The Motley Fool
Veröffentlicht am 28.04.2019 09:26
Von börsengehandelten Fonds wird häufig angenommen, dass sie einfach nur einen Index nachbilden können und deshalb langfristig ähnlich wie dieser abschneiden. In vielen Fällen trifft dies auch zu und Anleger profitieren hier bereits von der besseren Performance gegenüber vielen managergeführten Fonds.
Was viele Anleger aber nicht wissen, ist, dass ETFs auch Strategien nachbilden können. So existieren Dividenden-, Wachstums- oder Value-ETFs, die je nach Strategie sogar besser als ihr Vergleichsindex abschneiden können.
Eine Aktienauswahlmethode, die nachweislich zu Überrenditen führt, ist der Kauf von Aktien mit geringen Schwankungen. Ein Fonds, der dies schon seit Jahren erfolgreich umsetzt, ist der SPDR EURO STOXX Low Volatility UCITS ETF (WKN: A1W8WD). Erfahre, was die Strategie und den Fonds so besonders machen.
1) Was die Strategie auszeichnet Während an vielen Universitäten immer noch gelehrt wird, der Markt sei effizient und deshalb wären keine Überrenditen möglich, zeigen viele Studien, dass doch bestimmte Zusammenhänge existieren. Einer davon ist, dass Aktien mit geringer Volatilität besser abschneiden als jene mit hoher. Dabei haben Untersuchungen ergeben, dass der Zusammenhang fast linear verläuft.
Eine in den USA über den Zeitraum von 1970 bis 2011 durchgeführte Studie hat gezeigt, dass jene Aktien mit der geringsten Volatilität den Gesamtmarkt jährlich im Durchschnitt um 5 % übertroffen haben. Während Aktien mit hoher Vola durchschnittlich nur etwa 5 % erwirtschafteten, brachten Aktien mit geringen Schwankungen ca. 12,5 % ein.
Die Anomalie führt also zu geringeren Schwankungen bei einer gleichzeitig höheren Rendite. Dies ist eine frohe Botschaft für viele Anleger, denn sie meiden häufig Aktien, gerade, weil sie ihnen zu unsicher (zu schwankungsintensiv) erscheinen. Im Übrigen fand man heraus, dass sich auch Warren Buffetts Aktien im Durchschnitt weniger volatil als der Gesamtmarkt verhalten.
2) So entwickelte sich der Fonds bisher Der EURO STOXX Low Volatility UCITS ETF wurde im März 2014 aufgelegt und hat bisher fast 56 % zulegt (26.04.2019). Im gleichen Zeitraum haben die 600 größten europäischen Unternehmen zwei deutliche Rücksetzer hinnehmen müssen. So ist der Stoxx-Europe-600-Index im Vergleich nur um etwas mehr als 20 % gestiegen (26.04.2019).
3) Was ihn noch auszeichnet Derzeit hält der Low Volatility ETF 100 europäische Aktien, die im Durchschnitt bei einer Dividendenrendite von 3,37 % und einem moderaten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,5 notieren (26.04.2019). Zwar werden die Erträge nicht ausgeschüttet, aber dafür über die Kursentwicklung gutgeschrieben. Zu den größten Positionen gehören derzeit Cofinimmo (WKN: 914421), Knorr Bremse (WKN: KBX100), Covivio (WKN: 659094).
Wichtig ist auch, dass der ETF die Aktien tatsächlich kauft und keine Swaps einsetzt. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Kosten, die jährlich nur 0,3 % vom Anlagebetrag ausmachen. Das Sondervermögen wird von der State Street (NYSE:STT) Bank verwaltet. Bisher sind bereits etwa 180 Mio. Euro in den Fonds geflossen. Und da du ihn günstig über die Börse handeln kannst, sparst du dir weitere Kosten, etwa einen Ausgabeaufschlag.
Foolishes Fazit Du siehst, es existieren also auch Aktien mit relativ geringen Schwankungen, die sich besonders in den schwachen Börsenzeiten gut halten. Wer einen ETF kauft, spart zudem die regelmäßige Überprüfung und den Wechsel der Werte.
Wenn du dir aber vorstellst, dass du statt der marktüblichen 8 % mit geringeren Schwankungen auch etwa 13 % pro Jahr erzielen kannst, ergibt dies langfristig einen sehr großen Unterschied. So werden bei 8 % aus 10.000 Euro in 30 Jahren 100.626 Euro, während bei 13 % der Wert auf 391.159 Euro klettert. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Unilever.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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