FIRMEN-BLICK-Insider - Morgan Stanley holt 100 Mrd Euro von London nach Frankfurt

Reuters

Veröffentlicht am 10.12.2020 17:26

10. Dez (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

MORGAN STANLEY MS.N - Frankfurt: Zur Vorbereitung auf den Brexit will die US-Bank einem Insider zufolge 100 Milliarden Euro an Vermögenswerten von Großbritannien nach Deutschland übertragen. Der Transfer solle im ersten Quartal 2021 erfolgen und die Höhe des Betrags sei nur eine grobe Schätzung, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person zu Reuters. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuerst über die Pläne von Morgan Stanley (NYSE:MS) berichtet. Auch andere Großbanken haben bereits Gelder von London nach Frankfurt geholt. Institute wie Goldman Sachs (NYSE:GS) GS.N , Citi C.N und JP Morgan JPM (NYSE:JPM).N erhöhten wegen des Brexits ihre Präsenz in Deutschland.

LUFTHANSA LHAG.DE - Berlin: Die Airline will nach dem Ende der Virus-Krise ihre Verbindungen von und nach Berlin so rasch wie möglich wieder ausweiten. "Denn wir wissen, dass die Sehnsucht zu reisen groß ist", sagte Vorstand Harry Hohmeister. Gut einen Monat nach dem Umzug von Tegel an den neuen Hauptstadtflughafen BER sei der Flugbetrieb dort reibungslos angelaufen. Aktuell böten die Airlines des Konzerns rund 38 Prozent aller Flüge am BER an. "Von insgesamt 1700 Ab- und Anflügen im November entfielen rund 650 auf die Lufthansa Group." Spitzenreiter sei die eigene Billig-Airline-Tochter Eurowings mit rund 300 BER-Verbindungen.

ALPHABET GOOGL.O - Prag: Der tschechische Internet-Suchdienst Seznam.cz hat den US-Internetriesen unter dem Vorwurf der Wettbewerbseinschränkung verklagt. Der Google-Konkurrent fordert 9072 Milliarden tschechische Kronen (rund 345 Millionen Euro) Schadensersatz, wie das Unternehmen mitteilte. Er wirft der Alphabet-Tochter vor, ihren eigenen Apps auf mobilen Geräten Vorrang zu gewähren. Die Forderungen bezögen sich auf den Zeitraum zwischen 2011 und 2018. Google habe nun 30 Tage Zeit, auf die Klage zu antworten. Eine Sprecherin des US-Konzerns wollte die Klage nicht kommentieren, weil sie ihr noch nicht vorliege. Bisher hat Google Vorwürfe unfairen Wettbewerbs stets zurückgewiesen. Seznam.cz hat einen Marktanteil von 25 Prozent im heimischen Suchmaschinengeschäft und erzielte 2019 Umsätze von 4,69 Milliarden tschechischen Kronen.

AMAZON AMZN.O - Oslo: Der US-Onlineversandhändler wird von dem dänischen Energiekonzern Orsted ORSTED.CO Strom aus einem vor Borkum geplanten Offshore-Windpark beziehen. Der Einzelhandelsriese, der bis 2030 seine Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen speisen will, wird 250 Megawatt (MW) Leistung aus Orsteds geplantem 900 MW Borkum Riffgrund 3 Windpark in der deutschen Nordsee erhalten. Die endgültige Investitionsentscheidung will Orsted Ende 2021 treffen. Im Dezember 2019 vereinbarte Orsted bereits mit dem Polymerhersteller Covestro (F:1COV) 1COV.DE ein Power Purchase Agreement (PPA) über 100 MW.

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DEUTSCHE BANK DBKGn.DE - Shanghai: Das größte deutsche Geldhaus darf in China mehr Geschäft betreiben. Das Institut erhielt eine Fondsverwahrungslizenz der chinesischen Behörden, wie die Deutsche Bank mitteilte. Damit darf die Bank künftig für Investmentfonds mit Sitz in der Volksrepublik Wertpapiere verwahren. Asien-Chef Alexander von zur Mühlen sagte zu Reuters, die Bank wolle ihr Geschäft in der Region ausbauen und sehe auch in China Wachstumspotenzial. Im September hatte die US-Bank Citi C.N eine solche Fondsverwahrungslizenz von den chinesischen Behörden erhalten.

