FIRMEN-BLICK-Autozulieferer ZF sieht Verbrenneraus in Europa 2035

Reuters

Veröffentlicht am 25.01.2021 17:23

25. Jan (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

ZF FRIEDRICHSHAFEN ZFF.UL - Frankfurt: Nach Einschätzung des Autozulieferers naht das Ende neuer Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren Mitte des nächsten Jahrzehnts. "Wir stellen uns darauf ein, dass man im Jahr 2035 in Europa kaum noch Verbrenner verkaufen wird, im Pkw-Bereich vielleicht gar keine mehr", sagte ZF-Chef Wolf-Henning Scheider der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". ZF investiere in die Entwicklung dieser Technik nichts mehr und werde den Umsatzanteil von derzeit noch 25 bis 30 Prozent bis dahin durch neue Felder wie Elektromobilität oder Software ersetzen. Auch Volkswagen (DE:VOWG) hatte angekündigt, 2026 die letzte Plattform für Verbrennerautos zu entwickeln - das entspricht in etwa dem von Scheider erwarteten Zeithorizont für das Aus konventioneller Antriebe. Den Plan eines autonom fahrenden Shuttles, den ZF gemeinsam mit dem Startup e.GO entwickeln wollte, gab das Stiftungsunternehmen auf. Die Anteile seien vergangene Woche verkauft worden.

CASEKING - Frankfurt: Der Computerteilehändler steht Insidern zufolge zum Verkauf. Der Finanzinvestor Gilde strebe einen Preis von nahezu einer Milliarde Euro an, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Auch ein Börsengang sei noch möglich. Caseking hat in der Corona-Krise von der gestiegenen Nachfrage nach Spezialcomputerausrüstung profitiert. Gilde hat das 2003 in Berlin gegründete Unternehmen 2018 für 190 Millionen Euro übernommen. Caseking zählt 550 Mitarbeiter, die rund 10.000 verschiedene Komponenten verkaufen, die sich unter anderem an Computerspieler richten.

LANDIS+GYR LANDI.S - Zürich: Der Schweizer Hersteller von Stromzählern hat erneut einen Großauftrag von EDF EDF.PA an Land gezogen. Bis Mitte 2025 sollen nach Firmenangaben für den französischen Energieversorger in Großbritannien 650.000 Strom- und Gaszähler installiert werden. Landis+Gyr hat für EDF im Vereinigten Königreich bereits 500.000 Zähler installiert.

HUBLOT - Zürich: Der zum französischen LVMH-Konzern LVMH.PA gehörende Schweizer Luxusuhren-Hersteller setzt nach einem schwierigen Jahr 2020 und einem anspruchsvollen Jahresbeginn auf anziehende Umsätze. "Wir hoffen, dass 2021 viel besser wird und wir einen Aufschwung sehen", sagte Hublot-Chef Ricardo Guadalupe. "Wir hoffen, dass es keine großangelegten, vollständigen Lockdowns in den verschiedenen Ländern geben wird, auch wenn es zu Beginn des Jahres in manchen Märkten einige Schwierigkeiten gab."

SUEZ SEVI.PA - Paris: Der in einem Übernahmekampf mit dem Rivalen Veolia VIE.PA steckende französische Versorger Suez hat das zweite Halbjahr 2020 besser abgeschlossen als erwartet. Das operative Ergebnis dürfte zwischen 670 bis 680 Millionen Euro liegen und damit über der ursprünglich antizipierten Spanne von 600 bis 650 Millionen Euro, teilte Suez (PA:ENGIE) mit. Der Konzern erwarte auch, dass der Umsatz lediglich um ein Prozent zurückgehe statt der bisher prognostizierten zwei bis vier Prozent. Firmenchef Bertrand Camus erläuterte zudem, dass die Einsparungen 2020 über dem anvisierten Ziel von 275 Millionen Euro liegen dürften und dass in den kommenden Wochen mit weiteren Verkäufen von Unternehmenswerten zu rechnen sei. Suez wehrt sich derzeit gegen eine Übernahme durch Veolia. Der Rivale hält bereits fast 30 Prozent an Suez.

