FIRMEN-BLICK-Corona belastet Umsatz und Gewinn beim Juweilier Tiffany

Reuters

Veröffentlicht am 27.08.2020 14:08

27. Aug (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

TIFFANY (NYSE:TIF) TIF.N : Die US-Juwelierkette hat in der Corona-Krise einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Nettogewinn fiel im Quartal (per Ende Juli) auf knapp 32 Millionen Dollar von 136,3 Millionen im Vorjahr, lag allerdings über den Erwartungen von Analysten. Die Erlöse sanken um 29 Prozent auf 747,1 Millionen Dollar. Der Vorstand setzt nun auf eine Erholung in Asien. Die Erlöse seien im August leicht gestiegen, da sich China zunehmend erhole, hieß es.

VAPIANO VAO.DE - Frankfurt: Die Gläubiger der insolventen Pizza- und Pastakette müssen den Großteil ihrer Forderungen abschreiben. Die Insolvenzquote werde voraussichtlich bei circa drei Prozent liegen, teilte Insolvenzverwalterin Ruth Rigol mit. Vapiano hatte seit längerem wegen einer zu schnellen Expansion mit Problemen gekämpft, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie erzwungene Schließung fast aller der weltweit 230 Pizza- und Pasta-Restaurants versetze dem Unternehmen dann den Todesstoß. Nach der Insolvenz hatte Rigol unter anderem Teile des Deutschland-Geschäfts für 15 Millionen Euro von einer Investorengruppe um den früheren Vapiano-Vorstand Mario C. Bauer verkauft auch Teile des Auslandsgeschäfts konnte sie losschlagen. Nachdem der wesentliche Teil des Geschäfts verkauft worden seien, werde der Rest stillgelegt und abgewickelt, teilte die Insolvenzverwalterin mit.

COTY COTY.N - Bangalore: Die Corona-Pandemie hat den US-Kosmetikkonzern der deutschen Milliardärsfamilie Reimann hart getroffen. Der Umsatz brach im Zeitraum April bis Juni um 56 Prozent auf rund 922 Millionen Dollar ein. Netto reduzierte sich im vierten Quartal des Bilanzjahres 2019/20 der Verlust auf 772,8 Millionen Dollar von zuvor 2,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahr waren allerdings Abschreibungen von rund drei Milliarden Dollar angefallen.

KIOXIA HOLDINGS - Tokio: Der weltweit zweitgrößte Speicherchip-Hersteller geht an die Börse. Das Volumen der für den 6. Oktober geplanten Aktienemission kann sich auf bis zu 3,6 Milliarden Dollar belaufen, wie aus dem Wertpapierprospekt hervorging. Damit wäre es der größte Börsengang in Japan in diesem Jahr. Kioxia will 95,5 Millionen Aktien zum Preis von 3960 Yen platzieren. Damit wird das Unternehmen, das 2018 aus dem Toshiba 6502.T -Konzern von einem Konsortium um den US-Finanzinvestor Bain Capital herausgekauft wurde, mit rund 20 Milliarden Dollar bewertet. Bain wollte Kioxia schon 2019 an die Börse bringen, hat die Pläne wegen schlechter Marktbedingungen aber verschoben. Die von Kioxia hergestellten Flash-Speicherchips werden unter anderem für Cloud-Dienste, von Datencentern und für Künstliche Intelligenz benötigt.

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FORD F.N /BOSCH ROBG.UL - Frankfurt: Der US-Autobauer und der Zulieferer Bosch erproben vollautomatisiertes, fahrerloses Einparken in einem Parkhaus des US-Immobilienunternehmens Bedrock in Detroit. Der fahrerlose Parkservice, bei dem Entwicklungsfahrzeuge eingesetzt werden, sei die erste Lösung dieser Art in den Vereinigten Staaten, erklärte Bosch. Das Auto wird dabei per Smartphone-Klick zum Parken geschickt. Fahrerassistenzsysteme im Wagen und Sensoren im Parkhaus sollen das Fahrzeug sicher steuern. In Deutschland startete Bosch mit Daimler DAIGn.DE 2017 ein Projekt zum so genannten "Valet Parking." Vor rund einem Jahr erhielten sie die Zulassung, den Dienst im Parkhaus des Mercedes-Museums in Stuttgart zu starten.

SIEMENS GAMESA SGREN.MC - Düsseldorf: Unterbrochene Lieferketten infolge der Corona-Pandemie haben dem deutsch-spanischen Windturbinenbauer zu schaffen gemacht. Die operative Gewinnmarge rauschte im dritten Quartal des Bilanzjahres 2019/20 auf minus 6,7 Prozent. Der Vorstand prognostiziert nun für 2021 eine Rückkehr zu einer operativen Marge von drei bis fünf Prozent und 2023 von acht bis zehn Prozent. Neben Corona macht dem Konzern der Preisverfall zu schaffen.