HONDA 7267.T /BMW BMWG.DE - London: Der japanische Autobauer will die Produktion in seinem britischen Werk Anfang kommender Woche wieder hochfahren. "Die Situation wird derzeit beobachtet, um die Produktion am Montag wieder aufnehmen zu können" teilte Honda (NYSE:HMC) mit. Verzögerungen bei der Teilelieferung sorgen derzeit dafür, dass die Bänder in dem Werk still stehen. Großbritanniens große Containerhäfen wie Felixstowe sind von der Pandemie stark betroffen. Auch der Münchener Autobauer BMW, der in einem nahegelegenen Werk in Swindon Pressteile herstellt und den Mini in seinem Werk in Oxford fertigt, berichtete von einigen "längeren Transitzeiten".

DAIMLER DAIGn.DE /LINDE LIN.N - München: Der Autobauer und der Gasekonzern wollen mit einem neuen Betankungssystem eine weitere Hürde für wasserstoffgetriebene Lastwagen nehmen. Die Unternehmen vereinbarten die Entwicklung einer Technologie, mit der Wasserstoff in flüssiger und damit komprimierter Form besonders rasch nachgefüllt werden kann. Bis ein erster Prototyp-Lkw mit Brennstoffzelle an einer entsprechenden Tankstelle vorfahren kann, werden allerdings nach den Plänen der Partner noch drei Jahre vergehen. Längerfristig hoffen Daimler und Linde (DE:LING) auf weitere Partner, damit sich "ein globaler Massenmarkt für das neue Verfahren" entwickelt.

QIAGEN QIA.DE - Frankfurt: Das Biotechunternehmen will über neue Wandelanleihen fast eine halbe Milliarde Dollar bei Investoren einsammeln. Die Anleihen im Volumen von 450 Millionen Dollar sollen institutionellen Investoren, die keine US-Bürger sein dürfen, außerhalb der USA, Australien, Südafrika und Japan angeboten werden. Den neuen Anleihen mit einer Laufzeit von sieben Jahren liegen gut sechs Millionen Aktien zugrunde, das enspricht etwa 2,7 Prozent des derzeit ausgegebenen und ausstehenden Aktienkapitals der Gesellschaft. Den Erlös will Qiagen unter anderem für den Rückkauf bestehender Schuldverschreibungen sowie für allgemeine Geschäftszwecke nutzen.

FLUGHAFEN WIEN VIEV.VI - Wien: Österreichs größter Flughafen hat beim Passagieraufkommen im November ein Minus von 92,4 Prozent auf 118.115 Reisende verzeichnet. Der Rückgang ist damit höher ausgefallen als in den Monaten davor. In Österreich wurde aufgrund der hohen Corona-Neuinfektionszahlen im November erneut ein harter Lockdown verhängt. Für die Gruppe, also inklusive der Flughäfen in Malta und Kosice, betrug das Minus 92,3 Prozent. In den ersten elf Monaten sanken die Passagierzahlen am Heimatflughafen der Lufthansa LHAG.DE -Tochter Austrian Airlines um 74,0 Prozent auf rund 7,6 Millionen Reisende.

SONY 6758.T - Tokio/New York: Der japanische Elektronikkonzern will das Animationsgeschäft Crunchyroll vom US-Konzern AT&T Inc (NYSE:T). T.N kaufen und damit seinen Unterhaltungsbereich auszubauen. Sony bezahle 1,175 Milliarden Dollar für Crunchyroll, teilten beide Unternehmen mit. Das Geschäft wird dem japanischen Konzern Zugang zu den drei Millionen Abonnenten des Streamingdienstes für Animationsfilme in mehr als 200 Ländern und Regionen verschaffen. Der Kauf soll Sony dabei helfen, weltweit mit Unterhaltungsgiganten wie Netflix NFLX.O zu konkurrieren.

(Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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