Dow-Jones-Future +776 Punkte: Gilead macht Hoffnung auf Durchbruch gegen Covid-19

Investing.com

Veröffentlicht am 17.04.2020 07:14

Aktualisiert 17.04.2020 07:31

von Robert Zach

Investing.com - Der Dow-Jones-Future steht am Freitagmorgen um mehr als 770 Punkte im Plus. Grund dafür sind gleich mehrere Faktoren: zum einen besteht dank der Biotech-Firma Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) Hoffnung auf einen Durchbruch bei der Behandlung von Covid-19, zum anderen stellte US-Präsident Donald Trump einen Drei-Phasen-Plan zur Lockerung der Coronavirus-Einschränkungen vor. Hinzu kommt, dass die US-Regierung laut Trump "intensiv" an einem 2 Billionen Dollar schweren Infrastrukturpaket arbeitet.

Der Dow-Jones-Future gewinnt zur Stunde 776 Punkte oder 3,32 Prozent auf 24.183 Punkte. Seit seinem Tief am 18. März hat der US-Standardindex um mehr als 21 Prozent zugelegt. Eine Kombination aus gigantischen monetären und fiskalischen Hilfspaketen hauchte dem Dow neues Leben ein. Der S&P-500-Future weist mit 2.877,75 Punkten ein Plus von 3,22 Prozent aus und der Nasdaq-100-Future steigt um 2,11 Prozent. Die Futures auf das Volatilitätsbarometer VIX zerschellen an der Flut guter Nachrichten und fallen um mehr als 4 Prozent auf 34,98 Indexpunkte. Damit ist der Absicherungsbedarf der US-Aktienhändler so gering wie seit Anfang März nicht mehr. Der DAX-Future steigt um 292,50 Punkte auf 10.625 Zähler.

Die Aktien von Gilead gewannen im nachbörslichen Handel um mehr als 16 Prozent. Auslöser dafür war ein Bericht des Magazins STAT News auf der Grundlage einer Covid-19-Studie der Universität Chicago, wonach sich Coronavirus-Patienten nach der Behandlung mit dem Gilead-Wirkstoff Remdesivir rasch von schweren Symptomen erholten.

Die Studie wurde an 125 Personen mit Covid-19 durchgeführt. Davon waren 113 Menschen schwer erkrankt. Alle Patienten wurden täglich mit dem Gilead-Wirkstoff Remedesivir behandelt.

Die Aktienstrategen von JP Morgan nannten Anfang April einen Erfolg bei der Behandlung von Covid-19 als eine von drei Voraussetzungen, um wieder in den Markt einzusteigen: zum einen darf sich keine zweite Infektionswelle in China einstellen sowie keine Beschleunigung der Infektionen im Westen, sobald die Beschränkungen aufgehoben werden. "Wenn wir dabei einen wichtigen medizinischen Durchbruch in der Behandlung (gegen Covid-19) erzielen, bei der die Sterblichkeitsraten deutlich sinken, wäre das natürlich ein entscheidender positiver Aspekt", sagte Mislav Matejka.

Präsident Donald Trump stellte derweil am Donnerstag umfassende neue Richtlinien zur Wiedereröffnung der US-Wirtschaft vor. Die zur Bekämpfung des Coronavirus verhängten Maßnahmen sollen in drei Phasen gelockert werden. Einen genauen Zeitplan beinhalteten die Richtlinien aber nicht.

In dem 18-seitigen Fahrplan zur "Wiedereröffnung Amerikas" werden die notwendigen Voraussetzungen festgelegt, damit das Land schrittweise zur Normalität zurückkehren kann - aber die Entscheidung zur Aufhebung der Corona-Restriktionen wird schlussendlich von den Gouverneuren der Bundesstaaten getroffen.

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"Wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft. Und die wollen wir zurückhaben. Und zwar sehr, sehr schnell. Und genau das wird geschehen", sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus nach der Ankündigung der neuen Richtlinien.

Nicht weniger als 29 Staaten "werden relativ rasch wieder öffnen können", sagte Trump später auf der Pressekonferenz.

Laut Daten der Johns Hopkins Universität wurden weltweit mehr als 2 Millionen Corona-Fälle bestätigt, darunter über 650.000 in den USA. Zur Eindämmung des Virus forderten die Regierungen die Menschen auf, zu Hause zu bleiben, wodurch die Weltwirtschaft effektiv zum Erliegen kam.

In den USA stellten seit Beginn des Shutdowns Mitte März mehr als 22 Millionen Menschen einen Antrag auf Arbeitslosenunterstützung. Die Einzelhandelsumsätze brachen so stark ein wie noch nie zuvor und Goldman Sachs (NYSE:GS) erwartet für das zweite Quartal einen Rückgang des realen US-BIP gegenüber dem Vorquartal um aufs Jahr hochgerechnet 34 Prozent.

"Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, dass die Erholung irgendwo zwischen einer U- und einer L-Form liegt", sagte Morgan Stanley-Chef Gorman, der selbst positiv auf COVID-19 getestet wurde, in einem Gespräch mit dem US-Nachrichtensender CNBC am Donnerstag. "Ich würde sagen, dass wir bis zum Ende des nächsten Jahres die globale Rezession überstanden haben", fügte er hinzu.

In China wurden heute Morgen die Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2020 bekannt gegeben. Die chinesische Wirtschaft schrumpfte um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein solch starker Wachstumseinbruch wurde zuletzt 1967 beobachtet, als Chinas Wirtschaft während der Kulturrevolution um 5,8 Prozent schrumpfte, wie die ING herausfand. Grund für den BIP-Einbruch waren die Corona-Restriktionen. Die Einzelhandelsumsätze sanken im März um 15,8 Prozent, während die Arbeitslosenquote von 6,2 auf 5,9 Prozent zurückging.

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