Reuters
Veröffentlicht am 17.06.2019 15:14
EU-Diplomat - Schweizer Börse droht EU-Marktzugang zu verlieren
Brüssel (Reuters) - Die Schweizer Börse SIX droht im Juli den Marktzugang zur Europäischen Union (EU) zu verlieren.
Die Schweiz weise die Klärungen zu einem von der EU angestrebten umfassenden Abkommen über die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen als ungenügend zurück und verlange weitere Gespräche, sagte ein EU-Diplomat am Montag. Damit könne die EU-Kommission nach aktuellem Kenntnisstand auf ihrer Sitzung am Dienstag unmöglich die Ende des Monats auslaufende sogenannte Äquivalenz verlängern, gemäß der die Schweizer Börsenregulierung als gleichwertig zur EU-Regulierung anerkannt wird. Etwas vager äußerte sich eine Kommissionssprecherin vor Journalisten: "Gegenwärtig rechnen wir nicht damit, dass (auf der Sitzung am Dienstag) eine Entscheidung getroffen wird, aber das kann sich noch ändern."
Seit rund fünf Jahren verhandeln die Schweiz und die EU über das sogenannte Rahmenabkommen, das zukünftige Anpassungen von bereits bestehenden Marktzugangs-Vereinbarungen und Streitschlichtungs-Mechanismen festlegen soll. Obwohl die EU der Schweiz in vielen Punkten entgegengekommen ist, ist die Skepsis dort immer noch groß. Insbesondere beim Lohn- und Arbeitnehmerschutz und den staatlichen Beihilfen verlangt die Schweiz Nachbesserungen.
"Die Gespräche laufen nicht, wie wir das gerne hätten", sagte ein zweiter EU-Vertreter. Die Schweiz wolle in diesen Bereichen Anpassungen. "Wie die Dinge jetzt stehen, können wir auf keinen Fall verlängern." Im Prinzip könnte die Kommission bis Freitag eine Verlängerung für die SIX und andere lokale Handelsplätze gewähren. Dies sei aber unwahrscheinlich.
Bei einem Entzug der Anerkennung würde der SIX ein bedeutender Teil des Geschäfts wegbrechen. Um die viertgrößte Börse Europas zu schützen, hat die Schweiz einen Notfall-Plan vorgelegt. Dieser sieht vor, dass die Regierung mit Hilfe von Notrechten EU-Börsen untersagt, Schweizer Aktien zu handeln. Wenn sich die ausländischen Handelsplätze daran halten, dürfte die SIX zumindest vorübergehend deutlich mehr Volumen anziehen. Denn rund 30 Prozent des Volumens mit Schweizer Aktien wird gegenwärtig auf anderen Plattformen wie CBOE Europe, Turquoise oder Aquis abgewickelt.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.