Dax markiert Allzeithoch trotz Zurückhaltung vor Fed-Sitzungsprotokoll

Investing.com

Veröffentlicht am 21.05.2013 18:58

Investing.com – Der Dax verharrte den ganzen Tag über in der Verlustzone, schaffte dann leicht beflügelt von freundlichen Vorgaben aus den USA den Sprung ins Plus und markierte ein neues Allzeithoch bei 8.476 Punkten. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex dann mit einem Gewinn von 0,19% auf 8.472,20 Punkte und beendete den Tag mit dem 11. Anstieg in Folge. Wesentliche Impulse blieben allerdings im Vorfeld der Anhörung des US-Notenbankchefs Ben Bernanke am Mittwoch vor dem US-Kongress aus. In der zweiten Reihe war es ebenfalls bergab gegangen, doch drehte sich auch der MDax ins Plus und schloss um 0,26% fester mit 14.200,91 Punkten.  um 0,07% auf 14.200,91 Punkte ins Plus gedreht. Der TecDax dagegen verbuchte einen Verlust von 0,25% auf 968,87 Punkte.

Die begrenzt optimistischeren Aussichten der Bundesbank für die nächsten Monate hellte die Stimmung der Börsianer nicht sonderlich auf. In ihrem heute veröffentlichten Monatsbericht für Mai wird von einer Belebung der gesamten Wirtschaftsaktivität ausgegangen. So dürfte das spürbare Anziehen der industriellen Auftragseingänge nach einem eher schwachen Jahresstart Hoffnung machen, dass mit dem Export und den Ausrüstungsinvestitionen sich auch diejenigen Nachfragekomponenten erholen werden, auf deren Schrittmacherdienste die Konjunktur in Deutschland üblicherweise am stärksten vertrauen kann, hieß es.

Allerdings warnte die Bundesbank auch vor den aus der Schuldenkrise abgeleiteten weiter bestehenden Risiken wie hohe Arbeitslosigkeit und Staatschulden, die das Wirtschaftswachstum bremsen. Was die Schuldenquote anbelangt ist bereits ein Rückgang spürbar, nachdem sie 2012 noch bei rund 82% des Bruttoinlandprodukts gelegen hatte. Grund für die Schuldensenkung sei dem Bericht der Bundesbank gemäß die Tilgung von Verbindlichkeiten seitens der staatlichen „Bad Banks“.

Leichten Antrieb verlieh dagegen Wall Street. Der Dow Jones-Index war mit einem leichten Plus von 0,30% auf 15.334,97 Punkte in den Handel gegangen, notierte dann nach europäischem Börsenschluss praktisch gleich mit einem Aufschlag von 0,33% bei 15.385,50 Punkten. Der S&P 500-Index eröffnete dagegen mit einem moderaten Abschlag von 0,07%, drehte sich dann aber ins Plus und notiert derzeit um 0,22% fester mit 1.669,90 Punkten.

In Deutschland sind andererseits die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im April 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat nur leicht um 0,1% gestiegen. Es handelt sich um die niedrigste Jahresveränderungsrate seit März 2010, meldete heute das Statistische Bundesamt (Destatis). Gegenüber März 2013 gingen die Erzeugerpreise um 0,2% zurück. Im Hintergrund der niedrigen Preise liegt die Energie, die sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,7% verbilligt hat. Allerdings verteuerten sich gegenüber April 2012 die Strompreise um 1,4%. Insgesamt aber fielen die Energiepreise im Vergleich zu März 2013 um 0,3%.

In Großbritannien sind die Verbraucherpreise im April über den Erwartungen von 2,8% im März auf 2,4% gesunken, meldete heute die nationale Statistikbehörde INS in London. Dies entspreche einem 7-Monatstief, hieß es weiter. In Folge wertete sich der Pfund gegenüber Euro und US-Dollar deutlich ab. Trotzdem liegt die Inflationsrate über dem Ziel der britischen Notenbank von 2%.

In Spanien hat sich der Staat heute am Kapitalmarkt insgesamt 3,5 Mrd. Euro beschafft. Bei der Auktion von drei-Monate-Anleihen lag die Durchschnittsrendite im Vergleich zum Vormonat allerdings mit 0,353% deutlich höher. In der vorigen vergleichbaren Auktion hatte diese noch bei 0,150% gelegen. Die Rendite der 9-Monate-Bonds belief sich auf 0,810% gegenüber den 0,825% am 23. April.

Unterdessen rief heute EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso die EU-Regierungen im Vorfeld des EU-Gipfels am Mittwoch in Brüssel zu konkreten Schritten im Kampf gegen Steuerhinterziehung auf und kündigte an, er werde den EU-Regierungschefs einen Vorschlag vorlegen. Barroso forderte, außer Zinseinkünfte aus Spareinlagen auch Einkommen aus Arbeit, Renten, Versicherungspolicen, Dividenden sowie Kapitalerträgen zu besteuern. Es wird erwartet, dass der Kampf gegen Steuerbetrug eines der Hauptthemen des EU-Gipfels sein wird.

Zuvor hatten sich die deutschen Autohersteller gegen die Verschärfung der EU-Klimaschutzregeln gewehrt und Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe gebeten. Sie fürchten um ihr Geschäftsmodell, hieß es laut Zeitungsberichten. Bis 2015 beabsichtigt die EU den Benzinkonsum von derzeit sechs auf drei Liter je 100 Kilometer reduziert werden. Vertreter der Automobilbranche halten die Auflagen allerdings für nicht erfüllbar.

An den europäischen Aktienmärkten notierten die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FT-SE 100 zog um 0,45% auf 6.786,32 Punkte an, der CAC 40 verzeichnete ein Plus von 0,45% auf 4.036,18 Punkte, der Ibex 35 sackte um 0,96% auf 8.433,80Punkte ab und der FTSE MIB notierte ein Minus von 0,45% bei 17.427,47 Punkten.

An der Frankfurter Börse war Infineon Technologies Vorreiter im Dax bei einem Anstieg von 2,91% auf 6,64 Euro. Größter Verlierer war dagegen die Commerzbank bei einem Minus von 3,73% auf 8,18 Euro.

Auch standen auf der Verlierertafel Autowerte wie Daimler und Volkswagen, die jeweils um 1,43% auf 49,65 Euro und 1,29% auf 171,60 Euro nachgaben. Nach den Anstiegen der letzten Tage aufgrund der guten Zahlen zu den Absätzen der Branche für April, nahmen Börsianer heute Gewinne mit.

Spitzenwerte im MDax und TecDax waren Wacker Chemie und Dialog Semiconductor bei Gewinnen von jeweils 9,00% auf 56,22 Euro und 5,88% auf 12,78 Euro. Die größten Verluste verbuchten dagegen GAGFAH und United Internet bei Abschlägen von jeweils 1,69% auf 10,18 Euro und 7,23% auf 21,57 Euro.

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