FIRMEN-BLICK-China Southern zweifelt an Zukunft von A380-Flotte

14. Apr (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

CHINA SOUTHERN AIRLINES 600029.SS - Sydney: Die chinesische Fluggesellschaft stellt ihre Flotte von fünf Airbus (PA:AIR) AIRG.DE -A380-Großraum-Maschinen in Frage. China Southern müsse ebenso wie andere Airlines über den A380 nachdenken, sagte ein Manager der Fluglinie auf einer Konferenz. "Vielleicht ist er zu groß für die Strecke, und die Betriebskosten sind sehr hoch. Wir überlegen immer noch, wie wir das Problem lösen." China Southern ist der einzige chinesische A380-Kunde. Fluggesellschaften wie Lufthansa LHAG.DE , Air France AIRF.PA und Thai Airways THAI.BK haben bereits angekündigt, den Betrieb des A380 einzustellen. Die australische Qantas QAN.AX will ihre derzeit geparkten zwölf A380 dagegen wieder nutzen, sobald die Nachfrage anzieht, wie Vorstandschef Alan Joyce sagte.

NORWEGIAN AIR NORR.OL - Oslo: Der skandinavische Billigflieger will für einen Neustart bis zu sechs Milliarden Kronen (knapp 600 Millionen Euro) aufnehmen und damit mehr als bisher geplant. Gerichte hatten den Weg frei gemacht, dass die insolvente Airline Schulden in Eigenkapital umwandeln kann. Dafür müssten nach einer gerichtlichen Auflage mindestens 4,5 Milliarden Kronen Kapital aufgenommen werden. Ein Drittel davon will der norwegische Staat beisteuern. Der Schuldenberg soll auf 20 von 56 Milliarden Kronen schrumpfen. Die Flotte wird noch 53 Flugzeuge umfassen, vor der Corona-Krise waren es 140. Der Abschluss des Insolvenzverfahrens ist für Ende Mai geplant.

TESCO TSCO.L - London: Die britische Supermarktkette hat im Coronajahr 2020 von einer hohen Nachfrage nach Lebensmitteln zum Kochen im eigenen Heim profitiert. Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten betrage 1,99 Milliarden Pfund (2,3 Milliarden Euro), teilte Tesco mit. Dieses sei durch "außergewöhnlich starke" Umsätze getrieben worden. Dennoch sank der Gewinn vor Steuern um 19,7 Prozent auf 825 Millionen Pfund. Grund waren höhere Kosten infolge einer raschen Umstellung auf Online-Verkäufe im Lockdown. Der größte Supermarktbetreiber Großbritanniens will eine um 59 Prozent erhöhte Dividende von 9,15 Pence je Aktie ausschütten. 2021 erwarte Tesco eine "starke Erholung" des Nettogewinns und des freien Cash-flow, da sich die meisten coronabedingten Sonderkosten nicht wiederholen dürften.

VIRGIN MEDIA/TELEFONICA TEF.MC - London: Die britischen Kartellwächter haben die Fusion des Breitbandanbieters Virgin Media und dem britischen Telefonica-Mobilfunknetz O2 vorläufig genehmigt. Eine gründliche Analyse in der Phase-2-Untersuchung habe gezeigt, "dass der Deal wahrscheinlich nicht zu höheren Preisen oder einer verminderten Qualität mobiler Dienste führen wird," hieß es zur Begründung. Der Eigentümer von Virgin Media, Liberty Global LBTYA.O , und Telefonica (DE:O2Dn) hatten im Mai 2020 vereinbart, die Unternehmen zusammenzulegen, um gegen den britischen Branchenführer BT Group BT.L zu bestehen.

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TOSHIBA 6502.T - Tokio: Der Chef des japanischen Konglomerats, Nobuaki Kurumatani, hat im Übernahmestreit das Handtuch geworfen. Kurumatani war wegen des 20 Milliarden Dollar schweren Gebots von Finanzinvestor CVC CVC.UL - seinem früheren Arbeitgeber - in Misskredit geraten. Hinzu kamen Vorwürfe, dass der Vorstand Investoren vor einer Aktionärsversammlung unter Druck setzte, für bestimmte Kandidaten zu stimmen. Toshiba erklärte, sein Vorgänger Satoshi Tsunakawa werde vorübergehend an die Firmenspitze zurückkehren. Chairman Osamu Nagayama sagte, die CVC-Offerte sei unerwünscht und müsse sorgfältig geprüft werden. Die Toshiba-Aktie legte im Späthandel gut fünf Prozent zu. Insidern zufolge erwägt auch der Finanzinvestor KKR KKR.N , für den Industriekonzern zu bieten.

TOMTOM TOM2.AS - Danzig: Der Hersteller von Navigationsgeräten und digitalen Landkarten hat sich im ersten Quartal besser geschlagen als von Analysten erwartet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug 7,3 Millionen Euro, wie TomTom mitteilte. Analysten hatten einen Verlust von drei Millionen Euro prognostiziert. "Wir hatten einen positiven Start in das Jahr, mit soliden Fortschritten in der Produktentwicklung und der Gewinnung neuer Kunden", sagte Konzernchef Harold Goddijn. Tomtom bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Das Management geht davon aus, dass der Umsatz wegen der Lieferkettenprobleme in der Autoindustrie erst in der zweiten Jahreshälfte anziehen dürfte.

HELLA HLE.DE - Düsseldorf: Der Automobilzulieferer hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 den Folgen der Corona-Pandemie mit Kostensenkungen getrotzt. Bei einem Umsatzminus von 0,3 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro kletterte das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um zehn Prozent auf 373 Millionen Euro. Das berichtete Ebit stagnierte bei 312 Millionen Euro. Die Branche stehe vor großen Herausforderungen, erklärte Firmenchef Rolf Breidenbach. "Zum einen breitet sich die Corona-Pandemie weiter aus, zum anderen ist die gesamte Branche von den Folgen der massiven Bauteileknappheit insbesondere im Halbleitermarkt betroffen." Angesichts dessen sei er mit der Entwicklung sehr zufrieden. Hella bekräftigte die Jahresziele: einen Umsatz am oberen Rand der Prognosespanne von 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) ebenfalls in der oberen Hälfte der Spanne von 6,0 bis 8,0 Prozent. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter +49 30 2201 33702)