Dividende satt! Hier sind zwei Konzerne, die schon seit 50 Jahren regelmäßig ihre Ausschüttung erhöhen

The Motley Fool

Veröffentlicht am 21.08.2019 10:31

Ich erlebe immer wieder, dass Anleger über ihre Aktien diskutieren. Dabei geht es dann meistens darum, welcher Wert um wie viel Prozent gestiegen ist und ob man nicht Gewinne mitnehmen sollte. Oder es wird natürlich auch über Aktien geredet, die gefallen sind. Hier wird dann über Verlustbegrenzung nachgedacht.

Einmal unabhängig davon, dass dieses kurzfristige Denken keine gute Börsenstrategie darstellt, kann man daran folgendes ablesen: Vielen ist irgendwie gar nicht bewusst, wie sich die Rendite ihrer Aktien eigentlich zusammensetzt. Denn die besteht nämlich aus Kursgewinnen und Dividenden.

Und die Dividenden können bei längerer Haltedauer richtig viel von der Gesamtrendite ausmachen. Vor allem bei Unternehmen, die ihre Ausschüttung auch noch Jahr für Jahr anheben, kommt so mit der Zeit eine stolze Summe zusammen.

Um dir zu zeigen, welche gewaltige Kraft diese regelmäßigen Dividendenanhebungen entfalten können, stelle ich dir heute zwei Unternehmen vor, die dies schon seit über 50 Jahren praktizieren.

Altria Sie ist wohl die erfolgreichste Zigarettenmarke der Welt. Gemeint ist Marlboro, das wahrscheinlich bekannteste Produkt vom US-Unternehmen Altria (WKN: 200417). Altria ist aber nur für den US-Vertrieb von Marlboro zuständig. Bereits im Jahr 2008 gliederte man das restliche weltweite Geschäft von Marlboro unter dem bekannten Namen Philip Morris (NYSE:PM) (WKN: A0NDBJ) als eigenständiges Unternehmen aus dem Konzern aus.

Mit dem Rauchen kann man anscheinend gutes Geld verdienen. Denn schon seit 1928 zahlt Altria ununterbrochen eine Dividende an seine Aktionäre. Und seit 1969 wird die Ausschüttung auch Jahr für Jahr angehoben. Das bedeutet, wenn Altria am 22.08.2019 eine weitere Erhöhung der Ausschüttung bekannt geben sollte, wären es dann genau 50 Jahre mit regelmäßigen Steigerungen. Und es deutet nichts darauf hin, dass es dieses Jahr keine Erhöhung geben wird.

Für Altria liegt mir zwar eine übersichtliche Dividendenhistorie vor, aber da der Konzern im März 2007 den Unternehmensteil Kraft Foods und im März 2008 Philip Morris ausgegliedert hat, ist es schwer, eine ordentliche Berechnung für die langfristigen Dividendenerhöhungen durchzuführen. Denn durch die Abspaltungen ist sowohl der Kurs der Altria-Aktie als auch die Dividende zumindest optisch gesunken.

Beschränken wir uns hier also einmal auf die letzten zehn Jahre. Altria hat 2009 insgesamt 1,32 US-Dollar pro Aktie an Dividende an seine Aktionäre überwiesen. Im Jahr 2018 flossen allerdings schon 3,00 US-Dollar pro Aktie an die Investoren. Dies entspricht einer Steigerung von 127 % bzw. einer Anhebung von im Schnitt 8,56 % pro Jahr.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Dies ist schon recht ordentlich. Und Investoren, die Interesse an der Altria-Aktie haben, bekommen durch den derzeit gedrückten Kurs auch eine hübsche Anfangsrendite geliefert. Bezogen auf die Ausschüttung der letzten zwölf Monate beträgt die Dividendenrendite bei Altria im Moment stolze 6,90 %.

Johnson&Johnson Ich schreibe gerne über den US-Konzern Johnson&Johnson (WKN: 853260), denn das Unternehmen gilt gemeinhin als langweiliges Witwen- und Waisenpapier. Und es mag durchaus sein, dass es etliche Kursraketen am Markt gibt, denen das Unternehmen nicht das Wasser reichen kann.

Aber in Sachen Dividende ist Johnson&Johnson eine Vorzeige-Aktie. Denn der Konzern schüttet schon seit dem Jahr 1944 eine Dividende aus. Und seit dem Jahr 1962 wird diese auch regelmäßig erhöht. Johnson&Johnson befindet sich somit im erlauchten Kreis der Dividendenaristokraten.

Da hier die Daten besser zu verwerten sind, habe ich hier zwei Berechnungen angestellt: Einmal im Vergleich zu Altria die Steigerung der letzten zehn Jahre, und um die langfristige Macht der Dividendensteigerungen zu demonstrieren, habe ich auch einmal den Zeitraum von 30 Jahren betrachtet.

Im Jahr 1989 zahlte Johnson&Johnson splitbereinigt insgesamt 0,14 US-Dollar an Dividende pro Aktie, und im Jahr 2009 waren es 1,93 US-Dollar pro Aktie. Vergleicht man diese Werte nun mit der Dividendenzahlung von 3,54 US-Dollar pro Aktie, die vom Unternehmen im Jahr 2018 gezahlt wurde, ergibt sich folgendes Bild.

In den letzten zehn Jahren stieg die Dividende insgesamt um rund 83 %. Legt man aber nun den Zeitraum von 30 Jahren zugrunde, sind es unglaubliche 2.429 % an Steigerung gewesen. Das bedeutet, Johnson&Johnson hat es geschafft, in den letzten 30 Jahren seine Dividende um im Schnitt 11,37 % pro Jahr zu erhöhen.

Zum Vergleich: Ein Anleger, der Anfang 1989 sagen wir 45 Aktien von Johnson&Johnson gekauft hat, erzielte damit im besagten Jahr eine Dividende von insgesamt 100,80 US-Dollar. Durch zahlreiche Splits besäße er heute 720 Aktien, die ihm im Jahr 2018 eine Dividende von stolzen 2.548,80 US-Dollar eingebracht hätten.

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind, kommen hier noch die aktuellen Daten zur Dividende von Johnson&Johnson. Legt man die in den letzten zwölf Monaten gezahlte Ausschüttung zugrunde, bekommen Neueinsteiger beim derzeitigen Kurs von 131,50 US-Dollar (16.08.2019) eine Dividendenrendite von 2,78 %.

Das sieht erst einmal nach nicht allzu viel aus, doch wer die Aktie von Johnson&Johnson jetzt erwirbt, könnte vermutlich in 30 Jahren dank weiterer Anhebungen höchst erstaunliche Dividendenerträge einfahren.

Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson (NYSE:JNJ).

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert