Druck auf Huawei nimmt nun auch in Europa zu

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 31.01.2019 13:54

Druck auf Huawei nimmt nun auch in Europa zu

Berlin/Brüssel (Reuters) - Deutschland ringt um eine Lösung im Umgang mit dem unter Spionageverdacht stehenden chinesischen Netzwerkausrüster Huawei.

Während die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) nach Wegen für eine weitere Zusammenarbeit sucht, steht die Politik auf der Bremse. "Wir sind noch nicht fertig mit der Diskussion", sagte ein deutscher Regierungsvertreter am Donnerstag zu den Vorschlägen für mehr Netzsicherheit des größten deutschen Telekomkonzerns. Unterdessen erhöht die EU-Kommission ihren Druck. Insidern zufolge wird erwogen, eine Untersuchung zum Ausschluss von chinesischen Firmen beim Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G einzuleiten. Damit schwenkt Europa auf den Kurs der USA ein, die Huawei seit längerem kaltgestellt und in dieser Woche sogar Anklage gegen den Konzern erhoben haben.

Bisher arbeiten alle deutschen Telekomfirmen mit dem Weltmarktführer Huawei zusammen. Ist die Sicherheit der Netze gewährleistet, wollen sie Insidern zufolge auch daran festhalten. Branchenprimus Telekom befeuert die Diskussion nun mit eigenen konkreten Ideen. Demnach sollen alle kritischen Infrastrukturelemente vor deren Markteinführung zertifiziert werden - auf Basis von Tests durch unabhängige Prüflabore unter staatlicher Aufsicht. Zudem sollen sogenannte Quellcodes hinterlegt werden, damit Betreiber Schwachstellen beseitigen können. Als möglichen Partner nannte der Bonner Dax-Konzern das Bundesamt für IT-Sicherheit (BSI), das dazu zunächst keine Stellung nehmen wollte.

Insidern zufolge unterstützen auch Vodafone (LON:VOD) und Telefonica (MC:TEF) Deutschland die Telekom-Vorschläge. Offiziell hieß es bei Telefonica nur, man sei an einer konstruktiven Lösung interessiert, die gleichermaßen die Sicherheit der Mobilfunknetze wie auch einen zügigen 5G-Start und den derzeit massiv betriebenen 4G-Ausbau mit der bestmöglichen Technologie ermöglicht.

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