FIRMEN-BLICK-Fitness-Boom zu Covid-Zeiten verhilft Nike zu Umsatz-Anstieg

Reuters

Veröffentlicht am 18.12.2020 22:46

18. Dez (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

NIKE NKE (NYSE:NKE).N - Bangalore: Ein Anstieg des Online-Absatzes für Sport-Schuhe und -Kleidung während der Pandemie hat dem US-Konzern zu einem Umsatzanstieg über Experten-Erwartungen verholfen. Der Adidas ADSGn.DE -Konkurrent gab nach US-Börsenschluss einen Umsatz von 11,2 Milliarden Dollar im zweiten Quartal bekannt nach 10,3 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten nach Refinitiv-Daten mit knapp 10,6 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn lag bei 1,25 Milliarden Dollar nach 1,12 Milliarden. Nike-Aktien stiegen nachbörslich um 4,5 Prozent.

LOT - Warschau: Die polnische Regierung plant laut einem Medienbericht ein Rettungspaket im Volumen von bis zu knapp drei Milliarden Zloty (knapp 660 Millionen Euro) für die Airline. Das LOT-Management habe erklärt, die Liquidität stehe per 31. Dezember in Frage, berichtete die Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf ein Papier aus der Regierung. Daher müsse schnell geholfen werden.

ALITALIA CAITLA.UL - Mailand: Die wieder verstaatlichte italienische Fluglinie strebt für 2022 die Gewinnschwelle beim bereinigten Kernergebnis an. "Wir sind wie ein Wanderer, der zum Gipfel will, der dabei aber vielleicht mehrmals seinen Weg ändern muss", sagte der designierte CEO Fabio Lazzerini in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Nach mehreren gescheiterten Restrukturierungsversuchen hat sich Italien entschieden, das Unternehmen wieder zu verstaatlichen und mit Milliardenaufwand neu auf den Weg zu bringen.

AMAZON AMZN.O - Mailand: Der US-Onlineriese hat sich die Übertragungsrechte für den europäischen Fußball-Pokalwettbewerb Champions League in Italien gesichert. Wie Amazon mitteilte, erwarb das Unternehmen die Übertragungsrechte für die Spielzeiten 2021 bis 2024. Das Unternehmen nannte keinen Kaufpreis. Von Insidern hatte Reuters im Oktober erfahren, Amazon biete 80 bis 90 Millionen Euro für die Rechte.

INEOS/DAIMLER DAIGn.DE - Der britische Petrochemiekonzern steigt mit einem Drittel in das Mercedes-Formel-1-Team ein und wird zusammen mit Daimler und Toto Wolff gleichberechtigter Partner. Daimler wird seinen Anteil von 60 Prozent entsprechend auf ein Drittel reduzieren, wie das Weltmeister-Team mitteilte. Toto Wolff bleibt Teamchef und Vorstandsvorsitzender und wird seinen Anteil von derzeit 30 Prozent aufstocken. Das Team wird weiterhin als Formel-1-Werksteam von Mercedes-Benz an den Start gehen. Ineos ist bereits Hauptsponsor des Teams um den siebenfachen Fahrerweltmeister Lewis Hamilton.

NORDLB NDLG.UL - Berlin: Die Landesbank muss sich im nächsten Jahr einen neuen Chef suchen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Bürkle kündigte am Freitag an, er werde seinen bis Ende 2021 laufenden Vertrag nicht verlängern. "Ich strebe eine Verlängerung nicht an", sagte der 67-Jährige in einer Telefonpressekonferenz. Er ist seit 2014 im Vorstand der Landesbank und seit Anfang 2017 Konzernchef. Zuletzt musste er Rekapitalisierung und Umbau des Instituts managen. Die Hannoveraner Bank musste wegen hoher Verluste durch faule Schiffskredite mit einem Rettungspaket der Eigentümer von 3,6 Milliarden Euro vor dem Aus bewahrt werden und soll nun kräftig schrumpfen.

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COACHHUB - Berlin: Die Coaching-Plattform aus Berlin hat bei Kapitalgebern 30 Millionen Dollar für weiteres Wachstum eingesammelt. Das frische Geld kam unter anderem vom neuen Anteilseigner Draper Esprit GROW.L aus London sowie den Bestandsinvestoren HV Capital, Partech und Speedinvest, wie Coachhub mitteilte, das damit insgesamt 50 Millionen Dollar eingeworben hat. Das neue Kapital will Firmengründer Yannis Niebelschütz nutzen, um die Zahl der auf der Plattform vertretenen Coaches auf 2000 zu verdoppeln und bis Ende 2021 die Belegschaft in Europa, Asien und den USA auf 300 von derzeit 180 zu vergrößern. Niebelschütz, der das Unternehmen vor zweieinhalb Jahren gründete, sagte, in der Corona-Krise habe Coaching an Stellenwert gewonnen und führte "Homeoffice neben Homeschooling, beruflicher Unsicherheit und Geldsorgen" an. HV-Capital-Partner David Kuczek sagte: "Digitales Coaching ist ein zukünftiger Milliarden-Markt."

