Ehang-Aktie nach Kursexplosion: Ist das Kurspotenzial ausgereizt?

Investing.com - Wenn man nach einer alternative zu Elektro- und Wasserstoffautos als Anlagemöglichkeit sucht, dann kommt man derzeit am führenden Flugtaxi-Hersteller Ehang (NASDAQ:EH) aus China kaum vorbei. Die Aktien brennen an der NASDAQ seit Wochen ein Kursfeuerwerk ab und markieren regelmäßig neue Rekordhochs.

Ohne fundamentale Gründe stieg der Aktienkurs von Ehang am Vortag um mehr als 50 Prozent. Erstmals wurden die Papiere damit über der Marke von 60 Dollar gehandelt. In der Spitze wurden sogar 61,39 Dollar für einen Anteilsschein fällig. Gleichzeitig zogen die Umsätze mit der Aktie deutlich an. So liegt das Handelsvolumen um knapp das Dreifache über dem durchschnittlichen Volumen der letzten zwanzig Tage. Ähnlich wie das Momentum, kann das Volumen einen Hinweis darauf geben, wie viel Stärke hinter einer Kursbewegung steckt. Nimmt das Volumen massiv zu, kann dies auf hohes Interesse der Marktteilnehmer an dem Basiswert hinweisen und das sich die eingeschlagene Bewegungsrichtung zunächst fortsetzt.

Seit Jahresanfang liegt die Ehang-Aktie nunmehr knapp 200 Prozent im Plus - das kann sich ohne Zweifel sehen lassen. In der Aktie dürfte aber zumindest kurzfristig die Luft für weitere Kursanstiege dünn werden. Zu extrem war die Kursrallye der letzten Wochen. Entscheidend ist daher die Frage, wie lange das Papier noch laufen kann, bevor es eine heftige Korrektur gibt. Auf der Oberseite scheinen zunächst sämtliche Fibonacci-Projektionen ausgereizt zu sein, weshalb sich Anleger auf einen kurzfristigen Pullback einstellen sollten. Als Orientierung für mögliche Wiedereinstiegspunkte oder Absicherungen bietet sich daher die Nutzung von Fibonacci-Retracements an. Diese liegen bei der Ehang-Aktie derzeit bei 52,20 Dollar, 46,11 Dollar und 41,22 Dollar.

Langfristig scheint die Aktie allerdings erhebliches Potenzial zu besitzen. Zum einen deshalb, weil die chinesische Regierung das Projekt unterstützt und damit die Nachfrage fördert, was zu einem späteren Zeitpunkt Skaleneffekte erzeugen kann. Und zum anderen, weil dem Markt für autonome Passagier- und Logistikdrohnen in den nächsten Jahren ein großes Wachstumspotenzial zugesprochen wird.

Auch die Marktkapitalisierung von Ehang, die sich gerade einmal auf 3,36 Milliarden Dollar beläuft, ist im Vergleich zu anderen Tech-Aktien noch relativ moderat.

Auch operativ läuft es allmählich bei Ehang: das Unternehmen wies für das dritte Quartal einen Umsatz von 10,5 Millionen Dollar aus und damit 104,3 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Bruttomarge erhöhte sich um 4,3 Prozent auf 59,2 Prozent, während sich der operative Verlust von 10,8 Millionen RMB im dritten Quartal 2019 auf 1,8 Millionen RMB (300.000 Dollar) verkleinerte.

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Zwar wurde zuletzt die Prognose für das Umsatzwachstum heruntergesetzt. Grund dafür waren eigenen Firmenangaben zufolge die Unsicherheiten im Zusammenhang mit COVID-19 in China und weltweit. Ehang blickt inzwischen aber optimistischer und zuversichtlicher in die Zukunft und den damit einhergehenden Wachstumschancen aufgrund einer steigenden Nutzung und Nachfrage für AAVs sowie der staatlichen Unterstützung, insbesondere in China.

In der US-Vorbörse am Mittwoch lässt das Momentum etwas nach und die Ehang-Aktie verliert 0,15 Prozent auf 61,27 Dollar.

Die Inhalte stellen keine Handelsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar.