FIRMEN-BLICK-Knorr-Bremse sucht neuen Chef - Eulitz scheidet aus

Reuters

Veröffentlicht am 12.08.2020 21:34

12. Aug (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

KNORR-BREMSE KBX.DE - Berlin: Der Lkw- und Bahn-Zulieferer Knorr-Bremse muss sich einen neuen Chef suchen. Bernd Eulitz scheide bereits Ende August aus dem Unternehmen aus, wie die im MDax notierte Firma mitteilt. Die Trennung erfolge demnach "im gegenseitigen Einvernehmen". Vorübergehend sollen die Vorstandsmitglieder Peter Laier, Frank Markus Weber und Jürgen Wilder die Aufgaben des Vorstandschefs bei dem Bremsen-Spezialist übernehmen. Eulitz hatte den Posten erst im November 2019 angetreten.

FRAPORT FRAG.DE - Berlin: Trotz anziehender Passagierzahlen lag das Fluggastaufkommen des Frankfurter Airportbetreibers im Juli mit 1,3 Millionen immer noch knapp 81 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei der Fracht betrug das Minus 15,5 Prozent. Die Corona-Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen hatte Fraport im ersten Halbjahr tiefrote Zahlen und einen Umsatzeinbruch um knapp die Hälfte eingebrockt. MOTORS GM.N - Die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) GS.N ist einem Medienbericht zufolge an der Kreditkartentochter des US-Autobauers interessiert. Auch die britische Bank Barclays BARC.L habe ein Auge auf das Kreditkartengeschäft von GM geworfen, schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Entscheidung werde in den nächsten Wochen erwartet.

VIACOM VIACA.O CBS - New York: Der ehemalige Chef der Medienkonzerne Viacom und CBS, Sumner Redstone, ist im Alter von 97 Jahren gestorben. "Mein Vater führte ein außergewöhnliches Leben, das nicht nur die Unterhaltung, wie wir sie heute kennen, geprägt, sondern auch ein unglaubliches Familienvermächtnis geschaffen hat", erklärte seine Tochter Shari Redstone. Der Top-Manager, zu dessen Imperium auch Paramount Pictures und MTV gehörten, legte erst 2016 den Vorsitz bei Viacom und CBS nieder. In seinem letzten Interview 2014 war er auf die Frage nach einem möglichen Nachfolger ausgerastet und erklärte: "Ich werde nicht sterben." Über seine geistige Fitness gab es zunehmend Spekulationen. Redstones - weitaus jüngere - Ex-Freundin Manuela Herzer bezeichnete ihn Ende 2015 als "lebenden Geist".

TENCENT 0700.HK - Hongkong: Die hohe Nachfrage nach Videospielen während des Corona-Lockdowns hat das Geschäft Gewinn des chinesischen Technologieriesen angekurbelt. Vor allem bei Smartphone-Spielen wie etwa "Peacekeeper Elite" und "Honour of Kings" lief es gut, was den Rückgang bei PC-Spielen wettmachte. Der Gewinn im zweiten Quartal stieg um 37 Prozent auf 33,1 Milliarden Yuan (4,04 Milliarden Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Der Quartalsumsatz wuchs um 29 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro an. Analysten waren sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz von weniger ausgegangen. Der Konzern verschob zudem die Veröffentlichung des Spiels "Dungeon and Fighter Mobile", da dieses noch einige Upgrades benötige.

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SIEMENS SIEGn.DE SHLG.DE - München: Der Industriekonzern unterstützt den Libanon nach der verheerenden Expolosion in der Hauptstadt Beirut mit technischen Geräten. Ultraschall-Systeme und ein mobiles Röntgengerät sowie zwei mobile Gasturbinen für die Notstromversorgung von 150.000 Menschen sollen in den kommenden Wochen als Spenden ins Land gebracht werden. Siemens-Chef Joe Kaeser begleitet an diesem Mittwoch den deutschen Außenminister Heiko Maas auf dessen Reise nach Beirut. 2317.TW - Taipeh: Der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger hat seinen Quartalsgewinn deutlich gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Im zweiten Quartal kletterte der Nettogewinn um 34 Prozent auf 22,9 Milliarden Taiwan Dollar (663 Millionen Euro), wie Foxconn mitteilte. Analystenschätzungen waren von einem Quartalsgewinn von 17,95 Milliarden Taiwan Dollar ausgegangen. Der in Taiwan ansässige Konzern baut unter anderem iPhones für Apple AAPL.O zusammen. Doch der weltweite Smartphone-Markt war im zweiten Quartal um 16 Prozent eingebrochen. Im Herbst will Apple neue iPhone-Modelle herausbringen. Diese könnten laut KGI Securities zu 70 Prozent von Foxconn zusammengebaut werden. Dies würde dem Auftragsfertiger ein Umsatzplus bescheren.

