Deutsche Wirtschaft verliert Schwung - Einkaufsmanagerindex sinkt

Reuters

Veröffentlicht am 23.09.2020 09:34

* Schwächere Geschäfte bei Dienstleistern

* Industrie-Barometer auf höchsten Stand seit gut zwei Jahren

* Ökonom: Exportnachfrage in der Industrie zieht an

Berlin, 23. Sep (Reuters) - Die Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Rezession hat wegen schwächelnder Dienstleister deutlicher als erwartet an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex, der die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern zusammenfasst, fiel im September um 0,7 auf 53,7 Punkte. Das teilte das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen mit. Damit hielt sich das Barometer aber den dritten Monat in Folge über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Von Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem deutlich besseren Wert von 54,1 Zählern gerechnet.

"Die jüngsten Daten zeigen, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im September weiter steigt", sagte Markit-Ökonom Phil Smith. "Sie verdeutlichen aber auch eine wachsende Abweichung in den Trends zwischen Industrie und Dienstleistern." Das Barometer für den Service-Sektor fiel um 3,4 auf 49,1 Zähler und signalisiert damit schrumpfende Geschäfte. Markit führt das auf die steigende Zahl von Neuinfektionen mit dem Corona-Virus zurück "und der nach wie vor hohen Unsicherheit in der Wirtschaft, auch in Bezug auf die Arbeitsplatzsicherheit".

Dagegen kletterte das Industrie-Barometer um 4,4 auf 56,6 Punkte - den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. "Das Verarbeitende Gewerbe erholt sich nach wie vor kräftig, was zum Teil auf die sich verbessernde Exportnachfrage zurückzuführen ist", sagte Smith. Zuwächse bei Produktion und Neuaufträgen trügen dazu bei, den Jobabbau in der Industrie zu bremsen.

Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal mit 9,7 Prozent so stark geschrumpft wie noch nie, da die Corona-Beschränkungen zur Schließung von Geschäften und Fabriken führte. Für das zu Ende gehende Sommerquartal rechnen Experten mit einem deutlichen Wachstum. Das Ifo-Institut etwa sagt ein Plus von 6,6 Prozent voraus.

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