DAX-Future kaum verändert nach Fed-Zinsentscheid

Investing.com

Veröffentlicht am 12.12.2019 07:08

Investing.com - Der deutsche Leitindex dürfte am Donnerstag kaum verändert in den Handel starten. Steigende Börsen in Asien und den USA im Nachgang der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank haben den DAX vorbörslich kaum bewegt.

Etwa zwei Stunden vor Handelsbeginn in Frankfurt notiert der DAX-Future auf 13.154 Punkten. Gestern ging das deutsche Aktienbarometer bei 13.146 Punkten aus dem Handel.

Die Federal Reserve beließ den Leitzins wie erwartet in einer Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Der Dot Plot zeigte, dass die US-Notenbank im nächsten Jahr die Zinsen unverändert beibehalten könnte. Zudem betonte Fed-Chef Jay Powell, dass es einen signifikanten und anhaltenden Inflationsanstieg benötige, bevor die Zinsen wieder steigen. Falls sich der Ausblick aber eintrüben sollte, könnte die Geldpolitik weiter gelockert werden. Die Chancen auf weiter fallenden Zinsen sind also höher, als auf steigende.

"Powell war ziemlich dovish und betonte, dass es weniger Gründe für einen (Zins-)anstieg gibt als nach früheren Anpassungen in der Mitte des Zyklus in den 90er Jahren, da der Aufwärtsdruck auf die Inflation jetzt geringer ist", erklärte die Rabobank in einer Notiz. "Während die Fed glaubt, alles unter Kontrolle zu haben, deutet der gleiche Prognoseansatz, der uns geholfen hat, das Ende des Zinserhöhungszykluses der Fed im Jahr 2019 zu definieren, darauf hin, dass das FOMC die Zinsen bis Ende 2020 wieder auf Null senken muss", fügte die Rabobank hinzu.

Mit Blick auf die Turbulenzen am Repo-Markt erklärte Powell auf seiner gestrigen Pressekonferenz, dass dieser nun wieder besser funktioniere. Makroökonomischen Konsequenzen sehe der Notenbankchef aufgrund der jüngsten Eingriffe nicht. Wenn nötig, wäre man aber bereit, nicht nur T-Bills zu kaufen, sondern auch Coupons.

Credit Suisse-Analyst Zoltan Pozsar sagte im Anschluss an die Pressekonferenz, dass der Anstieg der Übernachtzinsen, der im September die strukturellen Probleme am US-Geldmarkt offenbart hat, am Ende des Jahres wiederkehren könnte. Und deshalb dürfte es dazu kommen, dass die Fed zu einer echten QE zurückkehrt, fügte Pozsar hinzu.

Er erklärte, dass die Fed "die Bilanz zu sehr und zu schnell verkleinert hat. Die Fed muss das nun ungeschehen machen."

Seit Mitte September kauft die US-Notenbank Fed kurzlaufende US-Staatsanleihen (T-Bills), um die Geldmärkte zu beruhigen. In den letzten drei Monaten ist die Bilanz um mehr als 290 Milliarden US-Dollar angestiegen. Mit 4,06 Billionen US-Dollar erreichte die Bilanz zuletzt das höchste Niveau seit 26. Dezember.

Im Fokus stehen heute die Wahlen in Großbritannien. Einer aktuellen YouGov-Umfrage zufolge ist der Vorsprung der Konservativen auf 28 Sitze zusammengeschmolzen. Ohne klare Mehrheit der Tories dürfte die Furcht vor einem No-Deal-Brexit wieder steigen. Am Markt gilt aber ein Sieg der Konservativen unter der Führung von Boris Johnson weiterhin am wahrscheinlichsten.

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Für Kursbewegung an den Märkten dürfte auch die EZB-Entscheidung am Nachmittag sorgen. Zwar erwarten die Anleger keine Änderung der Geldpolitik. Die Augen werden aber auf die erste Pressekonferenz von EZB-Chefin Christine Lagarde gerichtet sein. Experten erwarten, dass sich Lagarde zunächst an der Geldpolitik ihres Vorgängers Mario Draghi orientieren dürfte. Sie dürfte das zuletzt beschlossene Lockerungspaket unterstützen und betonen, dass die lokalen Regierungen die Geldpolitik mit fiskalischen Impulsen unterstützen sollten, damit die EZB ihr Ziel schneller und mit weniger Nebenwirkungen erreichen kann. Womöglich wird sie sich auch zu ihrer Ankündigung äußern, "in naher Zukunft" die geldpolitische Strategie überprüfen zu wollen.

In Sachen Handelskrieg zwischen den USA und China berichtete Reuters unter Berufung auf Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind, dass US-Präsident Donald Trump sich voraussichtlich später am Tag mit seinem Verhandlungsteam treffen werde, um die Zölle zu besprechen. In dem Artikel hieß es außerdem, dass damit zu rechnen sei, dass die Zölle durchgesetzt würden.

Konjunkturseitig stehen in Kürze die Verbraucherpreise aus Deutschland auf der Agenda. Danach werden die Zahlen zur Industrieproduktion aus der Eurozone vorgelegt. Die Erstanträge für Arbeitslosenunterstützung und die Erzeugerpreise aus den USA dürften während der US-Sitzung für Bewegung sorgen.

von Robert Zach

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