CATHAY PACIFIC 0293.HK - Sydney: Die Hongkonger Fluggesellschaft rechnet nicht so bald mit einer deutlichen Erholung der Nachfrage. Cathay erwartet, dass die Passagierzahl in August und September bei etwa sieben Prozent der üblichen Kapazität liegen werde, schrieb Konzernchef Augustus Tang in einer Mitteilung an die Belegschaft, die Reuters lesen konnte. Dies liegt unter früheren Prognosen von bis zu zehn Prozent der Kapazität. Die Corona-Pandemie brockte der Airline im ersten Halbjahr einen Verlust von 9,87 Milliarden Hongkong-Dollar (rund 1,08 Milliarden Euro) ein, wie Cathay Pacific mitteilte.

DO&CO DOCO.VI - Wien: Bei dem Caterer hat die Corona-Krise vorübergehend das gesamte Geschäft zum Erliegen gebracht. Da in allen drei Geschäftsbereichen - Airline Catering, Events und Restaurants - die Umsätze wegbrachen, rutschte Do&Co tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich fiel im ersten Quartal 2020/21 ein Verlust von 22,15 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 5,68 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz schrumpfte um 90 Prozent auf 32,47 Millionen Euro. Der in 21 Ländern tätige Konzern musste aufgrund der staatlichen Beschränkungen weltweit Restaurants schließen. Zudem wurden Veranstaltungen, wie etwa die Formel 1 oder Fußballspiele, abgesagt und Passagierflüge aufgrund der Reisebeschränkungen reduziert. Do&Co erwartet, dass das Konzernergebnis auch in den kommenden Monaten stark von den Auswirkungen der Covid-19-Krise belastet sein wird.

ASOS ASOS.L - London: Der britische Zalando (DE:ZALG)

ABN AMRO ABNd.AS - Amsterdam: Die niederländische Bank zieht sich aus der Handels- und Rohstoff-Finanzierung zurück. In den kommenden drei bis vier Jahren werde das Institut in den USA, Asien, Autralien und Brasilien Niederlassungen schließen, teilte ABN Amro mit. Dadurch fielen rund 800 Jobs weg. "Wir werden uns auf die Niederlande und Nordwesteuropa konzentrieren, wo wir investieren und wachsen werden", sagte Bankchef Robert Swaak. Auch andere Institute ziehen sich aus dem vergleichsweise riskanten Rohstoffgeschäft zurück. Abschreibungen durch gefallene Ölpreise und Belastungen durch die Corona-Krise brockten ABN Amro im zweiten Quartal einen Verlust von fünf Millionen Euro ein. Vor Jahresfrist hatte noch ein Gewinn von 693 Millionen Euro zu Buche gestanden. Analysten hatten aber mit einem noch höheren Verlust gerechnet.

JUST EAT TAKEAWAY TKWY.AS - Amsterdam: Die Corona-Krise hat Umsatz und Gewinn des niederländischen Essenslieferdienstes angekurbelt. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) betrug im ersten Halbjahr 177 Millionen Euro nach 76 Millionen Euro im Vorjahr, teilte Just Eat Takeaway mit. Der Umsatz stieg um 44 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro. Allerdings erhöhte sich der Nettoverlust auf 158 Millionen Euro von 27 Millionen Euro. "Wir sind überzeugt, dass unser Auftragswachstum für den Rest des Jahres stark bleiben wird", sagte Vorstandsvorsitzende Jitse Groen. Takeaway hatte im April die Übernahme des größeren britischen Rivalen Just Eat abgeschlossen. Just Eat Takeaway liefert in Deutschland unter der Marke Lieferando Essen aus.

BECHTLE BC8G.DE - München: Der IT-Dienstleister hat Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal weiter gesteigert. "Die Nachfrage nach IT-Infrastruktur und IT-Dienstleistungen ist auch und gerade in Zeiten von Corona gut", erklärte Vorstandschef Thomas Olemotz. Er bekräftigte die Erwartung, dass Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr um mindestens fünf Prozent zulegen. Von April bis Juni wuchsen die Erlöse um 3,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich um 4,3 Prozent auf 59,5 Millionen Euro. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 4,1 Prozent auf 40,8 Millionen Euro.

