Konjunkturpessimisten übernehmen das Ruder an der Börse

Reuters

Veröffentlicht am 25.03.2019 14:23

Konjunkturpessimisten übernehmen das Ruder an der Börse

Frankfurt (Reuters) - Eine mögliche weitere Abkühlung der Weltwirtschaft bereitet Anlegern Kopfschmerzen.

Selbst die überraschend gute Stimmung in den deutschen Chef-Etagen brachte am Montag kaum Linderung. Dax und EuroStoxx50 bröckelten auf 11.360 beziehungsweise 3303 Punkte ab. "Die Weltwirtschaft steht vor einer Abkühlung, in vielen Ländern sicherlich unmittelbar vor einer Rezession", warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

In diese Richtung wies unter anderem der US-Rentenmarkt, wo am Freitag dreimonatige Anleihen mehr abwarfen als zehnjährige. "Das ist bedenklich, da dieser beliebte Rezessionsindikator, den auch die US-Notenbank Fed beobachtet, letztmalig 2007 auf rot stand", sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn). Allerdings habe dieses Barometer in der Vergangenheit vereinzelt auch danebengelegen.

Dennoch waren auch am Rohstoffmarkt die Pessimisten in der Überzahl. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 66,78 Dollar je Barrel (159 Liter). Gleichzeitig kletterte der Preis für die "Antikrisen-Währung" Gold um 0,5 Prozent auf 1319,71 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Gefragt waren auch die als ebenfalls sicher geltenden Bundesanleihen. Dadurch pendelte die Rendite der zehnjährigen Titel um die Marke von null Prozent.

BEIM BREXIT NICHTS NEUES

Mit sorgenvoller Miene blickten Börsianer außerdem nach Großbritannien, wo Premierministerin Theresa May um ihr politisches Überleben kämpft. "Der Aufschub für den Brexit war kürzer als Mancher gehofft hatte", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Außerdem zeichne sich immer noch keine Mehrheit für die von May ausgehandelte Scheidungsvereinbarung Großbritanniens und der EU ab. Das Pfund Sterling setzte dennoch seinen Erholungskurs fort und verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1,3229 Dollar. Der Euro stagnierte bei 1,1317 Dollar.

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