Nebraska, New York, North Carolina, Tennessee, und Utah, die hinter der jüngsten Klage stehen, wollen ihr Verfahren mit dem des Justizministeriums verknüpfen.

S IMMO SIAG.VI - Wien: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen dem Immobilienkonzern zu schaffen. Geringere Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung sowie Wertberichtigungen dämpften die Geschäftsentwicklung, wie S Immo mitteilte. In den ersten drei Quartalen brach der Gewinn unter dem Strich auf 22,3 Millionen Euro nach 158,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ein. Das operative Ergebnis aus Vermietungen (FFO I) schrumpfte auf 33,3 Millionen Euro nach 53,0 Millionen Euro. Einen Ausblick wagte S Immo nicht. 2021 soll der Konzern wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren, sagte Vorstandschef Ernst Vejdovszky.

KWS SAAT KWSG.DE - Berlin: Der Saatguthersteller hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres mit höheren Kosten und einer gesunkenen Nachfrage gekämpft. In den drei Monaten zu Ende September weitete sich der Betriebsverlust (Ebit) um fast ein Fünftel auf 50,5 Millionen Euro aus, wie das Unternehmen aus Einbeck mitteilte. Der Umsatz fiel unter anderem wegen eines Einbruchs im Geschäft mit Gemüsesaaten um 3,6 Prozent auf rund 184 Millionen Euro. KWS Saat bestätigte den Jahresausblick, der von Finanzchefin Eva Kienle im Oktober als eine "sehr konservative Prognose" bezeichnet wurde.

MYTHERESA - Bangalore: Der deutsche Online-Luxus-Händler will in den USA den Sprung aufs Parkett wagen. Sowohl die Anzahl der Aktien als auch die Preisspanne für Mytheresas Börsengang stünden noch nicht fest, teilte die Muttergesellschaft MYT Netherlands mit. Das Unternehmen, das Kleidung von 250 der weltweit größten Modemarken wie Prada 1913.HK , Gucci, Burberry BRBY.L und Dolce & Gabbana verkauft, könnte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Bewertung von mindestens 1 bis 1,5 Milliarden Dollar anstreben. Ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft könnte die Bewertung noch in die Höhe treiben. Infolge der Corona-Krise floriert der Online-Handel, insbesondere mit Luxus-Produkten. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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