FIRMEN-BLICK-Moderna in Gesprächen über Liefervereinbarungen für Corona-Impfstoff

Reuters

Veröffentlicht am 05.08.2020 14:45

05. Aug (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

MODERNA MRNA.O - Der US-Biotechkonzern befindet sich in Gesprächen mit mehreren Ländern über Liefervereinbarungen für seinen potenziellen Coronavirus-Impfstoff. Das Unternehmen habe bereits Vorauszahlungen über rund 400 Millionen Dollar dafür erhalten, teilte Moderna mit. Der Impfstoffkandidat von Moderna ist einer der wenigen, der sich bereits in der Endphase der klinischen Entwicklung befindet. In der vergangenen Woche hatte die Firma eine entscheidende Wirksamkeitsstudie mit rund 30.000 Menschen gestartet. Von der US-Regierung hatte Moderna fast eine Milliarde Dollar für eine Beschleunigung der Entwicklung erhalten.

NEW YORK TIMES NYT.N - New York: Ein Zustrom an neuen Abonnenten hat der US-Zeitung in der Corona-Krise über ausbleibende Werbeeinnahmen hinweggeholfen. Der Umsatz sei um 7,5 Prozent auf knapp 404 Millionen Dollar zurückgegangen, teilte das Unternehmen mit. Damit fiel das Minus weniger stark als erwartet aus. Um in Zeiten, wo vor allem große Techgiganten wie Facebook FB.O und Google GOOGL.O bei Werbekunden gefragt sind, weniger abhängig von Anzeigen zu sein, setzt die New York Times verstärkt auf Einnahmen aus dem Abogeschäft. Inzwischen kommen mehr als die Hälfte der Erlöse aus Abos - entweder für die herkömmliche Zeitung oder die Digitalausgabe.

TEVA TEVA.TA - Tel Aviv: Ein rückläufiges Geschäft mit Generika und rezeptfreien Gesundheitsprodukten setzt der Ratiopharm-Mutter zu. Der israelische Pharmakonzern verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von sieben Prozent auf 3,87 Milliarden Dollar. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) sank um drei Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal hatte Teva noch von einer ungewöhnlich hohen Nachfrage wegen Vorratskäufen im Zuge der Corona-Pandemie profitiert. Da eine höhere Profitabilität in Nordamerika niedrigere Margen in Europa zum Teil wieder ausglich, fiel der bereinigte Gewinn je Aktie besser als von Analysten erwartet aus. Für das Gesamtjahr bekräftigte Teva seine Prognosen.

SHARP 6753.T - Tokio: Die gesunkene Nachfrage nach Elektronikgeräten und Firmendruckern hat dem japanischen Apple AAPL.O -Zulieferer zu schaffen gemacht. Im abgelaufenen Quartal fiel der Betriebsgewinn um fast 38 Prozent auf umgerechnet 72 Millionen Euro, wie der Hersteller von Sensoren, Kamerakomponenten und Bildschirmen mitteilte. Allerdings rechnet die taiwanische Foxconn 2354.TW -Tochter nun mit einer Verbesserung. Wegen der gestiegenen Verkäufe von Haushaltsgeräten in der Corona-Krise soll der Betriebsgewinn im Geschäftsjahr zu Ende März um mehr als 55 Prozent steigern.

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JAPAN/CHINA/AUTOMARKT - Peking: Die japanischen Autohersteller haben im Juli von der Erholung des chinesischen Marktes profitiert und in der Volksrepublik deutlich mehr Fahrzeuge verkauft. Der Absatz von Nissan 7201.T kletterte um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Konzern mitteilte. Honda (NYSE:HMC) 7267.T steigerte seinen Absatz um 17,8 Prozent und Toyota (T:7203) 7203.T um 19,1 Prozent. Besonders beliebt war Toyotas Premium-Marke Lexus, die einen Verkaufszuwachs von 38,6 Prozent verzeichnete.

AHOLD AD.AS - Amsterdam: Die höhere Nachfrage während der Corona-Beschränkungen hat Umsatz und Gewinn des niederländischen Supermarktkkonzerns angekurbelt. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 15,9 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro zu, wie Ahold Delhaize mitteilte. Das operative Ergebnis stieg um 78 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro nach 594 Millionen Euro im Vorjahr, Analysten hatten mit 640 Millionen Euro gerechnet und mit einem Umsatz von 18 Milliarden Euro. Das Unternehmen hob seinen Ausblick für 2020 an und rechnet nun mit einem Gewinnwachstum pro Aktie von etwas über 20 Prozent. Die Online-Umsätze für das Gesamtjahr werden voraussichtlich um 55 Prozent wachsen und sieben Milliarden Euro erreichen.

