Europäische Aktien: Morgan Stanley prophezeit Kollaps der Gewinnmargen

Investing.com

Veröffentlicht am 12.09.2022 12:21

von Robert Zach 

Investing.com - Angesichts der beispiellosen Energiekrise in Europa und der hochschießenden Inflation zeichnen die Experten von Morgan Stanley (NYSE:MS) ein düsteres Zukunftsszenario für Corporate Europe. Den europäischen Unternehmen droht der US-Investmentbank zufolge der größte Kollaps der Gewinnmargen seit mehr als einem Jahrzehnt.

"Vor dem Hintergrund der abnehmenden Preissetzungsmacht der Unternehmen dürften sich die Margen-Perspektiven im nächsten Jahr deutlich eintrüben", zitierte Bloomberg die Morgan Stanley-Experten. "Unser Vorlaufindikator für die Margen deutet auf den stärksten Rückgang der Margen seit der globalen Finanzkrise hin."

Die Prognose steht in krassem Gegensatz zu den Firmenbilanzen zum zweiten Quartal, die viel besser ausfielen als befürchtet und eine Sommerrallye am Aktienmarkt auslösten. Laut einem von der Citigroup (NYSE:C) errechneten Index gab es in Europa wieder mehr Gewinnheraufstufungen als -herabstufungen. Morgan Stanley sieht die Prognosen der Analysten jedoch als "sehr optimistisch" an.

Die Zuspitzung der Energiekrise trübt die Aussichten für europäische Aktien weiter ein. Der europäische Leitindex STOXX 600 hat bereits einen Großteil seiner Gewinne seit dem Juli-Tiefstand wieder eingebüßt. Hintergrund der jüngsten Korrekturbewegung war die angekündigte Stilllegung der Nord Stream 1-Pipeline durch Gazprom (MCX:GAZP) auf unbestimmte Zeit. Ein kompletter russischer Gaslieferstopp könnte nach Ansicht von Experten eine tiefe Rezession in der Eurozone auslösen und die Unternehmensgewinne einbrechen lassen.

Bei Morgan Stanley rechnet man mit weiteren Kursabschlägen an den europäischen Aktienmärkten, auch wenn "die bärische Investorenstimmung und die geringe Positionierung darauf hindeuten, dass ein gutes Maß an schlechten Nachrichten bereits im Preis enthalten ist".

Als weiteres Risiko für die europäischen Aktienmärkte nannte die US-Großbank den von der Europäischen Zentralbank (EZB) gestarteten Straffungszyklus. Übergroße Zinsanhebungen könnten das KGV über einen Zeitraum von 12 Monaten um weitere 15 Prozent sinken lassen.

Doch nicht alle sind so pessimistisch wie Morgan Stanley. So bezeichnete Mislav Matejka von JPMorgan (NYSE:JPM) das grundlegende Wachstumstempo in der Eurozone trotz der geopolitischen Unsicherheit als "ermutigend". Seiner Einschätzung nach werden sich die globalen Unternehmensgewinne "dieses Mal viel besser halten als während vergangener Abschwünge".

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