BELRON GRUPPE - Düsseldorf: Die Muttergesellschaft der Kette Carglass darf nach einer Entscheidung des Bundeskartellamts das Autoglasgeschäft des Konkurrenten ATU übernehmen. "Auch wenn Carglass seine führende Marktposition als Glasspezialist ausbaut, kommt es weder zu einer Marktbeherrschung noch zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs", begründete Kartellamtschef Andreas Mundt die Freigabe der Pläne. Autofahrer könnten auch etwa auf alternative Glasspezialisten oder freie Werkstätten ausweichen. Der Zusammenschluss betrifft dem Kartellamt zufolge vor allem das Versicherungs- und Großkundengeschäft.

VIVENDI VIV.PA - Paris: Der französische Medienkonzern gibt weitere Anteile an seiner Musik-Tochter Universal Music Group (UMG) an den chinesischen Internetriesen TENCENT 0700.HK ab. Wie Vivendi mitteilte, übernahm ein von Tencent geführtes Konsortium weitere zehn Prozent an UMG. Die Vivendi-Tochter wird dabei mit rund 30 Milliarden Euro bewertet. Bereits im März diesen Jahres schloss das Konsortium rund um Tencent einen ersten Kauf von zehn Prozent an dem Musikkonzern ab, zu dem Künstler wie Taylor Swift und The Beatles gehören. Nun machte es von der damals beschlossenen Option gebrauch, weitere Anteile zu kaufen.

FLUGHÄFEN - Berlin: Der Lockdown im November hat das Passagieraufkommen an deutschen Flughäfen weiter gedrückt. Die Zahl lag mit 1,69 Millionen gut 90 Prozent unter dem Vorjahr, nach einem Minus von rund 83 Prozent im Oktober, wie der Airportverband ADV mitteilte. Trotz vereinzelt positiver Buchungen in wenige touristische Zielgebiete sei bis Weihnachten kaum Besserung zu erwarten. "Private, touristische und Businessreisen finden so gut wie nicht statt." Die Flughäfen hoffen auf staatliche Hilfen von bis zu einer Milliarde Euro. Positive Signal kamen erneut nur vom Frachtverkehr, der den dritten Monat in Folge zugelegte. Das Cargo-Aufkommen kletterte binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent auf 441.784 Tonnen. Hier setzt die Branche auf eine anziehende Konjunktur und eine wichtige Rolle bei Transport und Verteilung des Corona-Impfstoffs.

PHILIPS PHG.AS - Amsterdam: Der niederländische Medizintechnikkonzern übernimmt den US-Herzdiagnostikspezialisten BioTelemetry BEAT.O für insgesamt 2,8 Milliarden Dollar. "Die Übernahme von BioTelemetry passt perfekt zu unserer Strategie, ein führender Anbieter von Lösungen für das Management der Patientenversorgung im Krankenhaus und zu Hause zu sein", sagte Philips-Chef Frans van Houten. Philips (DE:PHI1) biete 72 Dollar pro BioTelemetry-Aktie, was einem Aufschlag von 16,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag entspricht. Es wird erwartet, dass die Übernahme im ersten Quartal 2021 über die Bühne geht. Die rund 1900 Mitarbeiter zählende BioTelemetry konzentriert sich vor allem auf die Diagnose und Fernüberwachung von Herzrhythmusstörungen.

BLACKBERRY BB.TO BB.BA - Bangalore: Der kanadische Softwarehersteller Blackberry hat im vergangenen Geschäftsquartal die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Der Umsatz sank nach Firmenangaben um 18 Prozent auf 218 Millionen Dollar und lag damit unter der Analystenprognose von knapp 220 Millionen. Der Nettoverlust vervierfachte sich auf 130 Millionen Dollar. Das Management verwies auf eine schwache Nachfrage nach Blackberrys Cybersicherheitsprodukten und der Autosoftware QNX, die unter anderem von Volkswagen (DE:VOWG), BMW (DE:BMWG) und Ford (NYSE:F) genutzt wird. Die Fahrzeugverkäufe werden derzeit von der Corona-Krise belastet.

MICROSOFT MSFT.O - San Francisco: Von dem jüngsten Hackerangriff in den USA waren nicht nur Ministerien und Behörden, sondern auch der Softwarekonzern Microsoft MSFT.O betroffen. Das verlautete aus Kreisen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Demnach nutzte auch Microsoft Netzwerkmanagement-Software des US-Herstellers Solarwinds SWI.N , die von den Angreifern als Einfallstor verwendet wurde. Als Drahtzieher der Attacke wird Russland vermutet. Unklar blieb zunächst, wie viele Microsoft-Nutzer von dem Angriff in Mitleidenschaft gezogen wurden. Von dem Konzern war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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