Drei gute Gründe, eine Aktie nicht zu kaufen

The Motley Fool

Veröffentlicht am 08.08.2019 09:00

Oft reden wir davon, warum diese und jene Aktie eine gute Kaufgelegenheit sein und den Markt langfristig schlagen könnte. Nur eher selten reden wir von Signalen, die uns anzeigen, dass es besser sein könnte, von einer bestimmten Aktie die Finger zu lassen.

Daher geht es heute um drei Anzeichen, um zu erkennen, dass man sich von einer Aktie vielleicht besser fernhalten sollte. Zu jedem Punkt werde ich dir noch ein Beispiel geben, das ich persönlich dort einordnen würde.

1. Keine oder nur instabile Wettbewerbsvorteile

Wettbewerbsvorteile sind eine der Haupteigenschaften, auf die wir Fools bei Unternehmen schauen. Sie ermöglichen es Unternehmen, besonders günstig zu produzieren, höhere Absatzpreise zu erzielen oder eine besonders hohe Nachfrage, zum Beispiel über ein besonderes Image, zu generieren.

Blöd nur, wenn diese Wettbewerbsvorteile fehlen – denn dann ist das Unternehmen ohne jeden Schutzmechanismus der knallharten Konkurrenz ausgeliefert. Dabei denke ich etwa an das Social-Media-Unternehmen Snap.

Snap Inc. ist der Betreiber der App Snapchat, einem Instant-Messaging-Dienst, der es Nutzern ermöglicht, Bilder zu verschicken und zu posten, die mit Filtern bearbeitet werden können und nur eine bestimmte Zeit lang sichtbar sind. Die Zielgruppe der App sind eindeutig junge Leute.

Das Problem für Snap: Junge Leute haben nichts dagegen, schnell mal ihre Produktgewohnheiten zu ändern. Tritt ein attraktiveres soziales Netzwerk auf den Plan und kommt dort eine ausreichend hohe Nutzerbasis zusammen, dauert es ein paar Minuten, um sich dort anzumelden und Snapchat für immer zu vergessen.

Wettbewerbsvorteile würden es Snap ermöglichen, diesen beiden Risikofaktoren zu trotzen. Doch das Einzige, was einem Burggraben bei Snap nahekommt, wäre der Netzwerkeffekt – und der kann, wie wir oben gesehen haben, auch schnell mal zum Risiko mutieren.

2. Keine Zukunftsvision

Wenn ich in ein Unternehmen investiere, dann erwarte ich, dass das Unternehmen klare, langfristige Ziele hat, auf die sein Handeln ausgelegt ist. Einfach in den Tag hineinleben und versuchen, dabei nicht pleitezugehen – so ein Unternehmen verdient dein Erspartes nicht!

Natürlich kann eine revolutionäre Zukunftsvision auch ein Risiko darstellen, da man es mit vielen etablierten Marktteilnehmern aufnimmt. Doch selbst das ist mir noch deutlich lieber als ein Unternehmen, das ziellos wirtschaftet und selbst nicht so recht weiß, wo es eigentlich hinmöchte.

In diese Kategorie würde ich etwa die Deutsche Bank einordnen: Seit Jahren navigiert das Haus scheinbar orientierungslos umher und geht ohne klaren Plan der Zukunft entgegen. Man will digitaler werden und sich auf die Wurzeln zurückbesinnen – das klingt zwar schön, aber eine wirkliche Vision sieht anders aus.

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3. Keine Aussicht auf Gewinne

Diese Eigenschaft kann bei Unternehmen auftreten, die stark wachsen und (noch) keine verlässlichen Gewinne schreiben, so wie Tesla (NASDAQ:TSLA) oder Uber (NYSE:UBER).

Doch die beiden genannten Unternehmen unterscheiden sich in meinen Augen hinsichtlich dieses Merkmals: Tesla (NASDAQ:TSLA) hat eine realistische Chance, in Zukunft regelmäßig schwarze Zahlen zu schreiben. Uber (NYSE:UBER) dagegen hat selbst gesagt, dass man auf Jahre hinaus unprofitabel bleiben wird, und ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, wie Uber die Verlustzone jemals dauerhaft verlassen will.

Mehr Geld pro Fahrt verlangen? Schnell wechseln die Kunden zu einem anderen Anbieter. Die Fahrer schlechter bezahlen? Schon jetzt ist Uber (NYSE:UBER) auf dieser Front starker Kritik ausgesetzt.

Der Ausweg aus dem Dilemma läge im autonomen Fahren – doch es gibt Unternehmen wie Alphabets Waymo oder eben Tesla, die hier schon weiter zu sein scheinen. Somit sehe ich keine realistische Möglichkeit für Uber, langfristig in die schwarzen Zahlen zu kommen.

Da der Aktienwert sich aber aus zukünftigen Gewinnen ergibt, liegt dieser bei einem solchen Unternehmen bei null Euro. Warum sollte man dann an der Börse Geld für das Papier zahlen?

Als Anleger sollte man sich immer bewusst sein: Viele Aktien sind dein Geld nicht wert.

Offenlegung: Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien) und Tesla. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool.The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien) und Tesla. The Motley Fool empfiehlt Uber Technologies.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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