Europas Börsen stabilisieren sich - Nervosität bleibt

Reuters

Veröffentlicht am 07.12.2018 18:24

Europas Börsen stabilisieren sich - Nervosität bleibt

Frankfurt (Reuters) - Nach einem Kursrutsch tasten sich die ersten Anleger in die europäischen Aktienmärkte zurück.

Erneute Kursverluste an der Wall Street bremsten die Erholung jedoch. Der Dax konnte daher am Freitag seine Anfangsgewinne nicht halten und schloss 0,2 Prozent im Minus bei 10.788,09 Punkten. Der EuroStoxx50 legte dagegen 0,6 Prozent auf 3065,68 Zähler zu.

Belastet von Verkäufen bei Index-Schwergewichten wie Apple (NASDAQ:AAPL) oder Microsoft (NASDAQ:MSFT) büßte der Dow Jones 1,5 Prozent ein. Außerdem setze die Furcht der Anleger vor einer Eskalation des Zollstreits zwischen den USA und China dem US-Standardwerteindex zu, sagten Börsianer. Grund hierfür sei die Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Netzwerk-Ausrüsters Huawei wegen angeblicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen.

Positiv werteten Börsianer die US-Arbeitsmarktdaten. Zwar blieb die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft mit 155.000 hinter der Erwartung von 200.000 zurück und der Lohnanstieg fiel mit 0,2 Prozent ebenfalls geringer aus als gedacht. "Dies liefert US-Notenbankchef Jerome Powell genügend Argumente, um das Tempo der Zinserhöhungen zu verlangsamen", sagte Ken Polcari, Manager beim Vermögensverwalter ButcherJoseph. Am 19. Dezember berät Powell mit seinen Fed-Kollegen über die US-Geldpolitik. Vor diesem Hintergrund ging es für den Dollar bergab. Der Euro verteuerte sich im Gegenzug bis zum Abend auf 1,1395 Dollar von zuvor 1,1366 Dollar.

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Devisenanleger fieberten zudem der Abstimmung im britischen Parlament über die Scheidungsvereinbarung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU entgegen. "Premierministerin Theresa May hat eine Herkules-Aufgabe vor sich, um genügend Unterstützer zusammenzubekommen", sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades. Das Pfund Sterling verbilligte sich am Freitag bei 1,2745 Dollar.

Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich dagegen um bis zu 6,1 Prozent auf 63,73 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Opec einigte sich auf eine Drosselung der Ölförderung um 800.000 Barrel pro Tag. Weitere 400.000 Barrel steuerten Staaten bei, die dem Exportkartell nicht angehören. "Die Tatsache, dass das Bündnis dieser beiden Gruppen steht ist genau so wichtig wie die Einigung selbst", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

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