DAX im Bann der Italien-Krise

Investing.com  |  Autor 

Veröffentlicht am 02.10.2018 08:28

DAX im Bann der Italien-Krise

Investing.com - US-Präsident Donald Trump hat sein Ziel erreicht: er hat ein neues nordamerikanisches Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada ausgehandelt. Das begrüßten die Aktienmärkte gestern. Während der Dow Jones deutlich im Plus schloss, mussten die US-Nebenwerte deutlich Federn lassen. So gab der Russell 2000 um 1,39 Prozent auf 1.672,99 Punkte nach.

Die Euphorie über das neue NAFTA-Abkommen verhalf dem DAX zum Wochen- und Monatsauftakt zu einem Plus. Von den Tiefs am Freitag erholte sich der Leitindex zurück auf 12.339 Punkte. Jedoch signalisieren die DAX-Futures am Dienstag einen schwachen Start. Um 8.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird der DAX auf 12.247 Punkte taxiert und damit knapp 100 Punkte tiefer als gestern.

Grund dafür dürfte die Italien-Krise sein, die immer größere Schatten vorauswirft. Es sind die Haushaltsziele aus Rom, die Fragen und Sorgen auslösen, sagte Eurogruppen-Chef Mario Centeno am Montag nach einem Treffen der Finanzminister des Währungsraums in Luxemburg. Italien habe jetzt noch bis Mitte Oktober Zeit, um einen nachhaltigen und glaubhaften Budgetentwurf vorzulegen.

Italiens Regierungsparteien und der parteilose Finanzminister Giovanni Tria hatten sich in der letzten Woche auf einen Haushaltsplan geeinigt, der ein Defizit von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Das liegt deutlich über dem geforderten Defizit der EU, die nur 1,6 Prozent veranschlagt hatten.

Pierre Moscovici, EU-Wirtschaftskommissar, sagte, man werde versuchen, die italienische Regierung zu überzeugen, ihre Fiskalziele zu ändern, woraufhin Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio einigen europäischen Institutionen "Markt-Terrorismus" vorwarf.

Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen schossen derweil auf den höchsten Stand seit März 2014 und rentiert auf 3,410 Prozent, während sich die zweijährigen Pendants den Hochs vom August nähern und aktuell bei 1,436 Prozent rentieren. Im Vergleich: Deutschlands 10-jährige Rendite liegt auf 0,447 Prozent. Die Rendite zeigt unter anderem an, wie hoch die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Landes ist und bei Italien ist diese im Vergleich zum Rest von Europa deutlich in die Höhe geschossen, ja, sogar explodiert.

Die Experten der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) schreiben in einem täglichen Marktkommentar, dass Italiens Fiskalziele bei den Ratingagenturen nicht gut ankommt und sie zwingen werden, die Bonität der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone herabzustufen. "Wir gehen nun davon aus, dass das Haushaltsdefizit im Jahr 2019 im Verhältnis zum BIP knapp unter dem Niveau des Vertrags von Maastricht von 3 Prozent liegen wird und die Staatsverschuldung weiter ansteigen wird" und fügten hinzu, "eine solche expansive Fiskalpolitik wird aus unserer Sicht die italienische Wirtschaft und die italienischen Vermögenswerte unter Druck setzen. Es erhöht das Risiko einer Reihe von Ratingabstufungen und könnte zu schwierigen Diskussionen mit der Europäischen Kommission führen".

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Geschrieben von Robert Zach

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert