FIRMEN-BLICK-Leoni streicht in Stolberg 220 Stellen - Sparte verkauft

Reuters

Veröffentlicht am 31.03.2021 12:25

31. Mrz (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

LEONI LEOGn.DE - München: Bei dem Bordnetz-Spezialisten fallen in Stolberg bei Aachen 220 Arbeitsplätze weg. Das seit langem defizitäre und rückläufige Geschäft mit Kabeln für die Öl- und Gas-Industrie werde im Sommer eingestellt, teilte Leoni mit. Die ebenfalls in Stolberg angesiedelten Bereiche Datenkabel und Kunststoff-Ummantelungen für Kabel, die eigentlich ebenfalls geschlossen werden sollten, werden dagegen an ein Konsortium um den Geschäftsführer der Tochter Leoni Kerpen, David Schlenter, verkauft. Damit blieben 160 der 380 Arbeitsplätze erhalten.

SUESS MICROTEC SMHNn.DE - Berlin: Der Halbleiter-Ausrüster ist mit mehr Aufträgen in das Jahr gestartet. Im ersten Quartal kletterte der Auftragseingang um zehn Prozent auf mehr als 76 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Garching mitteilte, das erst vergangene Woche in den SDax aufgenommen wurde. Dies liege über den Erwartungen. Von Oktober bis März seien damit Aufträge von mehr als 150 Millionen Euro eingetroffen. Süss Microtec begründete dies unter anderem mit der anhaltend hohen Nachfrage nach Halbleiterbauelementen.

FLUGHÄFEN - Berlin: Auch nach einem Jahr Corona-Krise sehen die angeschlagenen Flughäfen in Deutschland wenig Hoffnungsschimmer und keine Erholung beim brachliegenden Luftverkehr. "Selbst die viel diskutierten Buchungen zu Ostern sind nur ein zartes Aufblühen von kurzer Dauer", sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Airportverbands ADV. "Die Durststrecke hält unvermindert an." Zwischen März 2020 und Februar 2021 sei die Passagierzahl um 85,5 Prozent eingebrochen und im Gesamtjahr 2020 mit knapp 63 Millionen auf das Niveau der späten 1980er Jahre gesunken. Auch im Januar und Februar dieses Jahres lag der Einbruch demnach bei durchschnittlich rund 90 Prozent. Der ADV rechnet bei den Airports für 2021 mit Umsatzausfällen von 2,6 Milliarden Euro und einem Verlust von 1,2 (2020: 1,8) Milliarden Euro. Wichtiger als pauschale Quarantänebestimmungen seien nun erfolgreich Teststrategien.

HALBLEITERINDUSTRIE - Neu-Delhi: Die indische Regierung will zwei Insidern zufolge eine Milliarde US-Dollar in bar an jede Firma zahlen, die in Indien Halbleiter herstellen will. Wie die Zahlungen ablaufen sollen, sei noch nicht klar, sagte ein Regierungsvertreter. Ministerpräsident Modi hat mit seinem Projekt "Make in India" das Land auf Platz Zwei der größten Mobilfunkhersteller gebracht. Indien hat bereits in der Vergangenheit versucht, Chipfirmen ins Land zu holen. Dies ist aufgrund von Bürokratie sowie fehlender Infrastruktur und unzuverlässiger Stromversorgung bisher nicht gelungen. Von der indischen Regierung war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

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HUAWEI HWT.UL - Berlin/Shenzhen: Der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphonehersteller hat im vergangenen Jahr trotz der verschärften US-Sanktionen den Gewinn gesteigert. Das Nettoergebnis legte um 3,2 Prozent auf 64,6 Milliarden Yuan (umgerechnet 8,4 Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr hatte es noch zu einem Plus von 5,6 Prozent gereicht. Der Umsatz stieg 2020 um 3,8 Prozent - allerdings nur aufgrund des Heimatmarktes. Außerhalb von China schrumpfte das Geschäft - in Europa beispielsweise um rund zwölf Prozent. 2019 war das Unternehmen vom früheren US-Präsidenten Donald Trump auf eine schwarze Exportliste gesetzt worden. Die USA haben Zulieferungen an den Konzern deutlich eingeschränkt. Die Lieferengpässe schlagen inzwischen auf die Produktion der hauseigenen Kirin-Chips durch.

