FIRMEN-BLICK-Credit Suisse will allfälligen Gewinn aus Hilfspaket spenden

Reuters

Veröffentlicht am 25.03.2020 18:20

25. Mrz (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

CREDIT SUISSE CSGN.S - Zürich: Die Schweizer Großbank will einen allfälligen Gewinn aus dem Coronavirus-Hilfsprogramm der Regierung spenden. " Credit Suisse will an diesem Programm nichts verdienen", erklärte Bankchef Thomas Gottstein. "Wenn dies doch der Fall sein sollte, dann werden wir einen allfälligen Nettogewinn zugunsten von Projekten zur Unterstützung von Schweizer Unternehmen in Notlage spenden." Der Bund übernimmt im Rahmen des Unterstützungspakets Garantien für Kredite im Umfang von 20 Milliarden Franken an kleine und mittelgroße Unternehmen. Bereitgestellt werden sollen diese Überbrückungskredite von den Banken. VACUUM PV.DE - München: Der Spezialmaschinenbauer kürzt die Dividende für das abgelaufene Jahr unter dem Eindruck der Coronakrise um fast die Hälfte. 1,25 Euro je Aktie sollen ausgeschüttet werden, gut ein Viertel des Nettogewinns, wie Pfeiffer Vacuum mitteilte. Vor einem Jahr waren es noch 2,30 Euro. Grund für die Kürzung seien neben den ungewissen Folgen der Virusepidemie die "erhöhten Ausgaben im Rahmen der Umsetzung der Wachstumsstrategie". Die Prognose für das laufende Jahr zog Pfeiffer Vacuum zurück.

DEUTSCHE BAHN DBN.UL - Berlin: Der Vertrag von Bahn-Chefkontrolleur Michael Odenwald wird verlängert. Der langjährige Fachmann für Verkehrsthemen der Union und frühere Staatssekretär im Verkehrsministerium solle bis 2025 bleiben, teilte der Staatskonzern nach einer Tele-Konferenz des Gremiums mit und bestätigte eine entsprechende Reuters-Meldung GROUP ERST.VI - Wien: Österreichs größtes Geldhaus stellt den Dividendenvorschlag für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Prüfstand. Nach bisheriger Planung wollte das Institut 1,50 Euro je Aktie ausschütten. Der Vorstand wolle sich nun vor allem Zeit verschaffen, eine Entscheidung hinsichtlich der wirtschaftlichen Corona-Auswirkungen zu treffen, erklärte der Konzern. Die für 13. Mai geplante Hauptversammlung wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

KKR KKR.N - Berlin: Der US-Finanzinvestor hält inzwischen insgesamt 47,6 Prozent an dem Berliner Medienkonzern Axel Springer SPRGn.DE . Durch das jüngste Kaufangebot an Springer-Aktionäre habe man einen weiteren Anteil von 2,6 Prozentpunkten übernommen, teilte KKR mit. Springer soll Anfang Mai von der Börse genommen werden. Der Herausgeber von "Bild" und "Welt" will mit Hilfe der Amerikaner fernab vom Börsenparkett in langfristiges Wachstum investieren und hatte bis zuletzt auch Zukäufe im Visier. Wegen der Coronakrise hat Springer allerdings seine Prognose für 2020 jüngst einkassiert. KCOGn.DE - Berlin: Der Stahlhändler hängt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Prognose an den Nagel. Die bisherigen Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 seien nicht aufrechtzuerhalten, teilte das Düsseldorfer Unternehmen mit. Details wurden nicht genannt. Am 10. März hatte Konzernchef Gisbert Rühl erklärt: "Wir erwarten unter dem Strich wieder einen Gewinn." Für das erste Quartal kündigte Rühl damals einen Betriebsgewinn (Ebitda) zwischen 20 und 30 (Vorjahr: 34) Millionen Euro an. Jetzt rechnet Klöckner damit, am unteren Ende dieser Spanne anzukommen.

