Experten erwarten 2019 gutes Jahr für Börsengänge in Deutschland

Reuters

Veröffentlicht am 12.12.2018 09:52

Experten erwarten 2019 gutes Jahr für Börsengänge in Deutschland

Frankfurt (Reuters) - Nach dem besten Jahr für Börsengänge in Deutschland seit der Jahrtausendwende erwarten Experten auch für 2019 ein starkes Jahr für Neuemissionen.

In Deutschland seien insgesamt 15 bis 18 Börsengänge realistisch, sagt Listing-Experte Martin Steinbach von der Unternehmensberatung EY. Andere Beobachter rechnen mit zehn bis 15 Neuemissionen (IPO). Allerdings wird nach dem Ausnahmejahr 2018 die Luft dünner. "Es ist in diesem Jahr viel passiert. Vor einem Jahr war die Pipeline wesentlich stärker", sagt Christoph Seidel, der das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen von JP Morgan in Deutschland und Österreich leitet.

2018 schafften es 16 Firmen in den streng regulierten Prime Standard der Frankfurter Börse und sammelten 11,6 Milliarden Euro ein - das höchste Emissionsvolumen seit dem Jahr 2000. Mit Siemens (DE:SIEGn) Healthineers und Knorr-Bremse (DE:KBX), die 4,2 Milliarden Euro und 3,85 Milliarden einbrachten, stammten zwei der weltweit fünf größten Börsengänge aus Deutschland.

WELTWEIT GEHT ZAHL DER BÖRSENGÄNGE ZURÜCK

Global sank die Zahl der Börsengänge laut EY um ein Fünftel auf 1359. Dank Mega-IPOs wie der Softbank-Mobilfunksparte SoftBank Corp oder dem chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi (HK:1810) stieg das Emissionsvolumen dennoch um sechs Prozent auf knapp 205 Milliarden Dollar.

Auch 2019 stehen in Frankfurt milliardenschwere Neuemissionen ins Haus. Volkswagen (DE:VOWG) treibt die Vorbereitungen für den Börsengang seiner Nutzfahrzeug-Tochter Traton voran, der nach den Vorstellungen von Traton-Chef Andreas Renschler mehr als sechs Milliarden Euro schwer werden soll. Banker halten das Ziel aber für anspruchsvoll. Continental (DE:CONG) will seine Antriebssparte Powertrain an die Börse bringen. Zudem könnten 2019 der Autozulieferer Vibracoustic, die Fernbusfirma Flixbus oder der Sport-Händler Signa Sports auf das Parkett streben. Auch einige Börsenkandidaten, die wegen der Turbulenzen an den Aktienmärkten ihre Vorhaben auf Eis gelegt haben, könnten ihre Pläne wieder beleben.