Anleger bekommen zu Halloween Süßes statt Saures

Reuters

Veröffentlicht am 31.10.2018 18:16

Anleger bekommen zu Halloween Süßes statt Saures

Frankfurt (Reuters) - Lichtblick zum Abschluss eines gruseligen Börsenmonats: Die jüngsten Kursgewinne an der Wall Street haben den europäischen Börsen zu Halloween eine Erholungspause beschert.

Positive Firmenbilanzen - meist aus dem Ausland - hellten die Stimmung am Mittwoch zusätzlich auf. "Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und ändert nichts daran, dass der Oktober für viele Anleger ein sehr, sehr bitterer Monat war", sagte ein Börsianer. Der schwelende amerikanisch-chinesische Handelskonflikt, der Streit über den italienischen Haushalt und Spekulationen über schneller als bislang erwartete Zinserhöhungen in den USA hatten die Anleger verprellt. Hinzu kamen einige enttäuschende Ausblicke großer Konzerne.

Der Dax legte 1,4 Prozent auf 11.447 Punkte zu. Mit einem Kursverlust von 6,5 Prozent seit Monatsbeginn ist das aber der schwärzeste Oktober seit zehn Jahren - auch wenn 2008 das Minus im Sog der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Dax mit 14,5 Prozent mehr als doppelt so hoch war.

Auch der US-Leitindex Dow Jones steht vor dem schlechtesten Oktober seit zehn Jahren. Am Mittwoch setzte die Wall Street bis zum Handelsschluss in Europa ihren Erholungskurs vom Dienstag fort. Der Dow stieg um 1,2 Prozent. Für Erleichterung sorgte vor allem der Quartalsbericht von Facebook (NASDAQ:FB). Zwar wuchs der Konzern im Sommer so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr. Trotzdem reagierten Anleger mit Käufen, da Firmenchef Mark Zuckerberg versprach, die Kosten im Blick halten zu wollen. Die Aktien lagen zum Handelsschluss in Europa drei Prozent im Plus.

Auch Ebay machte den Investoren mit Zuversicht für das Weihnachtsgeschäft Kauflaune. Die Aktien legten über fünf Prozent zu.

Ebenfalls gesucht waren die Papiere von General Motors (NYSE:GM), die um rund acht Prozent in die Höhe sprangen. Der Autobauer hatte von Juli bis September dank größerer Nachfrage auf dem Heimatmarkt USA und höherer Autopreise mehr verdient als erwartet.

Es gab allerdings auch Enttäuschungen: So gerieten Kellogg massiv unter Druck, nachdem der Cornflakes-Hersteller seine Gewinnprognose kappte. Die Papiere rauschten um fast acht Prozent in die Tiefe.

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