GEA G1AG.DE - Düsseldorf: Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer hat dank Kostensenkungen der Corona-Krise getrotzt und mehr verdient. Trotz eines Umsatzrückgangs um zwei Prozent auf 2,25 Milliarden Euro stieg das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand um 32 Prozent auf 245,4 Millionen Euro. Netto stieg der Gewinn um 35 Prozent auf 75,1 Millionen Euro. Der Auftragseingang kletterte um 3,3 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.

DEUTSCHE PFANDBRIEFBANK PBBG.DE - Frankfurt: Der Immobilienfinanzierer hat seine Vorsorge für Kreditausfälle weiter nach oben geschraubt. Wegen einer pessimistischeren Einschätzung der Konjunkturaussichten wurden im zweiten Quartal zusätzliche 36 Millionen Euro zurückgestellt, wie die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) mitteilte. Damit erhöhte sich die Risikovorsorge im ersten Halbjahr auf 70 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern brach in den ersten sechs Monaten um fast 74 Prozent auf 31 Millionen Euro ein. "Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir ein solides Ergebnis, dessen Höhe allerdings wesentlich vom Risikovorsorgebedarf insbesondere für mögliche Ausfälle von Einzelkrediten abhängen wird", sagte Vorstandschef Andreas Arndt. Der Münchner Konzern hatte bereits im Mai wegen der Corona-Krise sein ursprüngliches Jahresziel eines Gewinns vor Steuern von 180 bis 200 Millionen Euro gekippt. Nach der Empfehlung der EZB zum Verzicht auf Gewinnausschüttungen setzt die pbb die Dividendenzahlungen nun bis Januar 2021 aus.

SCHMOLZ+BICKENBACH STLN.S - Düsseldorf: Der Schweizer Stahlproduzent ächzt unter einer schwindenden Nachfrage und sinkenden Preisen und verbuchte im zweiten Quartal rote Zahlen. Bei einem Umsatzeinbruch um 41 Prozent auf knapp 470 Millionen Euro fiel ein bereinigter Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 45,8 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 40,5 Millionen vor Jahresfrist. Netto lag das Minus bei rund 159 (Vorjahr: 13,6) Millionen. Kumuliert erreichte der Verlust im ersten Halbjahr 201,5 (12,9) Millionen Euro. "Das zweite Quartal 2020 war fest im Griff der COVID-19-Krise. Dabei kam es zu drastischen Einbrüchen beim Absatz und in den Konzernergebnissen", erklärte Konzernchef Clemens Iller. Wegen der Unwägbarkeiten wagte er keine Jahresprognose.

LEONI LEOGn.DE - München: Der angeschlagene Autozulieferer ist im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Betriebsverlust (Ebit vor Sondereffekten und Restrukturierungskosten) versiebenfachte sich beinahe auf 96 Millionen Euro. Hintergrund war ein Umsatzeinbruch in der Corona-Krise um 46 Prozent auf 673 Millionen Euro. Es flossen Mittel (Free Cashflow) in Höhe von 244 Millionen Euro ab, fast dreieinhalb mal so viel wie vor Jahresfrist. Die seit April einsetzende Markterholung entspreche jedoch den Annahmen des Sanierungskonzepts. Die zum Verkauf stehende Kabelsparte soll nun nicht mehr als Ganzes, sondern in Teilen veräußert werden.

EVOTEC EVTG.DE - Düsseldorf: Verzögerte und damit niedrigere Meilenstein- und Lizenzeinnahmen haben den Gewinn des Biotechnologieunternehmens geschmälert. Während die Erlöse in den ersten sechs Monaten aus Verträgen mit Kunden um zwölf Prozent auf 231,0 Millionen Euro stiegen, sank das Betriebsergebnis auf 18,9 (Vorjahr: 24,0) Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) lag mit 47,3 Millionen Euro 19 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Vorstand bekräftigte seine Jahresziele, die einen Umsatz von 440 bis 480 (446,4) Millionen Euro vorsehen und ein bereinigtes Ebitda von 100 bis 120 (123,1) Millionen Euro.

TOSHIBA 6502.T - Der japanische Industriekonzern hat nach eigenen Angaben von April bis Juni voraussichtlich einen Betriebsverlust verbucht. Es wäre das erste Mal seit fast vier Jahren, dass das Unternehmen in einem Quartal roten Zahlen schreibt. Das Wirtschaftsblatt "Nikkei" berichtete, dass im ersten Quartal im Zuge der Corona-Pandemie wohl ein operativer Verlust von umgerechnet mehr als 80 Millionen Euro angefallen sei. Toshiba teilte mit, der Bericht entspreche in etwa den Ergebnissen, die im Laufe des Tages vorgelegt würden.

(Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168)

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