LPKF LASER LPKG.DE - Düsseldorf: Der Laser-Maschinenbauer hat in der Corona-Krise dank Kostensenkungen mehr verdient. Bei einem Umsatzrückgang um 16 Prozent auf 30,5 Millionen Euro erreichte das operative Ergebnis (Ebit) im zweiten Quartal mit einem Plus von 30 Prozent 5,2 Millionen Euro. "Wir arbeiten profitabel, obwohl der Umsatz aktuell niedriger ist, und können auf Bedarfsanstiege, wann auch immer sie eintreten, sofort reagieren", erklärte Finanzvorstand Christian Witt. Für das dritte Quartal kündigte der Vorstand einen Umsatz zwischen 24 und 27 Millionen Euro an und ein Ebit von ein bis drei Millionen.

HANNOVER RÜCK HNRGn.DE - München: Der weltweit drittgrößte Rückversicherer rechnet in der Schaden-Sparte mit Kosten von 600 Millionen Euro aus der Corona-Pandemie. 380 Millionen Euro davon wurden im zweiten Quartal verbucht, wie Hannover Rück mitteilte. Dazu kommen rund 60 Millionen Euro Corona-Schäden in der Lebens-Rückversicherung, vor allem aus den USA. Das drückte den Nettogewinn im ersten Halbjahr um 39 Prozent auf 402,4 Millionen Euro, im zweiten Quartal brach er sogar um 72,5 Prozent ein. Die Bruttoprämien stiegen aber kräftig, nachdem Hannover Rück in den Erneuerungsrunden deutliche Preiserhöhungen durchsetzen konnte: Im zweiten Quartal lagen die Bruttoprämieneinnahmen 16 Prozent über Vorjahr.

LENZING LENV.VI - Wien: Dem Faserhersteller hat auch im zweiten Quartal ein erhöhter Preisdruck und eine schwächere Nachfrage aufgrund der Corona-Krise zu schaffen gemacht. Unter dem Strich brach der Gewinn auf 1,5 Millionen Euro nach 78,8 Millionen Euro fast zur Gänze weg, gab das Unternehmen bekannt. Die Erlöse schrumpften um 25,6 Prozent auf 810,2 Millionen Euro. Bei Textilfasern sei die Nachfrage in allen Regionen schwächer. Ein höherer Bedarf an Fasern für den Medizin- und Hygienebereich habe die Verluste zwar verringert, aber nicht kompensiert. In den kommenden zwei Quartalen sollten die Umsatzerlöse und das operative Ergebnis über jenen des zweiten Quartals liegen, erwartet der Konzern.

WACKER NEUSON WACGn.DE - Düsseldorf: Der Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen erwartet wegen der Corona-Pandemie 2020 deutliche Einbußen bei Umsatz und operativer Umsatzrendite (Ebit-Marge). Wegen der nicht abschätzbaren Entwicklung auf den Absatzmärkten wagte der Vorstand aber keine genauen Zielgrößen zu nennen. Kostensenkungen und Effizienzverbesserungen sollen die Rückgänge abfedern. Auch Investitionen stehen auf dem Prüfstand. 2019 hatte der Konzern bei einem Umsatz von 1,9 Milliarden Euro eine Ebit-Marge von 8,1 Prozent erzielt.

GILEAD GILD.O - New York: Ein Zusammenschluss von mehr als 30 US-Generalstaatswanwälten werfen dem Hersteller des Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten Preistreiberei vor. Gilead habe "keinen angemessenen Preis für Remdesivir festgelegt und sollte nicht von der Pandemie profitieren und mehr tun, um mehr Menschen zu helfen", hieß es in einem Brief an die US-Gesundheitsbehörden. Der Pharmakonzern berechnet den meisten Patienten 3120 Dollar für eine Behandlungsserie oder 520 Dollar pro Ampulle. In dem Schreiben forderten die Staatsanwälte die Regierung auf, Remdesivir an Dritthersteller zu lizenzieren, um die Produktion zu steigern und die Kosten zu senken. Im vergangenen Monat hat Cipla CIPL.NS seine generische Version von Remdesivir mit 53,34 Dollar pro Ampulle bewertet, was ungefähr einem Zehntel des US-Preises entspricht. Gilead-Aktien fielen um 1,4 Prozent.

BOEING BA.N - Dubai: Die Flugzeug-Leasinggesellschaft Alafco ALAF.KW hat ihre Bestellung für 40 Boeing (NYSE:BA) 737 MAX-Jets halbiert. Der kuwaitische Leasinggeber werde nun 20 Flugzeuge mit neuen Lieferterminen von Boeing kaufen, anstatt der bislang 40 in seinem Auftragsbuch, teilte Alafco in einer Börsenanmeldung mit. Zuvor hatte Alafco den US-Flugzeugbauer wegen nicht zurückgezahlter Vorauszahlungen nach Stornierungen des Unglücksfliegers verklagt. Alafco habe "seine Klage freiwillig zurückgezogen, was es uns ermöglichte, die kommerziellen Diskussionen wieder aufzunehmen und eine einvernehmliche Lösung zu finden", erklärte ein Boeing Sprecher. Der amerikanische Flugzeugbauer musste die Auslieferung seines 737 MAX-Jets im März vergangenen Jahres einstellen, nachdem die US-Flugaufsichtsbehörde FAA das Modell nach zwei Abstürzen mit über 340 Toten mit einem Flugverbot belegt hatte.

(Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168)

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