Dividendenrendite nur noch 0,9 %! Ist diese Aktie noch zu retten?

The Motley Fool

Veröffentlicht am 18.08.2021 08:36

Aktualisiert 18.08.2021 09:29

Dividendenrendite nur noch 0,9 %! Ist diese Aktie noch zu retten?

Die letzten zwölf Monate waren schwer für Anheuser Busch (NYSE:BUD) (WKN: A2ASUV). Die Aktie stieg zwar leicht um fast 11 % auf aktuell 52,62 Euro (Stand: 17. August 2021). Doch weiterhin schiebt der Bierbrauer einen massiven Schuldenberg vor sich her. Dieser ist auch der Grund, warum der Vorstand die Dividende im Oktober 2018 radikal kürzte. Und dann kam auch noch Corona. Die Pandemie bescherte dem Unternehmen einen noch nie da gewesenen Ergebniseinbruch.

Anheuser-Busch verdient wieder mehr Geld Vor wenigen Tagen legte der Konzern seine Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2021 vor. Dank der Lockerungen in vielen Regionen konnte sich das Geschäft wieder spürbar erholen. Die Geschäftsentwicklung, die das Management für das Gesamtjahr erwartet, müsste ebenfalls positiv stimmen.

Ich habe mir die Zahlen im Detail angesehen und kann dir sagen: Ich bin guter Dinge. Schließlich konnte der Umsatz, den Anheuser-Busch zwischen Januar und Juni 2021 erwirtschaftete, wieder das Niveau von 2019 erreichen. Beim Gewinn ist dies noch nicht der Fall, wofür unter anderem höhere Rohstoffkosten verantwortlich sind. Trotzdem ist auch hier eine klare Tendenz erkennbar: Es geht wieder aufwärts.

Absatzmengen höher als 2019 Ein Umsatzplus von 21 %, ein EBIT, das sich fast verdreifachte, und ein operativer Cashflow, der um 252 % stieg: Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 gegenüber 2020 sieht fulminant aus. Doch aussagekräftiger ist es, wenn wir auch die Ergebnisse von vor zwei Jahren untersuchen.

Der Umsatz erreichte im ersten Halbjahr 2021 wieder das Niveau von 2019, das Absatzvolumen gegenüber dem vor zwei Jahren stieg sogar leicht. Dies war zudem an fast allen Märkten der Fall. In Lateinamerika, dem nach Volumen größten Absatzmarkt des Konzerns, kletterten die Verkaufsmengen gegenüber 2019 um 7,6 %. Am zweitgrößten Markt Mittelamerika (inklusive Mexiko) stieg der Absatz um 5 %.

Die Gewinne liegen weiterhin hinter den Werten von vor zwei Jahren zurück, sind aber auf Erholungskurs. Vergleichen wir die Q2-Zahlen der Jahre 2021 und 2019, können wir sehen, dass sich hier die Differenz beim Nettogewinn bereits wieder deutlich verringert. Statt wie auf Halbjahresebene -59,4 % sind es nur noch -25,0 %.

Ohne Corona wäre Anheuser-Busch schon längst auf Wachstumskurs In Großbritannien könnte es schon bald einen Schub geben. Die dort aufgehobenen Corona-Maßnahmen führen wieder zu gefüllten Fußballstadien. Im September 2019 einigten sich Anheuser-Busch und die Premier League über eine langfristige und exklusive Ausschanklizenz. Bei Heimspielen von Vereinen wie Manchester United, Arsenal London oder Chelsea gibt es kein anderes Bier.

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Dividende derzeit Nebensache Die Dividende von Anheuser-Busch lässt weiterhin sehr zu wünschen übrig. Im vergangenen April erfolgte erneut eine herbe Kürzung. Bislang war die Schlussdividende für das abgelaufene Geschäftsjahr immer höher als die Zwischendividenden. Dem ist jetzt nicht mehr so. Nachdem es im November 2020 0,50 Euro gab, verblieb dieser Betrag auch bei der Schlussdividende. Insgesamt gibt es im Moment also 1,00 Euro je Anteilsschein. Zuvor waren es immerhin noch 1,50 Euro.

Die jetzige Ausschüttungsquote von 21 % ist jedoch so niedrig , dass ich mittelfristig mit einer Steigerung rechne. Spätestens wenn das Management seinem Ziel, die Schulden zu reduzieren, näher kommt, sollte es wieder eine höhere Ausbeute geben.

Die Aktie hat noch Luft nach oben Zum aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 ist die Aktie von Anheuser-Busch nicht zu teuer. Der Branchendurchschnitt der Getränke-Industrie liegt hier bei 27. Ich rechne damit, dass der Free Cashflow bis zum Jahr 2031 auf 11,5 Mrd. Euro pro anno steigen wird. Demnach liegt der faire Wert der Aktie deutlich höher als der aktuelle Preis von 52,62 Euro. Sobald das Management die Dividende wieder anhebt, werde ich mich ernsthaft mit einem Einstieg befassen.

Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Anheuser-Busch.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool