FIRMEN-BLICK-Hapag-Lloyd übernimmt Westafrika-Spezialisten NileDutch

Reuters

Veröffentlicht am 17.03.2021 17:10

17. Mrz (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

HAPAG-LLOYD HLAG.DE - München: Die Hamburger Linien-Reederei übernimmt den auf Westafrika-Routen spezialisierten Konkurrenten NileDutch aus den Niederlanden. NileDutch sei "einer der führenden Anbieter von Containerdiensten von und nach Westafrika", begründete Hapag-Lloyd die Übernahme. NileDutch betreibt mit 350 Mitarbeitern zehn Liniendienste zwischen West- und Südafrika sowie Europa, Asien und Lateinamerika mit einer Transportkapazität von 35.000 Standardcontainern (TEU). Bisher gehört das Unternehmen über die Beteiligungsgesellschaft NPM Capital dem niederländischen Familienkonzern SHV Holdings SHVHD.UL . Zum Kaufpreis äußerte sich Hapag-Lloyd nicht.

AERCAP AER.N - Paris: Der Weltverband der Fluggesellschaften sieht die geplante Mega-Fusion auf dem Flugzeugleasing-Markt kritisch. Weltmarktführer Aercap will die Nummer zwei, Gecas GE.N , für rund 30 Milliarden Dollar kaufen. "Wir verstehen, dass die Lage der Leasingfirmen schwierig ist", sagte der scheidende IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac zu Reuters. "Aber die beiden zu einem großen, dominierenden Spieler zusammenzuführen, ist keine gute Nachricht für uns." Man könne nur hoffen, dass der Zusammenschluss nicht zu steigenden Leasingraten führe, die für die Fluggesellschaften ein großer Kostenfaktor seien. Auch die Kartellbehörden dürften die Fusion genau unter die Lupe nehmen. Sie befragen dabei auch Kunden, Lieferanten und Konkurrenten.

BAIDU BIDU.O - Hongkong: Der chinesische Google GOOGL.O -Rivale hat bei seinem Börsengang in Hongkong 9888.HK 3,4 Milliarden US-Dollar eingenommen. Das bereits an der Wall Street notierte Unternehmen verkaufte 95 Millionen Aktien zu je 252 Hongkong-Dollar (32,45 US-Dollar). Insidern zufolge war der für Kleinanleger reservierte Teil der Zweit-Emission einhundertfach überzeichnet. Die US-Titel von Baidu fielen zur Eröffnung der Wall Street um vier Prozent.

BECHTLE BC8G.DE - München: Der IT-Dienstleister erhöht die Dividende und will seine Aktien mit einem Aktiensplit leichter handelbar machen. Für 2020 sollen 1,35 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, 15 Cent mehr als ein Jahr zuvor, teilte Bechtle mit. Das wäre die elfte Dividendenerhöhung in Folge. Zudem sollen die Anteilseigner für jede Aktie zwei zusätzliche Papiere ins Depot gebucht bekommen. Damit dürfte der Kurs auf etwa ein Drittel fallen. Bechtle wolle die Aktie damit "auch für breitere Anlegerkreise noch attraktiver" machen. Mit 159 Euro ist sie eine der teuersten im Nebenwerteindex MDax .MDAXI . Das Unternehmen hatte bereits 2017 einen Aktiensplit umgesetzt.

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APPLE AAPL.O - Paris: Der iPhone-Hersteller kann in Frankreich seine im Rahmen verschärfter Datenschutzregeln eingeführten Anti-Tracking-Maßnahmen zunächst beibehalten. Die französischen Wettbewerbshüter wiesen eine entsprechende Anfrage von französischen Werbe-Verbänden zurück, die ein Aussetzen der Regeln erreichen wollten. Es ist die erste Entscheidung in Europa in einem solchen Fall. Die Regel sei im besten Interesse der französischen Kunden, erklärte Apple. Die Werbe-Verbände werfen dem wertvollsten US-Technologiekonzern ähnlich wie Facebook (NASDAQ:FB) vor, seine marktdominierende Position auszunutzen. Entwickler müssen den Apple-Regeln zustimmen, damit ihre Produkte überhaupt im App Store angeboten werden und damit für iPhone-Nutzer verfügbar sind.

SCHOELLER-BLECKMANN (SBO) SBOE.VI - Wien: Der Ternitzer Ölfeldausrüster rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit einer deutlichen Nachfrageerholung in der Öl- und Gasbranche. "Auf Gruppenebene erwarten wir im ersten Halbjahr einen moderaten Anstieg der Aktivitäten, der im zweiten Halbjahr an Momentum zunehmen sollte", sagte Konzernchef Gerald Grohmann. Abhängig sei dies allerdings davon, wie rasch die Pandemie eingedämmt werde und das globale Wirtschaftswachstum wieder ansteige. Für 2020 werde SBO keine Dividende ausschütten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Unternehmen in die roten Zahlen gerutscht. Nach Steuern fiel ein Verlust von 21,7 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 32,3 Millionen Euro im Jahr davor. Der Konzern hatte bereits Mitte Januar vorläufige Zahlen veröffentlicht.

MÜNCHENER RÜCK MUVGn.DE - München: Die Kältewelle im US-Bundesstaat Texas wird ihre Spuren in der Bilanz des weltgrößten Rückversicherers hinterlassen. Im Geschäftsbericht heißt es, die Münchener Rück erwarte nach derzeitigem Stand einen mittleren dreistelligen Millionenschaden. Der überraschende Kälteeinbruch im Februar hatte in und um Texas massive Schäden an der Strom- und Wasserversorgung angerichtet.

CLUB BRÜGGE - München: Die Eigentümer des belgischen Fußballmeisters wollen mit dem Börsengang rund 75 Millionen Euro erlösen. Club Brügge werde in der Mitte der Preisspanne, die von 17,50 bis 22,50 Euro reicht, mit 229 Millionen Euro bewertet, teilte der Club mit. Die Investoren-Gruppe um den Unternehmer Bart Verhaeghe, die 94 Prozent an dem Traditionsverein hält, will ihren Anteil damit auf 66 Prozent verringern. Durch eine Aufstockungsoption könnte der Anteil bis auf 54 Prozent sinken. Dem Club selbst fließt kein Geld zu. Die Aktien können bis zum 25. März gezeichnet werden, einen Tag später ist die Erstnotiz geplant. Begleitet wird die Emission von Credit Suisse (SIX:CSGN), JP Morgan und Berenberg.

VERBUND VERB.VI - Wien: Österreichs größter Stromkonzern ist dank gestiegener Großhandelspreise gut durch die Corona-Krise gekommen. Trotz Umsatzeinbußen sei der Nettogewinn im vergangenen Jahr um 13,8 Prozent auf 631,4 Millionen Euro gestiegen, teilte das mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Unternehmen mit. Der operative Gewinn (Ebitda) stieg um 9,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die eigenen Ziele wurden damit übertroffen. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende von 75 (69) Cent je Aktie erhalten. 2021 stellt sich der Energiekonzern auf Einbußen ein. Das Ebitda werde zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro erwartet, der Konzerngewinn zwischen 450 und 590 Millionen Euro. Die Ausschüttungsquote soll zwischen 45 und 55 Prozent liegen - bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis.

SAMSUNG ELECTRONICS 005930.KS - Seoul: Der weltgrößte Handyhersteller hat vor Schwierigkeiten durch die Knappheit an Halbleitern gewarnt. Das aktuelle Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei Computerchips und deren Komponenten sei "sehr ernst" und stelle im zweiten Quartal ein "leichtes Problem" dar, sagte Firmen-Vizechef Koh Dong Jin, der für das Smartphonegeschäft zuständig ist, auf der Hauptversammlung des südkoreanischen Konzerns. Wegen der zunehmenden Digitalisierung und der starken Nachfrage nach Technologie in der Corona-Krise ist der Bedarf an Halbleitern unerwartet stark in die Höhe geschnellt.

LEONI LEOGn.DE - München: Der Nürnberger Autozulieferer hat auch 2020 tiefrote Zahlen geschrieben. Der Verlust ging aber um knapp ein Viertel auf 330 (2019: 435) Millionen Euro zurück, wie Leoni mitteilte. Grund dafür waren neben operativen Einbußen Abschreibungen auf Firmenteile und die Kosten für die Sanierung des Unternehmens, die von 2022 an Einsparungen von 550 Millionen Euro bringen soll. Der Umsatz des Kabel- und Bordnetz-Konzerns brach in der Corona-Krise um 15 Prozent auf 4,13 Milliarden Euro ein. Der Mittelabfluss (Free Cash-flow) wurde aber auf 69 (308) Millionen Euro eingebremst. Für 2021 rechnet Leoni mit einem Umsatzzuwachs von mehr als zehn Prozent und einem deutlich verbesserten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (Ebit). 2020 hatte das bereinigte Ebit bei minus 59 Millionen Euro gelegen.

HONDA 7267.T - Washington: Der japanische Autobauer hält die Bänder in fast allen amerikanischen und kanadischen Werken an. Die Produktion werde kommende Woche wegen einer Reihe von Problemen in der Lieferkette vorübergehend ausgesetzt, teilte ein Honda-Sprecher mit. Die Auswirkungen der Pandemie, die Überlastung verschiedener Häfen, der Mangel an Mikrochips und das strenge Winterwetter der vergangenen Wochen hätten den Schritt nötig gemacht. Honda (NYSE:HMC) wollte den Umfang der betroffenen Fahrzeuge nicht nennen. Der genaue Zeitpunkt sowie die Dauer des Produktionsstopps könnten sich noch ändern, hieß es. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) und +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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