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HAMBURG PORT AUTHORITY - Hamburg: Die Hafenbehörde stundet Unternehmen wegen der Corona-Krise bis Jahresende Gebäude- und Grundstücksmieten, Reedereien können auf Antrag das Liegegeld später zahlen. Der Aufschub gelte für Zahlungen zwischen April und Juni, teilt die HPA mit. Beim Liegegeld werden besonders umweltfreundliche Schiffe, die durchgehend mit Landstrom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden, am stärksten entlastet. Bei der besonders hart betroffenen Fahrgastschiffahrt mit den für Hamburg typischen Barkassen verzichtet die Behörde im zweiten Quartal komplett auf das Hafennutzungsentgelt.

SIXT SIXG.DE - München: Der Autovermieter wagt trotz der Coronavirus-Krise bereits einen Ausblick auf das kommende Jahr. Der Vorstand erwartet 2021 eine Rückkehr zur Normalität. Im kommenden Jahr sollen im Vergleich zu 2019 der operative Umsatz deutlich und der Vorsteuergewinn leicht steigen. Im laufenden Jahr erwartet Sixt einen Einbruch des Geschäfts, wie der Konzern bereits Mitte März bei der Veröffentlichung seiner Zahlen für das abgelaufene Jahr mitgeteilt hatte. Sixt streicht deswegen die Dividende für die Stammaktionäre und schüttet je Vorzugsaktie lediglich den Mindestbetrag von fünf Cent aus. FACC.VI - Wien: Der Airbus AIR.PA und Boeing (NYSE:BA) BA.N -Zulieferer streicht für das abgelaufene Rumpfgeschäftsjahr 2019 die Dividende. Aufgrund des Einbruchs der Flugverkehrs und der starken Schwankungen bei den Auftragsabrufen werde für einen Großteil der Mitarbeiter am 6. April Kurzarbeit angemeldet, teilte FACC mit. Diese soll mindestens drei Monate dauern. Aufgrund der Corona-bedingten schwächeren Nachfrage soll nun auch ein 33-Millionen-Euro-Projekt in Kroatien neu bewertet werden. Die Auswirkungen auf die Ertragslage 2020 und 2021 seien derzeit schwer absehbar. Eine seriöse Markteinschätzung werde nicht vor der Jahresmitte möglich sein. Positiv stimme FACC, dass es gelungen sei, Neuaufträge mit einem Auftragswert von insgesamt 800 Millionen Dollar an Land zu ziehen.

COMPUGROUP MEDICAL COPMa.DE - Berlin: Die Medizinsoftwarefirma will trotz der Coronavirus-Pandemie eine Dividende zahlen. Der Hauptversammlung werde eine Ausschüttung in Höhe von 50 Cent je Aktie vorgeschlagen, teilte das Koblenzer Unternehmen mit. Das Aktionärstreffen ist weiterhin für den 13. Mai geplant.

JENOPTIK JENGn.DE - Düsseldorf: Der Technologiekonzern hat 2019 bei einem Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 855,2 Millionen Euro einen Anstieg des operativen Gewinns (Ebitda) um fünf Prozent auf 134,0 Millionen verbucht. Wegen der noch bislang unklaren Auswirkungen der Coronakrise auf das Geschäft des Konzerns stellte der Vorstand die geplante Dividende von 0,35 Euro je Aktie unter Vorbehalt ebenso wie die Prognose für 2020. Die Auftragsentwicklung im vierten Quartal hatte den Vorstand im vergangenen Monat noch zuversichtlich gestimmt, in diesem Jahr erneut zu wachsen.

HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG - Frankfurt: Der Hamburger Hafen rechnet wegen der Corona-Krise 2020 mit starken Einbußen bei Umsatz und Ergebnis. "Die Erschütterungen des Wirtschaftslebens infolge der Corona-Pandemie bedeuten auch für uns eine Herausforderung in einer bisher nie dagewesenen Dimension", sagte Vorstandschefin Angela Titzrath. Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erhöhte 2019 den Umsatz dank eines steigenden Containerumschlags um 7,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) wuchs um 8,5 Prozent auf 204,4 Millionen Euro. Um in der Krise die Liquidität zu schonen, soll die Dividende um 12,5 Prozent auf 0,70 Euro je A-Aktie sinken.