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BOOHOO BOOH.L - London: Der Zalando ZALG.DE -Konkurrent reißt sich einen Teil des in der Corona-Krise kollabierten Modehändlers Debenhams unter den Nagel. Boohoo erwirbt nach eigenen Angaben für 55 Millionen Pfund die Modemarke Debenhams. Damit rettet Boohoo zwar die 243 Jahre alte Marke Debenhams vor dem Aus, übernimmt aber weder Filialen noch werden durch die Übernahme Stellen gesichert. Derzeit fürchten 12.000 Debenhams-Mitarbeiter um ihren Job. Boohoo-Chef John Lyttle sagte, durch den Deal könnten nun auch Kosmetika, Sportartikel sowie Heimwaren verkauft werden. Unterdessen will Rivale Asos ASOS.L bei der Bekleidungskette Arcadia von Philip Green zum Zuge kommen, zu der die Marken Topshop, Topman und Miss Selfridge gehören. Derzeit befinde man sich in exklusiven Verhandlungen, hieß es. Wettbewerber Next NXT.L hatte sich am Donnerstag aus dem Rennen zurückgezogen.

ROYAL DUTCH SHELL RDSa.L - Bangalore: Der Ölriese will den Eigentümer des größten öffentlichen Ladenetzes für Elektrofahrzeuge in Großbritannien, Ubitricity, übernehmen. "Die Akquisition markiert die Expansion von Shell (DE:RDSa) in den schnell wachsenden Markt für das Laden von Elektroautos auf der Straße", teilte der Konzern mit. Es werde Shell dabei helfen, sein Gesamtangebot für das Laden von Elektroautos zu erweitern. Die Übernahme von Ubitricity mit mehr als 2.700 öffentlichen Ladestationen in Großbritannien soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.

VIVENDI VIV.PA - Paris: Der französische Medienkonzern erhöht seinen Anteil am spanischen Konkurrenten Prisa PRS.MC . Wie Vivendi mitteilte, stockte es dieses Mal seine Anteile um 2,3 Prozent auf. Damit besitzt Vivendi nun insgesamt 9,9 Prozent an Prisa, das unter anderem Eigentümer der größten spanischen Tageszeitung El Pais ist. Nachdem Europas größte Bank HSBC HSBA.L seinen Anteil an Prisa für 52 Millionen Euro am 22. Januar verkauft hatte, schnappte Vivendi erstmals zu und erwarb 7,6 Prozent an dem spanischen Rivalen. Mit dem Kauf will Vivendi seine Reichweite in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten erweitern.

SIEMENS GAMESA SGREN.MC - Madrid: Der Windturbinenhersteller hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 seinen Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gesteigert. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei auf 121 Millionen Euro von zuvor 136 Millionen Euro geschrumpft. Die Marge habe bei 5,3 Prozent gelegen. Wie der Mutterkonzern Siemens Energy ENR1n.DE bestätigte auch Siemens Gamesa seine Jahresziele. Danach sollen die Erlöse im Gesamtjahr 2020/21 (per Ende September) zwischen 10,2 und 11,2 Milliarden Euro liegen und die Marge zwischen drei und fünf Prozent.

TESLA TSLA.O - Berlin: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat laut "Bild am Sonntag" den Elektroauto-Hersteller aufgefordert, der Behörde Informationen über mögliche Sicherheitsrisiken des Touchscreen-Bildschirms in der Mittelkonsole von verschiedenen Modellreihen mitzuteilen. Die Zeitung zitiert in einem Vorabbericht einen KBA-Sprecher, demzufolge das Bundesamt über den Sachverhalt informiert sei. Es stehe mit der US-Verkehrsbehörde NHTSA im Kontakt und habe seinerseits die Prüfung eingeleitet, so der Sprecher. "Das Ergebnis der Prüfung steht noch aus." Eine Tesla-Sprecherin war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Die NHTSA hatte Tesla vor einigen Tagen zum Rückruf Zehntausender Fahrzeuge aufgefordert. Als Grund nannte sie einen Fehler in der Infotainment-Einheit (Media Control Unit), der ein Sicherheitsrisiko darstelle. Betroffen seien 158.000 Autos der Reihen Model S und Model X. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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