IWF-Konjunkturprognose und UBS-Zahlen lassen Anleger frösteln

Reuters

Veröffentlicht am 22.01.2019 18:17

IWF-Konjunkturprognose und UBS-Zahlen lassen Anleger frösteln

Frankfurt (Reuters) - Mit seinen gesenkten Wachstumsprognosen gibt der Internationale Währungsfonds (IWF) Konjunktursorgen an der Börse neue Nahrung.

Die Kauflaune der Anleger verdarben am Dienstag außerdem Warnungen aus China sowie ein trüber Ausblick der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG). Dax und EuroStoxx50 verloren jeweils etwa ein halbes Prozent auf 11.090,11 und 3108,89 Punkte. An der Wall Street büßte der Standardwerteindex Dow Jones am ersten Handelstag nach einem verlängerten Wochenende 0,8 Prozent ein.

In dem am Montag veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick rechnet der IWF für 2019 und 2020 nur noch mit einem Wachstum von 3,5 und 3,6 statt bisher jeweils 3,7 Prozent. "Das war die zweite Prognose-Senkung in drei Monaten", so Hussein Sayed, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses FXTM. "Sollte der Handelsstreit eskalieren, Großbritannien ohne Deal aus der EU ausscheiden oder sich Chinas Konjunktur schneller abkühlen, muss kurzfristig mit weiteren Korrekturen gerechnet werden."

ÖLPREIS UNTER DRUCK - BEIM BREXIT NICHTS NEUES

Spekulationen auf eine geringere Nachfrage aus China setzten dem Ölpreis zu, wie die Experten des Tanker-Vermittlers Eastport schrieben. Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich um 2,7 Prozent auf 61,04 Dollar je Barrel (159 Liter). Einige Investoren deckten sich daher mit Gold ein. Die "Antikrisen-Währung" verteuerte sich um bis zu 0,4 Prozent auf 1284,82 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Das gestiegene Interesse an den ebenfalls als sicher geltenden Bundesanleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Titel zeitweise auf 0,225 von 0,259 Prozent.

Kopfschütteln erntete Premierministerin Theresa May für ihren "Plan B" zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU. "Im Prinzip bleibt es beim Vorschlag, der letzte Woche mit großer Mehrheit vom Parlament abgelehnt wurde", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Selbst wenn May Änderungen in der Irland-Frage durch das Unterhaus bringe, sei fraglich, ob die EU dem zustimme.

Das Pfund Sterling legte dennoch um 0,5 Prozent auf 1,2952 Dollar zu. Angesichts eines Lohnanstiegs von 3,4 Prozent - das größte Plus seit Mitte 2008 - spekulierten Anleger Börsianern zufolge auf eine nahende Zinserhöhung der Bank von England (BoE). Der Euro stagnierte dagegen bei 1,1358 Dollar.