DERMAPHARM DMPG.DE - Frankfurt: Nach einem Ergebnissprung im vergangenen Jahr zeigt sich das Pharmaunternehmen zuversichtlich für 2020. "Trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie sind wir sehr gut in das Jahr 2020 gestartet und sehen aktuell weder Einschränkungen in der Produktion noch beim Einkauf von Wirkstoffen", erklärte Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier. Dermapharm werde den Produktionsbetrieb auch in Krisenzeiten durchgängig aufrechterhalten. Eine konkrete Prognose für dieses Jahr will Dermapharm erst in zwei Wochen veröffentlichen, der Vorstand sieht aber "die Weichen für profitables Wachstum in 2020 gestellt". 2019 erhöhte sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um fast ein Viertel auf 178 Millionen Euro, der Umsatz legte um 23 Prozent auf 701 Millionen zu. Dabei profitierte Dermapharm von einem höheren Absatz, der Einführung neuer Produkte aber auch Zukäufen.

ZOOPLUS ZO1G.DE - Berlin: Der Online-Tierfutter-Händler peilt trotz der Coronavirus-Pandemie für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum auf Vorjahresniveau an. Für den Onlinehandel werden mit weniger Belastungen als im klassischen Vertrieb gerechnet, teilte das Münchner Unternehmen mit. 2019 hatte es zu einem Umsatzplus von 14 Prozent auf rund 1,52 Milliarden Euro gereicht. Das Betriebsergebnis (Ebitda) war auch wegen Einsparungen um 37 Prozent auf 11,8 Millionen Euro geklettert. Wegen der Auswirkungen der Coronakrise auf die Logistik geht Zooplus für 2020 von einem niedrigeren Ergebnis aus, will aber noch die Gewinnschwelle erreichen.

NORMA NOEJ.DE - Düsseldorf: Der Auto- und Industriezulieferer hat wegen der negativen Auswirkungen des grassierenden Coronavirus seine Prognose für 2020 aufgegeben. Der Vorstand rechnet damit, dass der erwartete Umsatzrückgang um zwei bis vier Prozent noch stärker ausfallen wird. Auch die angepeilte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von über 13 (Vorjahr: 13,2) Prozent ist den Angaben zufolge nicht erreichbar. Das Unternehmen hatte bereits 2019 die Konjunkturflaute und die Krise der Autobranche zu spüren bekommen und Einbußen bei Umsatz und Gewinn verbucht.

MVV ENERGIE MVVGn.DE - München: Der Regionalversorger aus Mannheim bekommt einen neuen Großaktionär. Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) EBKG.DE und die RheinEnergie hätten einen Käufer für ihre Aktienpakete von zusammen 45,1 Prozent gefunden, teilte MVV Energie mit. Den Namen des Interessenten nannte MVV nicht. Die Aktienpakete haben einen Börsenwert von rund 750 Millionen Euro. EnBW und RheinEnergie sind nach der Stadt Mannheim (50,1 Prozent) der zweit- und drittgrößte Aktionär von MVV.

AMADEUS FIRE AMDG.DE - Berlin: Der Personaldienstleister will zur Verbesserung seiner Finanzlage in der Coronavirus-Pandemie auf die Zahlung einer Dividende verzichten. Dies werde der Hauptversammlung vorgeschlagen, kündigte das Unternehmen an. Wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen Krise wagt Amadeus Fire keinen Ausblick auf das laufende Jahr. Lediglich für den Bereich geförderter Weiterbildungen gibt sich die Firma zuversichtlich, die ihre vorläufigen Geschäftszahlen von Anfang Februar für 2019 bestätigte. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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