WPP WPP.L - London: Der britische Werbekonzern hat die Zahlung einer Zwischendividende angekündigt. Zehn Pence pro Aktie sollen ausgeschüttet werden, nachdem WPP im März wegen der Coronavirus-Pandemie die Dividende und Aktienrückkaufe gestrichen und die Prognose gekippt hatte. "Angenommen, dass es weder zu einer zweiten Welle noch zu größeren Lockdowns kommt, ist das zweite Quartal voraussichtlich die härteste Zeit des Jahres", sagte Firmenchef Mark Read. Allerdings bleibe man vorsichtig hinsichtlich der Schnelligkeit der Erholung. Im zweiten Quartal ging der Quartalsumsatz um 15,1 Prozent zurück, wie der weltgrößte Werbekonzern mitteilte. Analysten hatten mit einem Minus von 20 Prozent gerechnet.

LGT - Zürich: Der Vermögensverwalter der Fürstenfamilie von Liechtenstein hat im ersten Halbjahr 2020 deutlich mehr verdient. Die durch das Coronavirus ausgelösten Marktturbulenzen kurbelten den Handel an und sorgten für einen Anstieg des Gewinns um 23 Prozent auf 190,7 Millionen Franken. LGT sammelte bei den Kunden Neugeld von netto 1,6 Milliarden Franken ein. Die gegenüber den Vorperioden deutlich verlangsamte Wachstumsrate sei auf Rückzahlungen von Krediten vor allem durch Kunden aus dem Mittleren Osten und Asien während der Marktturbulenzen zurückzuführen. Seither verzeichne das Institut wieder Zuflüsse auf dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Zur Jahresmitte verwaltete LGT 218,7 Milliarden Franken.

BALOISE BALN.S - Zürich: Der Schweizer Versicherer rechnet im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise mit einer Bruttoschadenlast von bis zu 200 Millionen Franken und netto mit rund 63 Millionen Franken. Der Aufwand wurde im ersten Halbjahr verbucht, erklärte der Konzern aus Basel. Der Gewinn hat sich in den ersten sechs Monaten auf 177,7 Millionen Franken mehr als halbiert. Ergebnismindernd wirkte auch, dass im Vorjahr eine Steuergutschrift verbucht wurde. Die Prämieneinnahmen sanken um 10,4 Prozent auf 5,39 Milliarden Franken.

INSTONE INS2.DE - Düsseldorf: Schwächere Geschäfte infolge der Corona-Krise haben dem Wohnimmobilienentwickler zugesetzt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank im ersten Halbjahr um 11,6 Prozent auf 28,2 Millionen Euro während der Umsatz um 3,1 Prozent auf knapp 180 Millionen stieg. Das bereinigte Nettoergebnis brach um fast die Hälfte auf 13,7 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr kündigte der Vorstand einen Umsatz von 470 bis 500 Millionen Euro an und ein Nettoergebnis von 30 bis 35 Millionen.

SUNRISE SRCG.S - Zürich: Der vor der Übernahme durch Liberty Global LBTYA.O stehende Schweizer Telekomkonzern hat den Gewinn im zweiten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um 17,3 Prozent auf 26 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz war mit 302 Millionen Franken stabil. Die Übernahme durch die Liberty-Tochter UPC soll am 11. September starten. Die Aktionäre sollen wie angekündigt 110 Franken je Sunrise-Aktie erhalten. - Bangalore: Der Chef des Kurzvideodienstes TikTok, Kevin Mayer, nimmt nach weniger als drei Monaten seinen Hut. Dies geht aus einem Schreiben an Mitarbeiter hervor. Managerin Vanessa Pappas wird demnach übergangsweise die Führung der ByteDance-Tochter übernehmen, die sich in Verkaufsgesprächen über ihre US-Aktivitäten befindet. US-Präsident Donald Trump hatte ByteDance aufgefordert, TikToks US-Geschäft innerhalb von 45 Tagen zu veräußern. Die US-Regierung sorgt sich um einen Missbrauch der Nutzerdaten und will TikTok sowie WeChat des chinesischen Technologieriesen Tencent 0700.HK verbieten. Dagegen geht TikTok inzwischen gerichtlich vor. Mayer war erst im Mai von Disney DIS.N zu TikTok gewechselt. Bei dem US-Konzern hatte er das Streaminggeschäft verantwortet und galt als Aspirant auf den Chefposten. (Zusammengestellt in den Redaktionen Frankfurt, Berlin und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201-33702 (für Unternehmen und Märkte) oder 030 2201-33711 (für Politik und Konjunktur)

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