DAX-Future: Coronavirus drückt auf die Stimmung - CSI 300 und Hang Seng tiefrot

Investing.com

Veröffentlicht am 30.01.2020 07:07

Von Robert Zach

Investing.com - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag in den Sog fallender Aktienkurse in Asien geraten und mit Verlusten in den Handel starten. Der DAX-Future wird gut zwei Stunden vor Handelsbeginn in Frankfurt 113,50 Punkte oder 0,85 Prozent tiefer auf 13.234 Zähler taxiert. Gestern schloss das deutsche Aktienbarometer mit einem Mini-Gewinn von 21,31 Zählern oder 0,16 Prozent auf 13.345 Punkten.

In Asien gehen die Aktienmärkte aufgrund der steigenden Zahl der Infizierten durch das Coronavirus auf breiter Front nach unten. Mittlerweile gebe es mehr als 7700 bestätigte Patienten sowie 170 Tote in China. 128 Personen erholten sich von der neuartigen Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lobte am Mittwoch China für seine Bemühungen zur Bekämpfung des Coronavirus, äußerte sich jedoch besorgt über die rasche Ausbreitung. Aufgrund dessen hat die WHO erneut den Notfallausschuss einberufen.

Der MSCI Asia ex Japan, der die Performance der asiatischen Märkte mit Ausnahme von Japan misst, lag im Verlauf 2,05 Prozent im Minus. Der chinesische CSI 300 verlor 3,10 Prozent und der Hang Seng rutschte um 1,98 Prozent ab. Für den japanischen Nikkei 225 ging es um 2,02 Prozent nach unten und der breiter gefasste Topix 500 verlor 1,66 Prozent.

"Solange nicht neue Nachrichten aus China konkrete Belege dafür liefern, dass das Virus unter Kontrolle ist, bleibt der Weg des geringsten Widerstands abwärts gerichtet", schrieb die Rabobank in einer Notiz.

Die angeschlagene Marktstimmung spiegelte sich auch in der Wertentwicklung der Zehnjahresrendite aus den USA, die um knapp 3 Basispunkte auf 1,567 Prozent absackte. Das drückte den USD/JPY 0,09 Prozent nach unten und der Goldpreis kletterte 1,54 Dollar oder 0,10 Prozent auf 1.578,27 Dollar.

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Gestern Abend berichtete die Technologie-Website 'The Verge', dass Google (NASDAQ:GOOGL) wegen des Coronavirus vorläufig alle Filialen in China, Hongkong und Taiwan schließen werde. Auch der schwedische Möbelgigant IKEA habe vorübergehend alle Einrichtungshäuser auf dem chinesischen Festland geschlossen. Das berichtete Reuters.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung fürchtet nun auch negative Folgen für die deutsche Wirtschaft durch den Ausbruch des Coronavirus in China. "Sollte sich der Corona-Virus, vor allem in China, deutlich ausbreiten, dürften die wirtschaftlichen Auswirkungen auch in Deutschland spürbar werden", sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). "Die Nachfrage von Konsumenten dürfte sinken, vor allem für Konsumgüter und für Reisen", erklärt der Ökonom.

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Auf der Wirtschaftsagenda stehen heute der Importpreisindex aus Deutschland um 8.00 Uhr. Gut zwei Stunden später werden die deutschen Arbeitsmarktzahlen bekannt gegeben. In Europa werden dann vor der Mittagszeit einige Stimmungsindikatoren wie Geschäftsklima, Verbrauchervertrauen und Inflationserwartungen veröffentlicht. Danach geht es mit der britischen Zinsentscheidung weiter, die um 13.00 Uhr auf die Agenda rückt. Eine Stunde später gehen die Blicke der Anleger auf die deutschen Verbraucherpreise. Jenseits des Atlantiks werden die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und das Bruttoinlandsprodukt für das Schlussquartal (erste Schätzung) veröffentlicht.

Gestern Abend hatte die Federal Reserve ihren Leitzins unverändert in einer Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent belassen, den Satz der Überschussreserven aber um 5 Basispunkte erhöht. Das wurde weitgehend auch so erwartet. Die Repo-Operationen werden bis mindestens April fortgesetzt, wie der Ausschuss mitteilte.

In der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung betonte der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, dass die Zentralbank die Situation mit dem sich rasch ausbreitenden Coronavirus "sehr sorgfältig beobachtet". Die Notenbanker um Powell wollen zudem die Bilanz weiter ausweiten, um sicherzustellen, dass das Finanzsystem über ausreichende Reserven verfügt. Er fügte hinzu, dass die 1,5 Billionen Dollar das untere Ende der Spanne darstellen und dass das angestrebte Reservenniveau wahrscheinlich im zweiten Quartal erreicht wird.

Die von Investing.com automatisch ermittelten Unterstützungen im Dax liegen bei 13.215, 13.107 und 13.051. Widerstände werden bei 13.271, 13.379 und 13.435 gesehen.

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