KNAUS TABBERT KTAG.DE - München: Der Wohnmobil-Hersteller will sich einem Milliardenumsatz nähern. Der Umsatz werde 2021 um 20 bis 22 Prozent auf rund 950 bis 970 Millionen Euro wachsen, teilte das Unternehmen im bayerischen Jandelsbrunn mit. Die Branche erlebt in der Corona-Pandemie einen Boom, weil viele Urlauber Hotels meiden. Knaus Tabbert hatte aber zeitweise die Produktion stoppen müssen, so dass der Umsatz 2020 nur um zwei Prozent auf 795 Millionen Euro stieg. Ende Dezember hätten Aufträge für 640 (Ende 2019: 395) Millionen Euro vorgelegen. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll in diesem Jahr etwa im gleichen Maß wie der Umsatz steigen: Die Ebitda-Marge werde bei mehr als acht (2020: 8,5) Prozent bleiben. Aus einem Nettogewinn von 31,2 (31,3) Millionen Euro zahlt der Börsenneuling eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie.

WÜSTENROT & WÜRTTEMBERGISCHE WUWGn.DE - München: Die zweitgrößte deutsche Bausparkasse Wüstenrot hat nach eigenen Angaben trotz eines rückläufigen Neugeschäfts den Marktanteil ausgebaut. Mit einem Rückgang der Abschluss-Summe um sieben Prozent auf 10,36 Milliarden Euro habe sich die Nummer zwei nach Schwäbisch Hall SCHW.UL trotz der zeitweiligen Schließung von Agenturen und Bankfilialen in der Corona-Krise deutlich besser geschlagen als der Markt, sagte der Chef des Mutterkonzerns W&W, Jürgen Junker. Bei W&W sank der Nettogewinn auf 210,8 (2019: 249,1) Millionen Euro, lag damit aber im Rahmen der Prognosen (170 bis 220 Millionen). Die Dividende soll mit 65 Cent je Aktie stabil bleiben.

HITACHI 6501.T - Tokio: Der japanische Mischkonzern übernimmt den US-Softwareentwickler GlobalLogic für 9,6 Milliarden Dollar. Die Transaktion soll bis Juli über die Bühne gehen, wie Hitachi ankündigte. Der Zukauf ist Teil einer Neuausrichtung des Traditionsunternehmens, zu der auch der Kauf der Stromnetzsparte von ABB ABBN.S für rund sieben Milliarden Dollar im vergangenen Jahr gehörte. Zudem soll Hitachi nach der Trennung von seiner Chemiesparte über den Verkauf seiner Tochter Hitachi Metals 5486.T verhandeln. GlobalLogic mit Sitz in San Jose ist zu 45 Prozent in den Händen des kanadischen Pension Plan Investment Board und der Schweizer Partners Group PGHN.S . Das 2000 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 20.000 Mitarbeiter.

H&M HMb.ST - Stockholm: Der von Geschäftsschließungen in der Corona-Pandemie gebeutelte Modehändler ist im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2020/21 ins Minus gerutscht. Bei einem Umsatzeinbruch in lokaler Währung um 21 Prozent auf 40,06 Milliarden Schwedische Kronen (3,9 Milliarden Euro) fiel netto ein Minus von rund einer Milliarde Kronen an nach einem Gewinn von 1,9 Milliarden vor Jahresfrist. Rund 1800 Filialen und damit 36 Prozent aller Geschäfte seien zeitweise geschlossen gewesen, hieß es. Auf der Hauptversammlung soll angesichts der Unwägbarkeiten zunächst keine Dividende vorgeschlagen werden, möglicherweise aber später im Jahr. Im März verzeichnete H&M Zuwächse von 55 Prozent gemessen in lokaler Währung.

HOME24 H24.DE - Berlin: Der Online-Möbelhändler erwartet im laufenden Jahr weiterhin ein starkes Wachstum. Der Umsatz werde währungsbereinigt zwischen 20 und 40 Prozent zulegen, kündigte das Berliner Unternehmen an. Das ist weniger als im Vorjahr, als die Erlöse um 42 Prozent auf 492 Millionen kletterten. Home24 begründete den Ausblick mit der Corona-Pandemie, die auch 2021 "ein unkalkulierbarer Unsicherheitsfaktor" sei. Home24 kündigte an, weiter in das Wachstum zu investieren und eine bereinigte Ebitda-Marge von zwei (2020: drei) Prozent anzupeilen. Das Jahr habe vielversprechend begonnen. Der Auftragseingang stieg im ersten Quartal um 73 Prozent. Das werde sich positiv auf den Umsatz im Folgequartal auswirken. Home24 ist in sieben Ländern Europas aktiv sowie mit der Marke Mobly MBLY3.SA in Brasilien, die seit Februar dort auch börsennotiert ist.

