FIRMEN-BLICK-Nanotechnologie-Firma Nanogate meldet Insolvenz an

Reuters

Veröffentlicht am 22.06.2020 14:33

Frankfurt, 22. Jun (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

NANOGATE N7GG.DE - Berlin: Nach dem Scheitern der Gespräche mit Banken über ein Finanzierungskonzept hat die Saarbrücker Nanotechnologiefirma Insolvenz angemeldet. Ziel sei es, das Unternehmen im Zuge der laufenden Restrukturierung in Eigenverwaltung zu sanieren, teilte das Unternehmen am Montag mit, das rund 1800 Mitarbeiter beschäftigt. Nanogate entwickelt und produziert Oberflächen beispielsweise aus Kunststoff und Metall und veredelt sie, um sie langlebiger zu machen. Zuletzt wurden dem Unternehmen Ausfälle in Folge der Coronavirus-Pandemie zum Verhängnis, die die Liquiditätsnöte verschärften. Zudem konnten Tilgungszahlungen nicht mehr verschoben werden.

NOKIA NOKIA.HE - Paris: Der finnische Telekomausrüster baut bei seiner französischen Tochter Alcatel-Lucent (PA:ALUA) International ein Drittel aller Stellen ab. Insgesamt 1233 Jobs seien betroffen, teilte das Unternehmen mit und bestätigte damit einen Reuters-Bericht. Der Ericsson ERICb.ST - und Huawei HWT.UL -Konkurrent begründete die Entscheidung mit dem Kostendruck. Die Pläne könnten ein politisches Nachspiel haben: Nokia hatte Alcatel-Lucent vor fünf Jahren übernommen und versprochen, die Belegschaft zu halten und den Bereich Forschung und Entwicklung auszubauen. Einer Sprecherin zufolge muss sich das Unternehmen seit diesem Monat daran nicht mehr halten. Die Übernahme war 2015 vom damaligen Wirtschaftsminister und heutigen Präsidenten Emmanuel Macron genau überprüft worden.

SONOVIA - Tel Aviv: Das israelische Startup-Unternehmen hat positive Laborergebnisse mit einem virusneutralisierenden Stoff erzielt. Tests in einem Labor in Schanghai hätten gezeigt, dass das in den Masken verwendete waschbare Gewebe mehr als 90 Prozent des Coronavirus neutralisierte, dem es ausgesetzt war, teilte Sonovia mit. Das Unternehmen geht davon aus, den Stoff in den kommenden Wochen so weiter entwickeln zu können, dass er fast 99 Prozent des Coronavirus neutralisieren könne. Die wiederverwendbaren antiviralen Masken seien mit Zinkoxid-Nanopartikeln beschichtet, die Bakterien, Pilze und Viren zerstören sollen. Sonovia, das in diesem Jahr einen Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq plant, erwartet noch eine "bedeutende Reihe von Tests" in einem zertifizierten Labor in Deutschland.

JD SPORTS JD.L - Bangalore: Der größte britische Sportartikel-Händler prüft Optionen für sein verlustbringendes Outdoor-Bekleidungsgeschäft. JD hatte GO Outdoor mit seinen rund 2300 Mitarbeitern vor mehr als drei Jahren für 112 Millionen Pfund (124 Millionen Euro) übernommen. Nun steht die Tochter unter Gläubigerschutz. "Während dieses Moratoriums können die Gläubiger von Go ohne die Erlaubnis des Gerichts keine rechtlichen Schritte einleiten oder bestehende Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen fortsetzen", erklärte das Unternehmen. Ein Verwalter wurde noch nicht benannt. Sky News hatte am Samstag berichtet, JD habe eine Absichtserklärung eingereicht, Deloitte zu ernennen.

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TOSHIBA 6502.T - Tokio: Der japanische Industriekonzern will seinen Anteil am Speicherchip-Hersteller Kioxia Holdings reduzieren. Der Großteil der Erlöse werde den Aktionären zufließen, kündigte Toshiba an. Unklar ist, wie der Verkauf ablaufen soll. Insidern zufolge dürfte er nach und nach erfolgen und mit einem Börsengang des weltweit zweitgrößten Flash-Speicherchip-Anbieters später dieses Jahres starten. Laut Medienberichten könnte Kioxia dabei mit bis zu 32 Milliarden Dollar bewertet werden. Toshiba hatte die frühere Tochter 2018 für 18 Milliarden Dollar an ein vom Finanzinvestor Bain Capital geführtes Konsortium verkauft und dabei einen Anteil von 40,2 Prozent erworben.

HUAWEI HWT.UL - Berlin: Der weltgrößte Telekomausrüster aus China setzt auf freien Marktzugang in Deutschland. "Ich bin zuversichtlich, dass Berlin in der künftigen Regulierung der Telekommunikationsmärkte niemanden ausschließen wird, der sich immer an alle Regeln gehalten hat", sagte der stellvertretende Deutschlandchef David Wang der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zugleich sagte Wang, Huawei habe beim Netzaufbau "immer zuverlässig geliefert, ohne dass es auch nur ein einziges ernsthaftes Sicherheitsproblem gegeben hätte". Er bestätigte, kürzlich mit Marktführer Deutsche Telekom DTEGn.DE neue Geschäfte zum Netzaufbau vereinbart zu haben und verwies darauf, dass es "keinerlei" Beweise für die Spionage-Anschuldigungen gebe. Mit Blick auf die Vorwürfe und Sanktionen der USA warnte Wang vor einer "Zersplitterung der Technologiewelt".

AMERICAN AIRLINE SAAL.O - Bangalore: Die US-Fluggesellschaft will sich mit dem Verkauf von Aktien sowie zusätzlichen Schuldverschreibungen rund 3,5 Milliarden Dollar an Liquidität zum Bewältigen der Corona-Krise sichern. Das Unternehmen plane, 1,5 Milliarden Dollar mit dem Verkauf von Aktien und Wandelanleihen einzusammeln, erklärte American Airlines (NASDAQ:AAL). Zusätzlich sollen Schuldverschreibungen sowie ein Neukredit in Höhe von 500 Millionen Dollar weitere 1,5 Milliarden in die Kasse spülen. Die Branche verzeichnete im Juni eine leichte Erholung, nachdem der Flugbetrieb infolge des Coronavirus-Ausbruchs fast zum Erliegen gekommen war. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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