Europas Börsen im Minus - Skepsis gegenüber Verhandlungsergebnissen im Ukraine-Krieg

Investing.com

Veröffentlicht am 30.03.2022 10:18

Aktualisiert 30.03.2022 11:24

Von Peter Nurse 

Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch im Minus in den Handelstag gestartet und mussten einige der kräftigen Kursgewinne vom Vortag wieder abgeben. Grund darfür war die Skepsis über den Verhandlungserfolg in den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland.

Bis 11.00 Uhr MEZ wurde der DAX in Deutschland 1,2 % niedriger gehandelt und der CAC 40 in Frankreich fiel um 1,1 %. Der britische FTSE 100 zeigte sich dagegen im Plus und notierte 0,1 % höher.

Die Anlegerstimmung wurde am Dienstag gestärkt, nachdem Russland erklärte, es werde die militärischen Aktivitäten in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Friedensgesprächen zwischen den beiden Lagern in Istanbul stark reduzieren, wobei Chefunterhändler Vladimir Medinsky sagte, das Land werde Schritte zur „Deeskalation“ unternehmen.

In der Folge schlossen die europäischen Börsen deutlich höher. So stiegen der DAX um 2,8 % und der CAC 40 um 3,1 %.

Der Ton ist jedoch bereits am Mittwoch wieder vorsichtiger geworden, da das Pentagon davor warnt, dass Kiew weiterhin bedroht sei. US-Präsident Joe Biden sagte, er werde abwarten, ob Russland sein Versprechen einhält.

„Die gute Nachricht von den russisch-ukrainischen Gesprächen in Istanbul ist nicht, dass Putin plötzlich mit guten Absichten handelt“, schrieb der frühere russische Außenminister Andrei Kozyrev auf Twitter, „aber dieser heldenhafte ukrainische Widerstand veranlasst ihn dazu, nach Auswegen und diplomatischen Verhandlungen zu suchen.“

Unterdessen bereitet sich Deutschland, Europas größte Volkswirtschaft, auf eine Unterbrechung der russischen Gaslieferungen vor und aktiviert die erste Phase eines nationalen Notfallplans. Der Schritt erfolgt zwei Tage vor einer Frist, die Russland „unfreundlichen“ Staaten gesetzt hat, russische Energielieferungen in Rubel statt in Euro oder Dollar zu bezahlen.

Derweil zeigen spanische Inflationsdaten die Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft der Eurozone, die im März um 9,8 % gegenüber dem Vorjahr stieg und damit am schnellsten seit fast vier Jahrzehnten zunahm.

Italien und Deutschland werden heute im Laufe des Tages ebenfalls ihre Inflationszahlen veröffentlichen. Unterdessen wird erwartet, dass die Inflation in der Eurozone ein neues Hoch deutlich über dem 2%-Ziel der Europäischen Zentralbank erreichen wird.

Auf Unternehmensseite fiel die Aktie von UBS (SIX:UBSG) um 0,5 %, nachdem das Schweizer Kreditinstitut die Ergebnisse seines Aktienrückkaufs im Jahr 2021 bekanntgab und 3,81 Mrd. Schweizer Franken (4,11 Mrd. USD) für den Rückkauf seiner Aktien ausgab. Das entspricht etwa 6,49 % des Aktienkapitals.

Die Ölpreise stiegen am Mittwoch wieder und erholten sich nach einem zweitägigen Rückgang. Wie die Daten zu den US-Rohöllagerbeständen zeigen, sind sie in der Woche bis zum 25. März um 3 Millionen Barrel gesunken. Die offiziellen Daten der Energy Information Administration werden heute im Laufe des Tages bekanntgegeben.

Der Ölmarkt war am Vortag nach den Fortschritten bei den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland um etwa 2 % gefallen, am Montag sogar um mehr als 7 %. Ein Grund war auch der erneute Lockdown in China, dem weltweit größten Rohölimporteur.

Bis 11.00 Uhr MEZ wurden der US-Rohöl-Future um 2,7 % höher auf 107,08 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 2,5 % auf 110,41 USD stieg.

Darüber hinaus stieg der Gold-Future um 0,4 % auf 1.919,80 USD je Feinunze, während der EUR/USD um 0,4 % höher bei 1,1128 gehandelt wurde.

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