MEDIOS ILM1k.DE - Düsseldorf: Der Spezialpharma-Anbieter sieht sich auch dank eines Zukaufs vor einem Wachstumssprung. Der Umsatz soll sich 2021 beinahe verdoppeln auf 1,15 bis 1,2 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll 38 bis 39 Millionen Euro erreichen. Dabei wird unterstellt, dass sich die Corona-bedingten Sondereffekte weiter abschwächen werden. 2020 verbuchte die Berliner Firma einen Umsatzsprung um 21 Prozent auf 627 Millionen Euro. Das Ebitda wurde durch die Corona-Krise geschmälert und schrumpfte auf 15,1 (Vorjahr: 17,7) Millionen Euro.

ZURICH INSURANCE ZURN.S - Zürich: Der Schweizer Versicherungskonzern verstärkt seine Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgasen. So sollen Investition in Aktien und Anleihen von Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß zurückgefahren werden, um bis 2025 eine Reduktion der Emissionsintensität um 25 Prozent zu erreichen. Bei direkten Immobilienanlagen wird eine Verringerung um 30 Prozent angepeilt. Die Emission aus der eigenen Geschäftstätigkeit will Zurich bis 2025 halbieren und bis 2019 um 70 Prozent reduzieren.

ADLER GROUP ADJ.DE - München: Der Wohnimmobilien-Investor ist 2020 operativ am unteren Ende der Erwartungen gelandet. Der operative Gewinn aus dem Vermietgeschäft (FFO 1) lag bei 107,1 Millionen Euro, wie Adler mitteilte. Erwartet hatte der aus Ado Properties und Adler Real Estate ADLG.DE entstandene Konzern 105 bis 125 Millionen Euro. Die Netto-Mieterträge erreichten mit 293,4 Millionen Euro die Zielspanne von 280 bis 300 Millionen. Adler will eine Dividende von 46 Cent je Aktie zahlen. Im neuen Jahr peilt der Eigentümer von rund 70.000 Wohnungen Mieterträge von 325 bis 339 Millionen Euro und einen FFO1 von 127 bis 133 Millionen Euro an. Erfüllt sich die Gewinnprognose, soll auch die Dividende entsprechend steigen.

JULIUS BÄR BAER.S - Zürich: Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) hat das im Februar 2020 über die Privatbank verhängte Verbot der Akquisition von Firmen aufgehoben. Die Behörde hatte Julius Bär damals wegen schwerer Mängel bei der Geldwäsche-Bekämpfung gerügt, ein teilweises Geschäftsverbot verhängt und einen Prüfer eingesetzt, der die angeordneten Verbesserungsmaßnahmen überwacht. SBSG.DE - Düsseldorf: Die hohe Nachfrage nach diagnostischen Produkten zur Eindämmung der Corona-Pandemie treibt den Labor- und Biotechzulieferer an. Im vergangenen Jahr verbuchte Stratec bei einem Umsatzplus von 17 Prozent auf 250 Millionen Euro einen Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebit) um 43 Prozent auf 41,7 Millionen Euro. Für 2021 kündigte der Vorstand ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an und eine bereinigte Ebit-Marge von 17 bis 18 (Vorjahr: 16,7) Prozent.

ALASKA AIR ALK.N - Bangalore: Die US-Fluggesellschaft ist erneut auf Einkaufstour. Weitere 23 Jets des Typs 737 Max 9 seien beim US-Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) BA.N bestellt worden, teilte die Airline mit. Das Unternehmen wolle den Umbau zu einer reinen Boeing-Flotte vorantreiben. Die Auslieferung der Mittelstrecken-Maschinen soll 2023 oder 2024 erfolgen. Das Auftragsbuch der Airline mit dem Bild eines Inuks auf dem Seitenleitwerk ist mit 120 Boeing-Bestellungen gefüllt, inklusive Optionen und Leasing-Verpflichtungen. Im Dezember hatte die Fluggesellschaft aus Seattle bereits den Kauf von 23 737-MAX-9-Jets des Airbus AIRG.DE AIR.PA -Rivalen vereinbart. Der Listenpreis lag bei 2,96 Milliarden Dollar. Die 737 Max musste 20 Monate wegen Sicherheitsüberprüfungen nach zwei tödlichen Abstürzen am Boden bleiben.

HONDA 7267.T - Washington: Der japanische Autobauer muss weltweit 761.000 Acura- und Honda-Fahrzeuge der Modelljahre 2018 bis 2020 wegen Problemen mit Kraftstoffpumpen zurückrufen. Diese müssten ausgetauscht werden, da sonst Motorprobleme auftreten könnten, teilte das Unternehmen mit. Honda (NYSE:HMC) habe bislang keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang mit dem Defekt erhalten. Der Rückruf betreffe Fahrzeuge der Modelle Accord, Civic, CR-V, Fit, Pilot, Ridgeline, MDX, RDX und TLX. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) und +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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