Fiat Chrysler und Renault sprechen über Schulterschluss

Reuters

Veröffentlicht am 26.05.2019 19:37

Aktualisiert 26.05.2019 19:50

Fiat Chrysler und Renault sprechen über Schulterschluss

- von Giulio Piovaccari und Laurence Frost

Mailand/Paris (Reuters) - Renault lotet einen Schulterschluss mit Fiat Chrysler (MI:FCHA) aus.

Nach Auskunft von zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen führen beide Autobauer fortgeschrittene Gespräche über eine umfassende internationale Zusammenarbeit. "Es geht nicht nur um eine weitere Partnerschaft, es ist mehr als das", erläuterte ein Insider am Wochenende. So werde auch eine Anteilsübertragung erwogen. Es sei aber offen, ob die Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss führen.

Ein Insider sagte, der Renault-Verwaltungsrat werde am Montagvormittag (08.00 Uhr MESZ) zu einer Sitzung zusammenkommen, um über ein mögliches Bündnis mit dem italienisch-amerikanischen Konkurrenten zu beraten. Dies hatte zuerst die französische Zeitung "Le Figaro" berichtet. Zwei mit den Beratungen vertraute Personen sagten, von Fiat Chrysler sei für Montag eine Mitteilung zu erwarten, in der die Gespräche bestätigt und eventuell erste Details bekanntgemacht würden.

Zuerst hatte die "Financial Times" über die Diskussionen berichtet, mit denen die beiden Konzerne Antworten auf die strukturellen Herausforderungen der Autoindustrie finden wollten. Die Unternehmen lehnten Stellungnahmen dazu ab. In der Branche wächst der Druck zu Kooperationen und Zusammenschlüssen. Hintergrund sind vor allem der Trend zu umweltfreundlicheren Antrieben und der kostspielige Wettlauf um die Zukunftstechnologien für das autonome Fahren.

Fiat Chrysler und Renault kommen gemeinsam auf einen Börsenwert von rund 33 Milliarden Euro und einen Jahresabsatz von 8,7 Millionen Fahrzeugen. Mit einem Schulterschluss könnten beide ihre jeweiligen Schwachstellen besser ausgleichen. Während Fiat Chrysler in Nordamerika mit Kleintransportern erfolgreich ist, steht das Geschäft in Europa unter Druck. Renault wiederum ist ein Pionier auf dem Gebiet der Elektroautos mit einer starken Präsenz in Schwellenmärkten, dafür aber ohne US-Geschäft.

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